Geburtstag feiern in 3.000 ft AMSL

verfasst am 28. November 2008

Es kam mir schon vor wie Jahre, diese Abstinenz vom Fliegen. Ich musste heute wirklich mal in mein Flugbuch schauen, wann das letzte mal war. OK, zwischendurch war ich mit Gerd einmal mit dem Gyro unterwegs, aber das zählt ja nicht (steht ja nicht im Flugbuch). Nein, das zählt natürlich auch, aber Fläche bin ich seit dem 01. November nicht mehr geflogen. Mit meiner Freundin war ich sogar schon seit dem 18. Oktober nicht mehr in der Luft. Das war übrigens auch der letzte Flug im Breezer.

Heute am 28. November, mein 26. Geburtstag (1982) konnte ich den Breezer endlich mal wieder in die Luft bewegen. Das Wetter wurde in der gesamten nördlichen Bundesrepublik mit Oscar vorhergesagt. Und das war auch so. Oben leicht diesig, aber absolut keine Luftbewegung. Die Runde hat uns diesmal in eine andere Richtung geführt. Es ging von Oerlinghausen via Hillegossen der A2 in nördlicher Richtung entlang. Herford, Porta, Bad Oeynhausen und Minden haben wir uns aus rund 3.000 ft angesehen. Eine sehr schöne Strecke. Eigentlich hätte man auch noch Porta anfliegen können. Das ist ein wirklich schöner Flugplatz direkt an der A2 gelegen. Sogar einige Drachenflieger konnte man da unten ausmachen.

Da aber wie gesagt heute noch Geburtstag gefeiert werden soll, haben wir uns die Zwischenlandung gespart. Zurück ging es in etwa auf gleichem Wege. Wir haben jedoch noch einen kleinen Abstecher über Schloß Holte gemacht und sind letztendlich um Verl geflogen um wieder gen EDLO Platzrunde zu gelangen. Die Landung war gar nicht mal so einfach, denn zum Zeitpunkt unserer Landung zog der Windsack ziehmlich straff nach rechts. Das heißt, dass der Wind kräftig von Links bläst. Aber mit vollem Seitenrudereinsatz war auch der Flug nach rund 53 Minuten beendet. Das Kuriose war, dass der komplette Anflug ohne jede Turbulenz verlief und der Wind erst im Short Final auftrat. Aber wer auf den Windsack schaut, ist klar im Vorteil ^^

Schön, dass endlich mal wieder Wetter war :) Ach ja,meine Freundin hat wieder ein Video von der Landung gemacht. Das werde ich noch nachreichen…

Wegen dem Wetter gegroundet :(

verfasst am 2. November 2008

Gestern an Allerheiligen wollte ich wieder einmal einen Fluggast eine halbe Stunde über Schloß Holte und Umgebung fliegen. Laut GAFOR Bericht sah das Wetter erstmal eher schlecht aus und lag im M8 Bereich mit knapp 700 ft Wolkenuntergrenze. Das sollte sich mit neuem Wetterbericht jedoch ändern. Für die geplante Zeit (1400 UTC) war die Vorhersage mit D4 zwar nicht perfekt, aber etwas besser. Also habe ich mich mit dem Fluggast erstmal getroffen um alles vor Ort zu entscheiden.

Nach dem Vorflugcheck ging es auch schon über die Piste 04 in Richtung Teutoburger Wald. Das war auch gleichzeitig der Bereich an dem die Wolken „hingen“. Im „Querabflug“ war es dann so, dass eine Flughöhe > 1.100 ft kaum möglich war. Sichtweite in dem Bereich vielleicht 1,5 km bis 2 km. Wir sind dann noch in südlicher Richtung gen Schloß Holte geflogen um zu sehen ob das Wetter bzw. die Sicht dort vielleicht etwas besser ist. Die Wolkenuntergrenze lag in dem Bereich zwar schon auf 1.500 ft, aber es fing leider an zu regnen.

Da der Fluggast ja auch etwas davon haben soll und die Fotos nicht nur grau in grau werden sollen, habe ich ihn gefragt ob er einverstanden wäre das Ganze abzubrechen und zu verschieben. Natürlich willigte er ein. Zum einen ist es wirklich nicht spaßig bei so einer Sicht als erstmaliger Mitflieger auf den Boden schauen zu müssen und zweitens ist es bei den Sichtverhältnissen auch sicherer auf dem Boden zu bleiben.

Die Landung auf der Piste 04 war Routine. Wir waren übrigens mal wieder mit der C42 unterwegs. Das Flugzeug ist einfach super gutmütig und total einfach zu fliegen. Obwohl ich schon zwei Monate nicht mehr mit der C42 unterwegs war, verlief alles wie aus dem Effeff. Das einzig Gute an dem Tag war, dass ich nach zwei Wochen mal wieder über MSL war. Immer wieder ein gutes Gefühl, egal wie :)

PS.: Manchmal denkt man auch, dass das Wetter einen verarschen will. Da stehe ich heute Morgen auf, schaue nach draußen und sehen strahlend blauen Himmel. Natürlich habe ich an so einem Tag keine Zeit. Ich schätze mal, dass bei meinem nächsten Termin wieder schlechtes Wetter ist…

Auch gutes Wetter ist nicht immer gut :)

verfasst am 22. Oktober 2008

Am 18.10.2008 wollte ich noch mal kurz in die Luft. Die Schloß Holter Kirmes Pollhans stand an dem Wochenende auf dem Terminplan und ich wollte mir das mit meiner Freundin mal kurz von oben anschauen. Bei bestem Wetter ging es gegen Mittag los. Wind mit 3 kt direkt auf der Piste, also absolut kein Problem für uns und den Breezer. In total ruhigem Steigflug ging es auf etwa 1.800 ft in südlicher Richtung zum Pollhansplatz. Pollhans wirkt von oben so klein, dass ich mir nicht mal die Mühe gemacht habe die Kamera herauszuholen. Es sah einfach zu mickrig aus.

Nächstes Ziel war es also auf etwa 4.000 ft ein bisschen über Bielefeld und Hillegossen zu kreisen. Die Wolkenuntergrenze befand sich auf etwa 2.500 ft würde ich sagen. Das Wetter war immernoch ausgezeichnet. Als wir dann über den Wolken ein wenig gekreist waren, das ein oder andere Video im Kasten hatten (15MB – mal sehen ob ich das hochlade) beschlossen wir zurück via Schloß Holte zurück in die Platzrunde von Oerlinghausen einzufliegen. Funk und sowas habe ich alles bereits erledigt. Es ging mit etwa 500 ft pro Minute gen GND. Beim direkten durchstoßen der Wolkenuntergrenze (nur noch etwa 2.000 ft hoch) wurde es richtig ruckelig. Ich dachte erst, dass das sofort wieder aufhört, aber es hielt die ganze Zeit an.

Es wurde zusätzlich sogar noch richtig diesig, sodass man stellenweise auf einmal nur noch 3 bis 5 Kilometer weit sehen konnte. Naja, ich habe die Landung ganz normal in Angriff genommen und bin in den rechten Gegenanflug eingeflogen. Das holperte nicht schlecht. Ich habe den Breezer schon lange nicht mehr so viele Turbulenzen ausgleichen spüren (Drehen um die Hochachse). Im rechten Queranflug zur Piste 22 reduzierte sich das ganze dann sobald ich die Klappen setzte. Trotzdem wurden wir immernoch leicht spürbar auf und ab gedrückt. Später habe ich die Klappen dann voll gesetzt und bin mit etwas unter 110 km/h den Endanflug geflogen. Das war eine ganz gute Sache, denn der Flieger wurde spürbar ruhiger…

Die Landung verlief gewohnt sicher, jedoch mit ungewohnt langem ausschweben. Der Breezer schien sich einfach nicht setzen zu wollen. Nahezu mit der Halbbahnmarkierung waren wir dann aber einfach zu langsam zum fliegen und der Breezer musste sich auf sein Fahrwerk setzen :)

Breezer fliegen bis Sunset

verfasst am 13. Oktober 2008

Am Freitag den 09.10.2008 habe ich in meinem Flugbuch wieder einmal genau eine Flugstunde hinzufügen können. Das Wetter war einfach nur ruhig. Anders kann man es gar nicht ausdrücken. Lediglich die Sichtweite war etwas eingeschränkt, weil es zunehmend diesiger wurde. Fluggast war mein Vater, der unbedingt auch mal eine Runde im Breezer drehen wollte.

Destination EDVI oder besser als Höxter bekannt. Es ging nach dem Vorflugcheck und einem kleinen Pläuschchen mit einigen anderen Fliegern also direkt los auf die Piste 22. Wind vielleicht 5 kt aus 200°. Also fast direkt von vorne. Der Wind machte demnach keine Probleme, Turbulenzen oder Thermik gab es nicht. Schnell erreichten wir die Platzrundenhöhe von 1.600 ft und stiegen weiter auf 2.500 ft um den Flug in östlicher Richtung fortzusetzen.

Nach einer guten halben Stunde befanden wir und im rechten Queranflug auf die Piste 14 in Höxter. Lediglich ein Tragschrauber flog einige Platzrunden und meldete, dass er im Endanflug sei. Kein Problem, denn wir hatten noch locker 2-3 Minuten Flugzeit bis zur Schwelle der Piste. Also habe ich erstmal die Geschwindigkeit reduziert und flog mit Klappen in erster Stufe und rund 110 km/h auf den Endanflug zu. Normalerweise ist es so, dass sich durch auftretende Winde der IAS immer etwas auf und ab bewegt (+- 5 bis 10 km/h). Diesmal konnte wirklich absolut keine Bewegung des Zeigers ausgemacht werden. Der stand genau auf 110 km/h, als wäre er da festgenagelt.

Die Landung in Höxter verlief demnach völlig unkompliziert und ziehmlich weich. Nach einem Cappuchino ging es dann wieder über die Piste 14 zurück. Die Navigation habe ich mal ganz ohne GPS durchgeführt. Wenn man sich Anhaltspunkte zur Orientierung in der ICAO-Karte suchen muss, macht auch der ruhigste Flug viel Spaß. Das kann ich also auch noch :)

Wir flogen in immer diesiger werdender langsam eintretender Dämmerung gen Oerlinghausen. Ich habe schonmal die Frequenz von Oerlinghausen reingedreht und hörte auch prompt zwei andere Piloten, welche sich irgendwo im Nirgendwo befanden. Die tauschten sich die ganze Zeit gegenseitig über ihre Positionen aus, obwohl sie sich zu sehen schienen. Das Lustige ist, dass die von Orten sprachen, die ich nie zuvor in meinem Leben gehört habe. Auch nach mehrmaligem Studieren der Karte konnte ich deren Position und vor allem die genannten Orte nicht ausmachen.

„Wo bist Du?“ „Ich bin jetzt hinter Dir auf 3.700 ft“ „Siehst Du mich?“ „Ja, Du bist schräg vor mir“ „Ich habe jetzt 3.500 ft“ „Ja, das bist Du“ bla bla bla…

So in etwa deren Unterhaltung auf der Frequenz von EDLO in der Nähe von Detmold. Wir sind dann auf jedem Fall weiter in Richtung Asemissen und Bielefeld Hillegossen geflogen und ich habe mich bei Oerlinghausen Info zur Landung zurück gemeldet. Anschließend drehte ich in die Platzrunde ein und Flog einen genauso ruhigen Anflug wie in Höxter. Normalerweise hat man direkt über dem Kamm des Teutoburger Wald im Anflug auf die Piste 22 einige Luftbewegungen. Diesmal verspürte ich nichts. Total ungewohnt. Der Flieger setzte sich deshalb auch nahezu von selbst wenige Minuten vor Sunset auf die Piste.

So ruhig war es noch nie. Wo wohl die beiden anderen Piloten jetzt sind …? :)

Am Wochenende waren meine Freundin und ich mal wieder eine kleine Runde im Breezer unterwegs. Ich würde mal sagen, dass der Himmel zu etwa 5/8 bis 6/8 mit Cumuluswolken zuhing. Bei nur durchschnittlichen 3 kt oder 4 kt Wind hatten wir unterhalb der Wolken (Wolkenuntergrenze etwa 5.000 ft) ganz gute Turbulenzen. Sobald man jedoch drüber fliegt ist es ruhig. Äußerst ruhig. Das Fliegen war wie auf Schienen. Wir zogen in etwa 6.500 ft unsere Kreise über dem Flugplatz EDLO, Lage, Bielefeld und auch Schloß Holte.

über den Wolken auf 6.500 ft

Über Schloß Holte meldete ich nach etwa 30 Minuten Flugzeit, dass wir jetzt gleich zurück kommen. Eigentlich noch viel zu hoch, aber egal. „D-HX, Position Schloß Holte, 6.000 ft, mit 2 Personen, zurück vom Rundflug, zur Landung“, „Oerlinhausen hat die Piste 22 in Betrieb. Dann seht mal zu, dass ihr runter kommt…“ hieß es. Eigentlich ist es nicht schwer schnell 4.000 ft Höhe abzubauen und direkt hinter Schloß Holte auf etwa 2.000 ft in den rechten Gegenanflug einzufligen und gemütlich weiter auf 1.600 ft Platzrundenhöhe zu sinken. Das blöde ist nur, dass die meisten Passagiere stärkere Probleme mit dem Druckausgleich und somit schmerzende Ohren bekommen als die Piloten die das ohnehin gewöhnt sind. So auch meine Freundin. Ich musste also erst noch 4 – 5 Minuten im Leerlauf kreisen, sodass ich die Höhe effektiv abbauen konnte. Wir sanken mit etwa 140 km/h und einer Sinkrate von ca. 500 – 600 ft/min.

Direkt unter der Wolkenuntergrenze (zwischenzeitlich auf etwa 4.000 ft gesunken) bemerkten wir sofort die auftretenden Turbulenzen. Es ging auf und ab. Immer wieder gab es einen Ruck beim Unterfliegen der dicken Cumuluswolken. Letztendlich habe ich es dann nach 5 – 6 Minuten auch mal geschafft die ganze Höhe abzubauen und konnte auf etwa 1.600 ft mit leichtem Schleppgas in den rechten Queranflug zur Piste 22 eindrehen. Im shortfinal war es nochmal richtig schön wackelig, aber unproblematisch. Der Wind, welcher leicht aufgefrischt hatte, wehte direkt durch die Hallen auf der rechten Seite der Piste. Das ist immer relativ anspruchsvoll aber mit der nötigen Ruhe gut machbar. Ein paar kleine Korrekturen mit dem Seitenruder reichten vollkommen aus. Mit voll gesetzten Klappen gleitete der Breezer nahezu selbständig in Richtung Pistenschwelle und setzte sich kurz dahinter aufs Hauptfahrwerk. Das Foto stammt übrigens noch aus dem Flug von vor zwei Wochen…

Im Breezer auf 6.500 ft – über den Wolken

verfasst am 24. September 2008

Endlich mal wieder ein schönes Erlebnis. Am vergangenen Wochenende (20.09.2008) konnte ich erneut in den Breezer einsteigen um zwei Fluggäste durch die Gegend zu fliegen. Der erste Fluggast war der Vater des Lebensgefährten meiner Tante, welcher schon ein paar Rundflüge (nicht bei mir) gemacht hatte und einfach nur die Sonne und die Aussicht über Bielefeld und Umgebung geniessen wollte. Ich bin mit ihm über Bielefeld, Oerlinghausen und Lage gekreist. Interessant ist es auch mal ein bisschen Bundesliga aus 2.500 ft zu schauen, denn gerade spielte Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Köln in der Schüco Arena. Der Flug ging, wie eigentlich immer, recht schnell vorbei.

Die Landung war nicht holperig oder hart, aber total verzogen. Ich habe im letzten Moment ein bisschen zu wenig Seitenruder gegeben, sodass ich leicht schiebend und etwas rechts von der Pistenmitte aufgesetzt bin. Ärgerlich, da der Anflug sehr gut verlief und das Wetter mit 7 kt Wind alles andere als eine fliegerische Herausforderung war. Man sagt ja ein guter Anflug ist die halbe Landung. Beim Eindrehen in den linken Queranflug zur Piste 04 habe ich die Geschwindigkeit schön auf 110 km/h gedrosselt, die Klappen auf die erste Stufe gesetzt und konnte ganz in Ruhe weitergleiten. Es passte alles haargenau. Beim Eindrehen in den Endanflug habe ich das Gas teilweise ganz herausgenommen oder im Schleppgas auf vielleicht 2.500 upm stehen lassen um den optimalen Gleitwinkel mit optimaler Geschwindigkeit zu halten. Das hat bis zum Ende des Waldstücks auch super geklappt. Durch den dann auftretenden leichten Luv „schob“ das Flugzeug rechts von der Centerline weg und ich begann zu spät mit der Korrektur. Deswegen später das leicht versetzte und schiebende aufsetzen auf der Piste 04.

In der zweiten Runde habe ich einen Freund mitgenommen. Auch hier ging es anfangs über die Schüco Arena. Das Spiel war jedoch bereits zu Ende. Da der Himmel nur etwa zu 3/8 bedeckt war beschloss ich mal über die Wolken zu gehen, um mal wieder das absolute Freiheitsgefühl zu geniessen. Bei 4.500 ft habe ich den Transponder eingeschaltet um noch etwa 2.000 ft weiter auf letztendlich 6.500 ft oder auch FL65 zu steigen. Was für ein Anblick. Es wurde richtig kalt da oben. Laut Wetterbericht lag die 0°C Grenze genau in diesem Bereich. Da an einem UL ja bekanntlich aus gewichtstechnischen Gründen nicht so viel dran ist (schon gar keine Wärmedämmung) habe ich das erste mal seit langem wieder die Heizung eingeschaltet.

Letztenendes sind wir noch einige Minuten da oben geblieben, haben sogar ein Video gedreht, welches ich in den nächsten Tagen hochladen werde und haben die Aussicht einfach nur genossen. Da das Wetter ja sehr ruhig war, habe ich den Sinkflug etwas „sportlicher“ eingeleitet um diesesmal eine gute Landung auf die Piste 04 in Oerlinghausen (EDLO) hinzulegen. Das war echt super und hat Spaß gemacht. Bitte mehr davon…

Heute habe ich mal wieder einen Fluggast glücklich gemacht. Direkt nach der Arbeit ging es darum den Freund der Kollegin meiner Freundin zu fliegen. Kein Problem. Es sollte ein wenig über Bielefeld und Lage gehen. Heute hatte ich mal wieder den Breezer zur Hand. Es herrschte laut Wetterbericht zwar nur geringer bis mäßiger Wind (max. 15 kt, Böen bis 20kt), welcher in Oerlinghausen aber schnell ungünstig sein kann. Heute war genau das der Fall. Wir hatten zur Piste 04 heute etwa 15 kt Seitenwind aus 90°. Die Seitenwindkomponente betrug schätzungsweise 12 bis 13 kt.

Der Start läuft wie immer easy. Schnell gewinnt man mit dem Breezer an Fahrt und Höhe, sodass wir über den Kamm des Teutoburger Wald via Oerlinghausen in Richtung Bielefeld flogen. Dort einmal über die Sparrenburg am Kesselbrink, dem Boulevard und der Schüco Arena vorbei um letztendlich hinter der Uni Bielefeld umzudrehen. Da wir wunderbar in der Zeit lagen, machten wir noch einen kurzen Abstecher über Lage und drehten dann in Richtung Asemissen ein. Über Asemissen meldete ich uns per Funk bei Oerlinghausen Info zur Landung an, es ging wieder zur Piste 04.

Ich habe dann genügend Höhe abgebaut, sodass ich beim Eindrehen in den linken Queranflug zur Piste 04 etwa 1.600 ft und 120 km/h auf den Anzeigen hatte. Das passt. Also habe ich das Gas weiter gedrosselt, die Nase angehoben und die Klappen auf die erste Stufe gesetzt. Locker flogen wir mit rund 110 km/h dem Endteil entgegen. Beim eindrehen in den Endanflug habe ich etwas weiter als sonst ausgeholt, da zum einen Platz genug war und der Wind uns so oder so mit seinen 13 kt wieder in Richtung Piste 04 schiebt. Also bin ich leicht rechts von der Centerline der Piste eingeschwebt.

„Wind mit 17 aus 9“, hieß es über Funk. Alles klar. Ich entschloss mich für ein wenig Schleppgas leicht unter 3.000 upm und freute mich auf die Landung. Zack wehte der Wind nicht mehr. Wir verloren in dem Moment ganz gut an Geschwindigkeit und auch an Höhe, denn ich musste die Nase zwecks Geschwindigkeitsgewinnung leicht nach unten drücken und habe direkt danach Gas gegeben um anschließend wieder die verlorene Höhe zu gewinnen. Prompt wehte der Wind wieder. Kurz vor dem Erreichen der Schwelle, direkt hinter dem Wald ging es nochmal ein erhebliches Stück runter und auch die Geschwindigkeit fiel. Ich habe noch einmal etwas Gas gegeben, sodass wir über der Schwelle etwa 100 km/h hatten.

Die Klappen hatte ich die ganze Zeit in der ersten Stufe belassen, da mir das bei den böigen Verhältnissen einfacher erschien. Denn wenn der Wind dann bei voll gesetzten Klappen aufhört zu wehen, hätte ich noch mehr Zeit benötigt um wieder Geschwindigkeit aufzunehmen. Da war die erste Stufe doch ausreichend und etwas „dynamischer“. Das Ausschweben war dann keine Kunst mehr und zack war der Flug an diesem Tag auch wieder vorbei. Am Samstag geht es zu Glück schon wieder weiter :)

Es ist passiert!

verfasst am 6. September 2008

Heute hat sich bei mir ein Passagier (w) angemeldet, welcher unbedingt mal fliegen wollte. Kein Problem. Es sollte von Oerlinghausen EDLO via Asemissen und Detmold nach Lage und anschließend via Hillegossen zurück auf die Piste 22 nach Oerlinghausen gehen. Das alles sollte innerhalb einer bis eineinhalb Stunden „gegessen“ sein. A propos gegessen: Der Passagier hatte vorher Kuchen gegessen und war super drauf.

Heute hatten wir bekanntlich sehr durchwachsenes Wetter. Jetzt geht es zwar wieder, aber zur Startzeit wurden sogar im GAFOR Bericht bis zu 35 Knoten vorhergesagt. Das heißt, dass es heute auf jeden Fall windiger als sonst ist. Mir ist das egal. Dem Flugzeug auch. Den Passagier hatte ich vorher gewarnt. Also ab zur Piste 22, Vollgas und zack wurden wir samt C42 in etwa 1-2 Meter Höhe von der ersten Böe quer nach obenrechts gerissen. „Heute ist es etwas ruppig, aber mal sehen wie es oben ist…“, meinte ich zum Passagier. „Kein Problem, mir gehts gut…“, hieß es zurück. Glück gehabt dachte ich.

Mittlerweile waren wir im „Querabflug“ und wurden auf etwa 1.500 ft das erste mal aus den Sitzen gehoben. Da drückte uns der Wind für ein bis zwei Sekündchen mit aller Gewalt nach unten ^^. Mir hats Spaß gemacht. „Wie geht es Ihnen?“, fragte ich. „Mir gehts gut, mir macht das nichts…“, kam als Antwort zurück. Ich habe mich richtig gefreut, denn die meisten hätten sicher schon zurück gewollt. Also ging die Reise weiter entlang des Teutoburger Wald nach Detmold. Einmal um das Hermannsdenkmal kreisen und ab über die Detmolder Stadtmitte in Richtung Lage. Teilweise 70km/h Gegenwind! Zumindest zeigte mir das GPS 82 km/h GS während der Fahrtmesser etwas über 150 km/h IAS anzeigte.

5 Minuten später Position kurz vor Lage. „Da ist ja die Zuckerfabrik…“, hieß es vom Passagier begeistert. Danach machte sie sich auf die Suche nach ihren vier Wänden. Ein Fehler. „Haben Sie es gefunden, oder soll ich nochmal um Lage kreisen…?“, fragte ich, da die Fotos fürs Familienalbum scheinbar noch nicht im Kasten waren. „Ich glaube es ist besser wenn wir komplett zurück fliegen…“, war die Antwort während ihr Gesicht deutlich sichtbar die Farbe wechselte. Ich sofort: „Schaffen Sie das noch bis nach Oerlinhausen? Es dauert etwa 15 Minuten…“. „Ich glaube nicht…“, sagte sie. In dem Moment habe ich das Ruder gen Oerlinghausen gerissen und verzweifelt nach einer Kotztüte gesucht. Kurz bevor sie in eine Taschentuchpackung reiern wollte (Ich frag mich wie das gehen soll ^^) fiel mir ein, dass ich vom Urlaub doch noch eine TUIfly Kotztüte in meiner Pilotentasche hab. „Take it with a smile“ steht da drauf. Ich war am smilen ^^. Der Passagier hing samt Mikro in der Tüte „Würden Sie das Mikro bitte noch abklappen…?, sagte ich.

Sekunden nach dem Herausholen der Tüte wurde diese auch schon gut gefüllt. Dem Passagier ging es bis zum Aufsetzen richtig schlecht. Nach der Landung war die Übelkeit wie „verflogen“ ;) Da ich ja ein großes Herz habe und guten Service bieten wollte, habe ich direkt neben einer Mülltonne angehalten um das auffällig gelbe Tütchen zu entsorgen. Das war echt lustig…

Da der Flug aufgrund der Vorkommnisse nicht sonderlich lange dauerte bin ich noch mit meiner Freundin geflogen. Das Wetter war zwar immer noch nicht super, aber deutlich ruhiger. Aus Angst hat meine Freundin auch noch eine Tüte mit an Bord genommen. Gebraucht wurde die aber nicht. Letztendlich sind wir wie immer sicher auf der Piste 22 gelandet. Auf jeden Fall ein lustiger Tag…

Ein turbulenter Rundflug

verfasst am 4. August 2008

Endlich bin ich mal wieder geflogen. Das hatte ich mir für das Wochenende fest vorgenommen, denn der letzte Flug war aufgrund von Zeitmangel schon wieder einige Tage her. Das Wetter war zwar nicht atemberaubend, aber es hat schonmal nicht geregnet. Das ist ja auch positiv ^^. Zu Hause habe ich mittags gerade das aktuelle Wetter eingeholt und auf der Internetseite des örtlichen Flugplatz (EDLO) geschaut, ob ein Flug überhaupt möglich ist. Der Bodenwind wurde dort mit ca. 7kts (15 kts Böen) angezeigt und stand genau auf der Piste 22. Scheinbar also keine schwierigen Seitenwinde o.ä. Das Wetter wurde im GAFOR Gebiet 9 (Teutoburger Wald) mit D1 eingestuft, sah örtlich jedoch viel besser aus. Die Wolkenuntergrenze lag örtlich schätzungsweise bei 6.000 ft mit mehr als 10km Sicht. 20-25 kt Wind auf 1.500 bzw. 3.000 ft Höhe sind zwar nicht wenig, aber durchaus noch gut fliegbar. Also ab zum Flugplatz.

Da ich beim Vorflugcheck der C42 nur noch etwa 10 Liter Benzin im Tank hatte ging es erst zum Tanken, anschließend nach Magnetcheck und Warmlaufen auf die Piste 22. Der Wind ist in der Zeit etwas stärker geworden und wir hoben bereits nach ca. 50 Metern (!) von der Piste ab und gewannen sehr schnell an Höhe. Über Schloß Holte sind wir dann westlich der A33 entlang auf etwa 3.000 ft in Richtung Paderborn geflogen. Dabei schoben uns kräftige 50 km/h Rückenwind von hinten an. Der IAS lag bei ca. 130 km/h, auf dem GPS wurden mir allerdings 180 km/h GS mitgeteilt. Über Paderborn kreisten wir kurz über die Kirmes Libori und flogen dann weiter östlich in Richtung Teutoburger Wald, um dem Kamm in nördlicher Richtung bis Detmold, Oerlinghausen und Bielefeld Hillegossen zu folgen.

Der Flug war sehr turbulent. Ich habe zwei oder drei mal eine andere Höhe (3.000 ft -> 3.500 ft -> 2.500 ft) ausprobiert um vielleicht etwas ruhigere Wetterlagen zu erwischen. Leider konnte man die Turbulenzen durch ein Sinken auf ca. 2.000 ft lediglich um gefühlte 25% verringern, sodass wir nach einigen Minuten holperigen Flug trotzdem entspannt und sicher EDLO 5 Minuten nördlich passieren konnten. ca. 1.800 ft über Sennestadt meldete ich mich bei Oerlinghausen Info zurück und flog über dem WISA Gelände bei Dalbke auf 1.600 ft in den rechten Gegenanflug zur Piste 22. Beim Eindrehen in den rechten Qeranflug habe ich den Gashebel schon bis zum Anschlag zurückgenommen und bei etwa 115 km/h die Klappen auf die erste Stufe gesetzt. Schon beim eindrehen in den Endanflug wurde mir klar, dass es durch den zur Zeit westlichen Gegen- bzw. Seitenwind und die Turbulenzen etwas schwieriger als sonst werden könnte. Ich freute mich aber darauf, weil man so endlich mal was zu tun hat :) Die C42 setzt sich bei ruhigem Wetter ja mehr oder weniger von selbst auf die Piste.

Der Wind hatte im Gegensatz zur Startzeit also etwas von Südwest auf West gedreht und kam nun genau zwischen den Flugzeughallen und dem Turm her. Das kann natürlich für Scherwinde und Verwirbelungen unmittelbar vor dem Aufsetzen auf der Piste führen, sodass ich mich in der Luft dazu entschieden habe entweder ganz am Anfang der Piste oder erst kurz vor der Halbbahnmarkierung aufzusetzen um die kritische Zone zu überfliegen. Sicherer ist es meines Erachtens nach den Anfang der Piste aufgrund eines möglichen langen Ausgleitens anzuvisieren. Also habe ich geslippt was die C42 hergab. Selbst unmittelbar vor dem Aufsetzen musste ich nochmal etwa 2-3 Sekunden in den leichten Slip gehen um optimal die Schwelle zu erwischen. Das hat gut geklappt. Meine Freundin war zwar nicht so begeistert von dem ihr kurios vorkommendem Manöver, aber ich habe ihr erklärt, dass ich alles unter Kontrolle hatte und dass das Slippen ein sicheres und vor allem gewöhnliches Manöver ist, um im Anflug effektiv und ohne Geschwindigkeitszunahme Höhe abzubauen.

Insgesamt war ich am Ende froh bei diesem Bedingungen geflogen zu sein. Denn dadurch kann man unschwer erkennen, ob man Verhältnissen wie diesen noch gewachsen ist. Gut zu wissen, dass man das noch drauf hat und gut damit zurecht kommt. Das hat mal wieder Spaß gemacht. Ab der nächsten Woche habe ich dann endlich Urlaub. Die Zeit möchte ich unter anderem vor allem zum Fliegen nutzen. Zwischendurch geht es allerdings auch eine Woche auf eine Kanareninsel. Leider gibt es da im Gegensatz zu Mallorca meines Wissens nach keine Chartermöglichkeit für UL. Aber ein bisschen Fliegen ist trotzdem angesagt, denn seit einem Jahr liegt ein Parafoil Lenkdrachen mit ca. 5 Metern Spannweite und angeblich guten Zugkräften zum testen bereit :)

Fotoflug über Bielefeld und Umgebung

verfasst am 15. Juli 2008

Gestern Abend hieß es wieder „Ready for takeoff“ für einen Fotografen, der bei bestem Wetter und Sunsetstimmung ein paar Fotos von der Bielefelder Stadt sowie der Umgebung machen wollte. Abends ist es wirklich super angenehm zu fliegen. Keine Turbulenzenm keine Thermik, wenig Wind und super Sicht. Wir starteten von der Piste 22 bei etwa 5kt Wind zur Bahn in Richtung Sonne. Auf etwa 2.000 ft angekommen drehten wir erst in Richtung Norden nach Oerlinghausen, Asemissen und Hillegossen um uns letztendlich weiter westlich zur Bielefelder Innenstadt zu orientieren.

Die Sonne und das Licht waren laut Fotograf wohl nicht super, aber brauchbar genug um einige Motive im Kasten festzuhalten. Diese Fotoflüge sind sowohl für den Fotografen als auch für den Pilot nicht ohne. Man muss sehr konzentriert sein, da man für den Fotografen zum einen die Tür öffnet, und zum anderen mit gesetzten Klappen, niedriger Geschwindigkeit und leicht slippend die unterschiedlichen Objekte anfliegt, die man selber meist gar nicht sieht. Das heißt, dass der Fotograf Richtungsänderungen via Intercom wünscht und diese dann versucht werden auszuführen bzw. auf Wunsch auch zu halten. Schwierig ist es auch die slippende Stellung in den Kurven einzuhalten, während man ein Objekt umkreist. Würde man versehentlich aus dem Slip rauskommen (z.B. reflexartig wegen zu niedriger Geschwindigkeit o.ä.), so ist es sehr wahrscheinlich, dass dem Fotografen mit voller Wucht die eigentlich von der Luft unterströmten und somit aufgehaltenen Tür auf den Kopf knallt. Um das zu vermeiden steuert man faßt ausschließlich mit dem Seitenruder und dem Gashebel. Der Stick wird dabei recht steif zur hängenden Seite gehalten.

Wie gesagt war es ganz schön anstrengend, aber schön wieder ein paar Stunden in das Flugbuch zu schreiben. Meine Flugerfahrung – wenn man denn von Erfahrung sprechen darf – wächst durch Aktionen wie diese ungemein. Daher werde ich solche Angebote auch in Zukunft stets wahrnehmen.