Archiv zum Thema ‘Pilotenausbildung’

Cleared for take off mit dem Breezer

verfasst am 20. April 2008

Gestern habe ich ganz spontan und nach kurzer Absprache mit meinem Fluglehrer noch die erforderlichen letzten Seitenwindlandungen in Höxter mit dem Breezer durchgeführt. Der Wind kam etwa aus 90 mit bis zu 16kt. Ich merkte wieder mal, wie ich mich erst noch an das Flugzeug gewöhnen musste, kam nach ein paar Versuchen aber eigentlich damit zurecht.

Wir sind gestern also nach Höxter (EDVI) geflogen, haben dort ca. 7-8 Platzrunden gedreht, kurz einen Kaffee getrunken und wollten dann wieder los. Bevor wir auf Kurs nach Oerlinghausen gegangen sind, haben wir nochmal etwa 3 Platzrunden gedreht. Der Wind ließ jedoch merklich nach und aufgrund des Benzinvorrats mussten wir auch wirklich zurück nach EDLO. Wir hatten letztendlich noch genau unsere Reserve von ca. 6,5 Litern im Tank. Gutes Timing :)

In Oerlinghausen verlief die Landung gut, aber der Wind stand zugegeben auch direkt auf der Piste. Trotzdem habe ich von meinem Fluglehrer grünes Licht für den Breezer bekommen, sodass ich in der nächsten Woche sicherlich ein oder zwei Runden drehen werde, vorausgesetzt das Wetter ist schön und ruhig.

Heute habe ich meinen zweiten Teil der Passagierberechtigung hinter mich gebracht. Es handelte sich um die beiden 200km Flüge mit Zwischenlandung und in Begleitung meines Fluglehrers. Wir haben uns für einen Flug nach Langeoog via Damme entschieden. Auf dem Rückweg wurde anstatt Damme Porta angeflogen.

über den Wolken im BreezerHeute morgen war das Wetter richtig super. Blauer Himmel, vereinzelnd einige Wolken und viel Sonne. Leider war es immer noch relativ kalt (11°C) und mit 20kt Wind aus 240 ziehmlich böig. Ich habe mich auf dem Hinflug dazu entschieden auf etwa 5.000ft MSL zu steigen und über die Wolken zu gehen. Dort war es super ruhig. Der Flieger flog mehr oder weniger von allein, fast wie mit einem Autopilot. Bei der ersten Zwischenlandung in Damme kämpfte ich wieder mit etwa 20kt Wind und leicht thermischen Verhältnissen direkt vor und auf der Piste, was die Landung deutlich erschwerte.

Direkt ging es weiter in Richtung Norden zur Nordseeküste und letztendlich nach Langeoog. Dort haben wir uns etwa 2 Stunden die Zeit mit einem ordentlichen Essen und viel Kaffee vertrieben. Um etwa 15:00h lcl ging es mit dem Ende der Mittagspause über die Piste 23 in Richtung Süden nach Porta.

Im Anflug auf LangeoogIn Porta lande ich wirklich gerne. Das ist einfach ein schöner Platz und sehr zu empfehlen. Ich habe dort sogar einen alten Berufsschullehrer aus meiner ITSE Ausbildungszeit getroffen, welcher auch Flieger in Detmold ist und mich auch prompt wiedererkannt hat. Außerdem kann man in Porta einige schöne Flugzeuge wie eine Cirrus mit Glascockpit und Gesamtrettungs- system sehen und bestaunen.

Das letzte Leg nach EDLO war dann keine Kunst mehr und fast schon Routine. Man sieht schon von Porta aus genau die Stelle an der man den Teutoburger Wald überqueren muss um in die Platzrunde von Oerlinghausen zu kommen. In EDLO angekommen musste noch der Antrag für die Passagierberechtigung ausgefüllt werden und ein schöner Flugtag ging zu ende.

Ich denke, dass ich in der nächsten Woche die Berechtigung in der Hand halten werde und dann endlich meinen ersten Passagier auf einen Rundflug mitnehmen kann. Freiwilliger ist übrigens mein Vater :)

Heute, direkt nach Lizenzerhalt ging es auch schon weiter mit dem ersten Teil der Passagierberechtigung. Die Bedingungen waren solala. 4kt Wind, 6-8km Sicht bei etwa 7/8 Bedeckung mit einer Wolkenuntergrenze von ca. 1.700ft. Heute haben wir uns nochmal für die C42 entschieden und sind mit dieser in etwa 1,5h oben genannte Strecke, also von Oerlinghausen (EDLO), via Bad Pyrmont (EDVW), Höxter (EDVI), Paderborn-Haxterberg (EDLR) und schließlich zurück nach EDLO geflogen.

Die Navigation mit der ICAO Karte war zwar schwierig, gelang aber letztendlich. Teilweise musste man wirklich schauen, dass man sich an den Hügeln vorbeischlängelt um nicht in die Wolken zu geraten. Ansonsten war der Flug aber sehr angenehm und erstaunlich ruhig. Auch die angeflogenen Flugplätze sind eine Landung bzw. in diesem Fall einen Touch-and-Go wert. Bad Pyrmont ist ein Flugplatz auf einem Berg, welcher einen langen und unkomplizierten (naja, es war ja auch kein Wind) Endanflug hat. Etwas aufpassen muss man beim Anflug auf die Piste 04, da diese in der Richtung ein wenig abschüssig ist. Ohne Wind allerdings kein Problem.

In Höxter und Paderborn-Haxterberg bin ich ja während meiner Ausbildung schon gewesen. Man kann schon fast sagen „im Westen nix Neues“, außer dass diese Wetterbedingungen (s.o.) in Paderborn-Haxterberg bislang die besten waren. Erinnere ich mich an den letzten Besuch in EDLR, fällt mir nur das Umkehren wegen schlechtem Wetter ein (Hagelschauer). Heute war das schon bedeutend besser aber immernoch nicht das gelbe vom Ei.

Am Wochenende soll es dann mit den Steckenflügen über 200km weitergehen. Ich hoffe mal, dass das Wetter bis dahin etwas besser wird bzw. zumindest trocken und fliegbar bleibt.  Aber das werden wir sehen. Ich werde natürlich davon berichten und sicherlich auch mal wieder einige Fotos machen (hatte heute die Kamera nicht dabei).

Des Weiteren möchte ich nochmal auf mein neues Ultraleicht Forum bzw. die neue Community für Ultraleicht Piloten ulForum.de hinweisen. Ich verlose bis Juli unter den ersten Mitgliedern, die sich aktiv beteiligen ein Jahresabo der Ultraleicht Zeitschrift „Flügel – das Magazin“. Mitmachen lohnt sich also auf jeden Fall und zwar nicht nur deswegen :)

Flache Anflüge mit links auf dem Breezer

verfasst am 9. April 2008

Gestern war das Wetter mal wieder gut, sodass ich ein paar Platzrunden mit dem Breezer drehen konnte. Da ich fast ausschließlich auf C42 geschult wurde, meine Streckenflüge für die anstehende Passagierberechtigung aber mit dem Breezer durchführen werde, schadet ein bisschen Training nicht. Also habe ich etwa 10 Platzrunden mit Fluglehrer gedreht und kam eigentlich ganz gut zurecht.

Ich habe zwar schon ein paar Stunden Breezer auf dem Buckel, aber die ganzen Details und Unterschiede fallen einem wirklich erst in der Platzrunde auf, in welcher die Start und Landefrequenz deutlich höher ist als auf Überlandflügen.

Erstaunlich flach fliegt man mit dem Breezer an. Anfangs dachte ich erst, dass ich ohne im Endanflug nochmal Gas zu geben niemals bis zur Schwelle der Piste 22 in EDLO kommen würde. Aber das Flugzeug gleitet wesentlich besser als die C42 und macht damit solche Anflüge problemlos möglich. Gewöhnen musste ich mich auch daran mit dem Breezer nicht zu Slippen, sondern durch das volle Ausfahren der Klappen Höhe zu verlieren. Slippen kann man zwar auch mit dem Breezer, aber es bringt halt nicht mehr als vielleicht 0,5 bis 1,0 Meter pro Sekunde. Da schneidet man deutlich besser mit voll gesetzten Klappen und einem steilen (im Gegensatz zur C42) Anflug ab.

Des Weiteren ist die Steuerung mit der linken Hand gewöhnungsbedürftig. Der Knüppel befindet sich zwar genau zentral vor einem, aber man braucht die rechte Hand schon an den Klappen und am Gas, sodass man um die Linkssteuerung nicht herum kommt. Aber erstaunlicherweise war das für mich relativ einfach.
Beim nächsten mal üben wir noch ein paar Landungen mit Seitenwind und hängen ein bis zwei Notlandeübungen dran, sodass ich endlich mit dem Breezer auf Tour gehen kann :)

OFF TOPIC: Zu meiner Prüfung wollte ich noch hinzufügen, dass die Prüfungsgebühr bei genau 80,00 Euro liegt. Mir ist jetzt auch wieder eingefallen, dass ich die noch jemandem schulde :)

That’s it. Ich bin Pilot :)

verfasst am 4. April 2008

Gestern Nachmittag bzw. Abend am 03.04.2008, nach etwa zwei Monaten Ausbildung war es so weit. Nachdem das Wetter aus seiner nahezu aussichtslosen Lage (M, X) doch noch aufklarte (D, O) ging es tatsächlich los zur praktischen Ultraleicht Prüfung. Es war alles ein bisschen stressig, da es zeitlich ziehmlich knapp bemessen war. Der Streckenflug der Prüfung ging von EDLO via EDVI nach EDVM (Hildesheim). Dort wurden dann noch einige Übungen geflogen, welche der Prüfer laut DULV abnehmen bzw. welche der Prüfling ohne Fehler bestehen musste und dann ging es auch schon direkt wieder zurück nach EDLO.

Der Inhalt der Prüfung ist genau vom DULV vorgegeben. Wie die Verfahren letztendlich angewandt werden ist sicherlich von jedem Prüfer abhängig, da dieser auch ein wenig Spielraum zur Abnahme der Prüfung hat. Bei mir war es so, dass ich nahezu genau das was auf dem Prüfprotokoll vom DULV stand, bewältigen musste.

Vorflugcheck, Windbeurteilung, Anlassen, Rollen, Starten, Steigflug, Platzrunde, Landung, ICAO Karte, Anflugkarten, Wetterberatung, Winddreieck, Terrestrische Navigation, Beachten der Sicherheitsmindesthöhen, Einhalten der Platzrundenvorschriften, Sicherheit in der Bedienung, Einhalten der Flugzeiten, navigatorische Sicherheit und drei Ziellandungen.

Das alles muss und wurde auch geprüft. Bei mir war letztendlich jeder Punkt mit „bestanden“ markiert. Die Landungen in Hildesheim habe ich übrigens alle bei etwa 20kt Wind mit ca. 17kt Seitenwindkomponente (laut Mann im Turm) gemeistert. Nach der ersten Ziellandung meinte der Prüfer schon „Jau, du hast das drauf, das sehe ich. Wir müssen aber trotzdem noch ein paar Landungen machen…“. Nach jeder weiteren Landung hielt mir der Prüfer immer nur seinen nach oben ausgestreckten Fliegerdaumen vors Gesicht. Das hat sogar Spaß gemacht und der Prüfer war auch total zufrieden. In der großen Platzrunde hatten wir sogar Zeit über eine mögliche weitere PPL-N Ausbildung zu sprechen, welche ich mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah nachlegen möchte.

Mit dem Mann im Turm habe ich dann auch noch ein lockeres Pläuschchen von 20 Minuten über die Fliegerei gehalten, während er mir eine handschriftliche Quittung auf einem weißen DIN-A4 Blatt ausstellte. Eine Verkettung von Zufällen (Quittungsblock war leer, Abrechnungssystem war abgestürzt, erster Tag des Manns) machten es dem Mann im Turm schwer. Aber auch der war super drauf und ist selbst PPL Inhaber. Hildesheim kann man echt empfehlen. Die Landungen kosten übrigens 5,00€ pro Stück für UL.

Als ich wieder zurück in EDLO war begann der ganze Papierkram. Mein Fluglehrer hatte das meiste zwar schon vorbereitet, aber es müssen doch schon einige Formulare zusammengesucht und Anträge gestellt werden. Wenn alles gut läuft, halte ich bis spätestens Mitte nächster Woche meine Lizenz in den Händen :)

Aber wie geht es jetzt weiter, fragte ich mich. Ich will ja schließlich Passagiere mitnehmen können und muss dafür eine weitere Berechtigung erlangen. Dazu brauche ich 5 weitere Überlandflüge zu fremden Plätzen, wovon ich mindestens 2 mit Lehrer absolvieren muss, die wiederum von mindestens 200km Länge inklusive Zwischenlandung sein müssen.

Los geht es mit den Solo Überlandflügen. Gerd fragte mich ob ich die nicht mit dem Breezer fliegen will. Klar will ich mit dem Breezer fliegen. Was für eine Frage :) Wir haben uns aber darauf geeinigt am Montag Nachmittag mit dem Breezer noch einige Platzrunden zu drehen, um im Handling noch etwas sicherer und vor allem vertrauter mit dem Flugzeug zu werden. Aber dann kann es endlich losgehen :)

EDIT: Die Prüfungsgebühr beträgt übrigens 80,00 Euro.

Ich hatte mit dem Breezer bekannterweise ja bereits eine kurze Einweisung hinter mir. Wir sind damals nach Höxter geflogen um eine C42 zu warten. Gestern bekam ich allerdings eine weitere Einweisung bzw. eine Auffrischung auf den Breezer der Aerostyle GmbH. Blick auf die NordseeEs sollte VFR nach Wangerooge (EDWG) gehen. Das Wetter war super. Sehr wenig Wind (max. 4kt) super Sicht und nahezu keine Luftbewegungen. Also ideal für einen Streckenflug, welcher hin und zurück etwa 3:00h reine Flugzeit in Anspruch nimmt.

Der Breezer ist ein echt schnittiges Flugzeug, welches es einem ermöglicht mit seinem 65l Tank und nur 13l Benzinverbrauch pro Stunde bei ca. 4.200 upm mit 160km/h durch halb Deutschland zu fliegen. Direkt nach dem Start drehten wir in Richtung Norden ab und flogen über den Dümmer hinweg zur Nordsee. Wangerooge ist ein wirklich schöner Flugplatz mit einer 850m langen und etwa 20m breiten Piste (10/28). Der Anflug war extrem ruhig und nach einem Kaffee ging es auch schon wieder los in Richtung EDLO, um noch vor Sunset dort anzukommen.

Auf dem Rückweg haben wir uns teilweise auf FL075 und später auf FL055 bewegt. Das war schon ein schönes Gefühl. Es sind zwar im Gegensatz zu der Reiseflughöhe der Urlaubsflieger (10.000m) nur etwa 2.600m bzw. etwa 1.700m, aber man bekommt dabei schon ein richtiges Freiheitsgefühl. Die Häuser und Autos werden immer kleiner, die Wolken ziehen mit hoher Geschwindigkeit an unseren Tragflächen vorbei und die Sonne scheint uns auf den Pelz. Einfach geil.

Blick über die linke Tragfläche auf die NordseeLeider wurde das Wetter etwa 130km vor EDLO schlechter, sodass wir letztendlich auf 2.700ft sinken mussten. Über Bielefeld haben wir dann den Landeanflug eingeleitet und sind in Oerlinghausen sauber aufgesetzt. Abschließend kann man sagen, dass der Breezer ein super Flugzeug ist, mit welchem ein Ausflug auf eine der Nordseeinseln echt ein Katzensprung ist und man sowas an einem Tag realisieren kann. Würde man das an einem Tag mit dem Auto machen wollen, schreckt einen sicherlich schon die Google Maps Routenplanung mit den geschätzten 289km und 3:48h Fahrzeit (vorausgesetzt die Fähre macht da mit) ab. Da man diese Strecke bekanntlich zweimal zurücklegt (hin und zurück) würden da schon einige langweilige Autostunden auf einen zukommen. Da fliege ich lieber :)

Mein zweiter Überlandflug (Solo) stand am letzten Wochenende auf dem Programm. Es sollte von Oerlinghausen nach Osnabrück (EDWO), danach nach Porta (EDVY) und letztendlich zurück nach Oerlinghausen (EDLO) gehen. Das Wetter war diesmal wirklich gut – jedoch nur von den Sichtverhältnissen: Bedeckung etwa 3/8 bei mindestens 10km Sicht. Die Windverhältnisse und Turbulenzen machten mir an dem Tag aber wirklich die Hölle heiß.

Direkt nach dem Start in EDLO merkte ich wie es auf und ab ging ohne Steuerbewegungen durchzuführen. Im ReiseflugIch habe mir direkt eine Höhe ausgesucht, bei welcher es etwas ruhiger war. Auf etwa 2.700ft bin ich mit ca. 150km/h in Richtung Osnabrück geflogen. Als ich mich über Funk angemeldet habe, mein Vorhaben schilderte (3 Platzrunden) und postwendend eine patzige Antwort bekam, beschloss ich schon vor der Landung nicht mehr nach Osnabrück zu fliegen. Im Endeffekt bin ich der zahlende Kunde, auch wenn ich (noch) Flugschüler bin und sollte auch dementsprechend behandelt werden. Egal ob meine Flugzeugkennung mit Delta Mike oder Delta Kilo beginnt :)

Die Landung war heftig. 14kt Seitenwind wobei die Seitenwindkomponente sicherlich wirklich bei 14kt lag, da der Wind echt im 90° Winkel über die Piste fegte. Über Funk wurde mir erst gar keine Piste genannt. Auf meine Nachfrage hieß es: „Suchen Sie sich eine aus…“ Ich habe dann einfach die Piste genommen die näher zu mir lag. Im Landeanflug schaukelte es so heftig, dass ich einmal mit dem Kopf an die Deckenverstrebung stieß, aber erstaunlicherweise sehr ruhig blieb. Ich habe sogar den Knüppel ruhig gehalten und bin nicht in das altbekannte Knüppel-Rühren (Flugsimulator-Krankheit) verfallen. Kurz vorm aufsetzen bemerkte ich, dass zu den schon vorhandenen Schwierigkeiten auch noch eine relativ stark ansteigende Piste dazu kam. Die erste Landung war somit etwas härter, aber in Ordnung. Während der zweiten Platzrunde habe ich mich dazu entschieden es dabei zu belassen und aufgrund der Windverhältnisse lieber nur 2 Landungen durchzuführen.

Beim Zahlen der Landungen bekam ich direkt wieder einen übers Ohr. Ich sollte doch beim nächsten Mal nicht so nah an den Hallen entlang rollen, da der Strahl meines Propellers die Flugzeuge in den Hallen durch aufgewirbelte Steine beschädigen könnte. Ich habe dazu nur noch Ja und Amen gesagt, um weiteren Streß zu vermeiden. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass icherstens den vorgeschriebenen Taxiway genutzt habe, zweitens äußerst rechts, drittens parallel (!) und viertens an den geschlossenen (!) Hallen vorbeigerollt bin und nicht wirklich verstehen konnte, wie ich da ein nicht sichtbares Flugzeug beschädigen soll. Naja, ich werde Osnabrück einfach nicht mehr anfliegen und mich davor hüten den Platz weiterzuempfehlen.

Danach ging es weiter nach Porta. Das war ein ruhiger Flug mit vielen Segelfliegern und relativ einfacher Navigation. Direkt nach dem Start in EDWO habe ich den Funk schonmal auf Porta eingestellt um mich still über die Windverhältnisse zu informieren. 18kt bot Porta von der Seite. Ich hatte echt erst überlegt den Flugplatz auszulassen, da es in Osnabrück schon schwierig war und dort noch 4kt weniger waren. Aber auf der anderen Seite ist es eigentlich auch eine gute Übung. Also habe ich mich bei Porta Info angemeldet und mich zur Landung entschlossen. „Piste 23, Wind von links mit 19.“, hieß es aus dem Tower. Schlecht war, das der Wind relativ stark war, gut aber zugleich, dass er nicht böig, sondern kontinuierlich 19kt hatte. Der Anflug war also die halbe Miete. Ich stellte das Flugzeug gegen den Wind und flog etwas schneller an. Die Piste visierte ich durch das rechte Seitenfenster (!) an und setze mit dieser 30° bis 45° Schrägstellung meinen Anflug fort. Etwa 200m vor der Schwelle der Piste spürte man einige Leeturbulenzen, jedoch verlief es ab da sehr ruhig. Kurz vor dem Aufsetzen dreht ich das Flugzeug zurück, sodass ich geradeaus und sogar auf der Mittellinie der Piste relativ geschmeidig aufsetzte.

Ich war mit der Landung voll zufrieden und flog zurück nach EDLO wo ohnehin alles gut verlief. Nur der Mann im Turm hat sich ordentlich einen ins Mikro genuschelt. Ich habe echt gar nichts verstanden, und nur aufgrund der Windverhältnisse einfach mal mit „Delta Sierra Sierra, Piste 22.“, geantwortet. War wohl richtig, denn es kam nichts zurück :)

Das war ein Flugtag, der mir viel gebracht hat, da ich bei diesen ruppigen Bedingungen ganz gut alleine klargekommen bin. Erinnert man sich an den Anfang meiner Ausbildung, habe ich bei solchen Verhältnissen geschworen niemals allein herunterzukommen. Scherzhaft kann man jetzt behaupten: Runter kommt man immer :)

Bei mir stehen in der Ausbildung prinzipiell nur noch die Streckenflüge an, welche ich ebenfalls alleine (Solo) fliegen muss. Gestern war einer dieser Streckenflüge, mein erster alleine, welcher auch gar nicht so einfach war. Von den Windbedingungen her war es nahezu optimal. Etwa 8kt Bodenwind (15kt auf 1.500ft) wurden mir als Maximum gemeldet. Es war eher die Wolkenuntergrenze von nur ca. 1.500ft und die Sichtweite von etwa 6km, die mir richtig zu schaffen machten. Auf dem Flug von EDLO nach Damme (EDWC) konnte ich noch super mit Hilfe der ICAO Karte navigieren. Die Wolkenuntergrenze stieg in Richtung Norden sogar auf ca. 2.500ft – 3.000ft an, sodass ich auch den Flugplatz sehr schnell und ohne Probleme finden konnte. In Damme habe ich dann zwei Platzrunden im Touch-and-Go Verfahren geflogen und bin anschließend gelandet um die Gebühr von nur 5,25€ (3 Landungen) zu zahlen. Flugschülertarif :)

Da ich etwas unter Zeitdruck stand, bin ich von Damme aus direkt weiter nach Münster-Telgte (EDLT) geflogen. Auch auf diesem Abschnitt habe ich es gut hinbekommen per Karte zu navigieren. schlechte Sicht beim SoloLeider wurden die Sicht- und Wetterverhältnisse mit jedem Kilometer schlechter und schlechter. In Münster angekommen habe ich das gleiche Verfahren durchgeführt (erst zwei Platzrunden, dann Landung), was allerdings aufgrund eines ordentlichen Regenschauer relativ schwierig war. Hinzu kam, dass ich die Platzrunde nicht kannte und es relativ schwierig war die markanten Punkte der Platzrunde im Regen zu finden. Außer Wald, Wiese und drei bis vier Bauernhöfen findet man da leider nicht viel. Schon gar nicht bei Regen. Die Landungen kosteten in Münster übrigens das doppelte (10,50€ für 3 Landungen).

In Münster habe ich dann via Handy Kontakt zu meinem Fluglehrer zwecks Wetterinformation in EDLO aufgenommen. Der versicherte mir, dass es gen Osten, also in Richtung Oerlinghausen wieder deutlich besser wird. Also wieder ab in den Flieger und durch den Regen Richtung Osten. Bei diesem Flugabschnitt habe ich zugegebenermaßen ein bisschen mehr auf das GPS als auf die Karte vertraut. Denn bis Harsewinkel gab es zum einen nicht viele Anhaltspunkte im Gelände und zum anderen bei etwa 2,5-3 km Sichtweite und 1.400ft Wolkenuntergrenze auch fast keine Chance vernünftig zu navigieren. Erst über Harsewinkel war das Wetter wieder heiter genug, um ausschließlich mit der Karte zu fliegen.

Zurück in EDLO habe ich wiederum die gleiche Landeprozedur durchgeführt. Letztendlich war es ein erfahrungsreicher Flugtag bei welchem ich etwa 200km Strecke zurückgelegt habe, nicht unbedingt einfache Bedingungen hatte und 9 weitere Sololandungen auf mein Konto schreiben durfte. Ich habe auch einige Bilder gemacht, welche ich zeitnah hochladen werde.

Gestern habe ich wieder einige Solo Platzrunden in EDLO im Touch-and-Go Verfahren fliegen können. Das Wetter sah anfangs sehr vielversprechend aus und ich hatte damit gerechnet bis Sunset fliegen zu können. Nach der fünften Platzrunde dachte ich schon an eine Abschlusslandung, da sich über dem Teutoburger Wald verdächtig dunkle Wolken inklusive Hagelschauer aus Richtung Bielefeld näherten. Jedoch war der Schauer noch ein paar Minuten von der Platzrunde entfernt, also bin ich nochmal durchgestartet. Gegen Ende des rechten Gegenanflugs der Piste 22 in EDLO bin ich schon in den ersten Ausläufer gekommen und habe einige Tropfen abbekommen. Ich habe mich entschlossen lieber zu landen und den Schauer abzuwarten.

Hagelschauer in EDLOAls der Schauer über uns weg war, habe ich die C42 wieder aus der Halle gezogen, den Funk gemacht und bin in Richtung 22 gerollt. „Delta Sierra Sierra, bleib mal lieber unten, da kommt noch ein dicker Schauer auf uns zu!“, hieß es von Oerlinghausen Info. Der Empfehlung bin ich natürlich gefolgt und blieb auf dem Boden. Der Schauer dauerte so lange an, dass es sich letztendlich nicht mehr lohnte für vielleicht 3 weitere Platzrunden zu warten. Also haben wir den ganzen Spaß sein lassen und sicherheitshalber das Flugzeug in den Hangar zurückgeschoben und die Flugstunde abgebrochen.

Das Bild stammt übrigens von der Webcam des Flugplatz Oerlinghausen. Vielen Dank an dieser Stelle, dass ich das Bild verwenden darf.

Die ersten Solo-Platzrunden in Höxter

verfasst am 23. März 2008

Heute hat es uns aufgrund des starken Segelflugbetriebs in Oerlinghausen nach Höxter gezogen. In Höxter ist zum einen momentan wenig Flugbetrieb und die Platzrunde ist wesentlich kürzer als in EDLO. Wir sind in Höxter die  erste Platzrunde noch zusammen geflogen, da mir diese noch nicht so geläufig war. Nach zwei Runden kannte ich dann alle markanten Punkte, sodass ich meinen Fluglehrer absetzen konnte.

Und schon wieder ging es Solo in die Luft. Etwa 20 Platzrunden bei nahezu optimalen Bedingungen habe ich hinter mich gebracht. Ich bekam immer mehr Sicherheit und der Schiss vom ersten Alleinflug war definitiv gar nicht mehr zu spüren. Ich fühlte mich gut und mir gelang alles recht zufriedenstellend. Höxter Info meldete mir maximale Winde von etwa 4kt aus 230, womit ich absolut keine Schwierigkeiten bekommen sollte.

Nach einer guten Stunde mit ca. 20 Platzrunden und demzufolge auch ca. 20 Starts und Landungen im Touch-and-Go Verfahren ließ die Konzentration langsam nach. Also habe ich die Abschlusslandung gemacht, mit Gerd noch gerade einen Kaffee getrunken und dann ging es bereits zurück nach EDLO. Das war ein astreiner Flugtag, es macht mir sehr viel Spaß solo zu fliegen und ich bin hungrig auf mehr :)