Gestern Nachmittag bzw. Abend am 03.04.2008, nach etwa zwei Monaten Ausbildung war es so weit. Nachdem das Wetter aus seiner nahezu aussichtslosen Lage (M, X) doch noch aufklarte (D, O) ging es tatsächlich los zur praktischen Ultraleicht Prüfung. Es war alles ein bisschen stressig, da es zeitlich ziehmlich knapp bemessen war. Der Streckenflug der Prüfung ging von EDLO via EDVI nach EDVM (Hildesheim). Dort wurden dann noch einige Übungen geflogen, welche der Prüfer laut DULV abnehmen bzw. welche der Prüfling ohne Fehler bestehen musste und dann ging es auch schon direkt wieder zurück nach EDLO.
Der Inhalt der Prüfung ist genau vom DULV vorgegeben. Wie die Verfahren letztendlich angewandt werden ist sicherlich von jedem Prüfer abhängig, da dieser auch ein wenig Spielraum zur Abnahme der Prüfung hat. Bei mir war es so, dass ich nahezu genau das was auf dem Prüfprotokoll vom DULV stand, bewältigen musste.
Vorflugcheck, Windbeurteilung, Anlassen, Rollen, Starten, Steigflug, Platzrunde, Landung, ICAO Karte, Anflugkarten, Wetterberatung, Winddreieck, Terrestrische Navigation, Beachten der Sicherheitsmindesthöhen, Einhalten der Platzrundenvorschriften, Sicherheit in der Bedienung, Einhalten der Flugzeiten, navigatorische Sicherheit und drei Ziellandungen.
Das alles muss und wurde auch geprüft. Bei mir war letztendlich jeder Punkt mit „bestanden“ markiert. Die Landungen in Hildesheim habe ich übrigens alle bei etwa 20kt Wind mit ca. 17kt Seitenwindkomponente (laut Mann im Turm) gemeistert. Nach der ersten Ziellandung meinte der Prüfer schon „Jau, du hast das drauf, das sehe ich. Wir müssen aber trotzdem noch ein paar Landungen machen…“. Nach jeder weiteren Landung hielt mir der Prüfer immer nur seinen nach oben ausgestreckten Fliegerdaumen vors Gesicht. Das hat sogar Spaß gemacht und der Prüfer war auch total zufrieden. In der großen Platzrunde hatten wir sogar Zeit über eine mögliche weitere PPL-N Ausbildung zu sprechen, welche ich mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah nachlegen möchte.
Mit dem Mann im Turm habe ich dann auch noch ein lockeres Pläuschchen von 20 Minuten über die Fliegerei gehalten, während er mir eine handschriftliche Quittung auf einem weißen DIN-A4 Blatt ausstellte. Eine Verkettung von Zufällen (Quittungsblock war leer, Abrechnungssystem war abgestürzt, erster Tag des Manns) machten es dem Mann im Turm schwer. Aber auch der war super drauf und ist selbst PPL Inhaber. Hildesheim kann man echt empfehlen. Die Landungen kosten übrigens 5,00€ pro Stück für UL.
Als ich wieder zurück in EDLO war begann der ganze Papierkram. Mein Fluglehrer hatte das meiste zwar schon vorbereitet, aber es müssen doch schon einige Formulare zusammengesucht und Anträge gestellt werden. Wenn alles gut läuft, halte ich bis spätestens Mitte nächster Woche meine Lizenz in den Händen :)
Aber wie geht es jetzt weiter, fragte ich mich. Ich will ja schließlich Passagiere mitnehmen können und muss dafür eine weitere Berechtigung erlangen. Dazu brauche ich 5 weitere Überlandflüge zu fremden Plätzen, wovon ich mindestens 2 mit Lehrer absolvieren muss, die wiederum von mindestens 200km Länge inklusive Zwischenlandung sein müssen.
Los geht es mit den Solo Überlandflügen. Gerd fragte mich ob ich die nicht mit dem Breezer fliegen will. Klar will ich mit dem Breezer fliegen. Was für eine Frage :) Wir haben uns aber darauf geeinigt am Montag Nachmittag mit dem Breezer noch einige Platzrunden zu drehen, um im Handling noch etwas sicherer und vor allem vertrauter mit dem Flugzeug zu werden. Aber dann kann es endlich losgehen :)
EDIT: Die Prüfungsgebühr beträgt übrigens 80,00 Euro.