Archiv zum Thema ‘Ultraleichtfliegen’

Kaum zu glauben, aber wahr. Es scheint im Moment nichts so richtig zu funktionieren, wie es sollte. Die Flugschule, die wir einst geplant haben, darf nirgends eröffnet werden. Damit wir zumindest privat fliegen können, möchten wir jedoch gern ein eigenes Flugzeug kaufen. Seit nunmehr neun Monaten durchstöbern wir jeden Flugzeugmarkt im Internet nach Angeboten. Aber es lässt sich derzeit einfach nichts finden.

Wir sind auf der Suche nach einer gebrauchten C42 B oder einer gebrauchten FK9 Mark IV. Unser Budget hierfür liegt ziemlich genau im mittleren fünfstelligen Bereich, sodass es leider nicht für eine neue, aber für eine gute gebrauchte Maschine reichen sollte. Die Ausstattung hinsichtlich der Avionik ist hierbei zweitrangig. Wir benötigen weder ein vollausgestattetes Glascockpit noch einen künstlichen Horizont, irgendwelche Kreisel oder gar einen Autopiloten. Die Standardinstrumentierung reicht uns völlig aus. Der sogenannten Schnick-Schnack kann gern draußen bleiben.

Was uns wichtig ist, ist, dass der Motor ggf. noch die ein oder andere Stunde offen hat und vielleicht schon ein 8,33 kHz Funkgerät inklusive aktuellem Transponder eingebaut ist. Bei der Motorlaufzeit wären wir mit mindestens 250 offenen Stunden bis TBO vollkommen glücklich. Das Rettungsgerät sollte noch ein paar Jahre in Schuss sein und das Gewicht sollte am besten unter 295 kg liegen. Wenn jemand eine C42 B oder eine FK9 Mark IV innerhalb dieser Werte anzubieten hat, bitte sofort (!) melden. Es kann ja auch sein, dass sich ein C42 B Pilot auf die C42 C verändern möchte und dafür seine C42 B in Zahlung geben will. Auch hier wären wir der richtige Ansprechpartner.

Wir garantieren eine schnelle, flüssige und professionelle Abwicklung und suchen den Flieger am besten zu sofort. Also, wer etwas weiß oder jemanden kennt, der jemanden kennt, würden wir denjenigen auch gern mal kennenlernen ^^

Lieber spät als nie…

verfasst am 13. April 2010

Die letzten Wochen zeichneten sich im Grunde nur dadurch aus, dass alles recht eng beieinander lag. Letztes Jahr bekam ich von den verschiedenen Verbänden versprochen, dass irgendwann im Frühjahr wieder Fluglehrerlehrgänge stattfinden. Vorsorglich flog ich bereits im Dezember einige Stunden auf der FK9 und nahm zum größten Teil sogar Urlaub dafür. Denn zum einen ist im Winter recht früh Sunset und zum anderen musste man sich desöfteren nach den Rundfluggästen richten. Am 31.12. wurde Höxter dann dicht gemacht. Danach schneite es ununterbrochen. Es ging so gut wie nichts.

Eigentlich hatte ich den Plan die fehlenden gut 30 Stunden in den drei Monaten Januar, Februar und März aufzubauen. Also 10 Stunden pro Monat. Für den Monat Januar habe ich jedoch nur einen Flug im Flugbuch stehen. Für Februar gar keinen. Der März fing zögerlich an. Es wurde eng. Ende Februar erfuhr ich außerdem, dass ich mindestens das BZF II für den Fluglehrerlehrgang benötige. Das hatte ich natürlich noch nicht. Also habe ich gelernt und wieder war eine Woche verstrichen. Anfang März hatte ich das BZF II in der Tasche. Trotzdem fehlten mir immernoch gut 25 Stunden Flugerfahrung, um die magische Grenze von mindestens 150 Stunden für den im April stattfindenden Fluglehrerlehrgang zu erreichen.

Ich glaube ich kann die FK9 mittlerweile im Schlaf starten, fliegen und landen. Gefühlt saß ich fast täglich in dem Flieger und habe Stunden geschruppt was das Zeug hält. Das war den Umständen entsprechend nicht immer einfach. Ende März fiel mir auf, dass ich auch noch einen Übungsflug mit Fluglehrer brauche um meine Lizenz mehr oder weniger aufrecht zu erhalten. Wieder mal ein neuer Stein in meinem Weg. Glücklicherweise fand sich schnell jemand, der mir den Übungsflug abnahm. Wieder eine Seite im Flugbuch voll. Aufgerundet konnte ich schon an der 147. Stunde kratzen. Trotzdem heißt die Vorgabe mindestens 150 Stunden und nicht fast 150 Stunden.

Am Freitag beginnt der Lehrgang, es fehlten also noch drei Stunden und ich hatte ein weiteres Problem. Die Woche ist schon seit Tagen so verplant, dass mir im Grunde nur der Montag zum fliegen blieb. Blöd nur, dass das bis Montag Mittag noch nicht geklärt war. Ein Hilferuf nach Höxter, mein bis dato noch positives Überstundenkonto (mittlerweile im Soll) und sogar der Wettergott hatten ein Einsehen mit mir. Gestern sah es nämlich erst gar nicht nach Flugwetter aus. Aufliegende Bewölkung. Kommt Zeit, kommt Rat. Am Nachmittag änderte sich die Wetterlage etwas und es lockerte endlich ein wenig auf. Das hieß für mich zwar eher Stress als tolles Flugvergnügen wieder einmal nach Höxter zu gurken, aber der Eintrag bzw. die Zusammenfassung im Flugbuch (s.o.) trieb mir am Ende des langen Tages dann doch noch das Grinsen ins Gesicht: 150 Stunden und 8 Minuten.

Die nächste Hürde stellt sich mir nun am Freitag. Da werde ich am Nachmittag zur praktischen Auswahlprüfung antreten müssen. Ich hoffe mal, dass ich die auf einem mir bekannten Flugzeugtyp fliegen kann. Bestehe ich diese, darf ich am Lehrgang teilnehmen. Bestehe ich diese nicht, muss ich mir was einfallen lassen. Aber ich bin, nicht zuletzt aufgrund der letzten, sehr flugreichen Wochen, recht optimistisch gestimmt was das angeht und hoffe, dass ich nicht allzu viel Glück brauche :)

Übungsflug mit Fluglehrer

verfasst am 8. April 2010

Ich war in den letzten Tagen, Wochen und Monaten so dermaßen oft zum Fliegen in Höxter, dass es sich gestern wie das gefühlte hundertste Mal anfühlte. Der Flugplatz Höxter ist übrigens seit Ostern wieder für alle offen. Naja, in jedem Fall stand bei mir der Übungsflug mit Fluglehrer an, der alle 24 Monate nachgewiesen werden muss. Ich hatte für den Nachweis des Fluges genau bis heute Zeit – perfektes Timing also. Einer der in Höxter fliegenden Fluglehrer bot mir kürzlich an, den Flug mit ihm zu machen. Der gute Mann ist Inhaber der SPL, PPL, CPL, der vergleichbaren amerikanischen Lizenzen inkl. der Lehrberechtigungen für SPL und PPL, hat sämtliche Instrumenten- und Multiengineratings, nahezu alle erdenklichen Flugfunkzeugnisse und arbeitet hauptberuflich auch noch als Chirurg in der Position des Chefarzt in einer benachbarten Klinik. Profi. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

Mich kann es nur weiter bringen. Denn zum einen interessiere ich mich nach wie vor auch für das Motorfliegen sowie den Lizenzen und außerdem ist es nur von Vorteil sich auch mal die Meinung eines jenen einzuholen, mit dem man vorher noch nie unterwegs war. Da fällt das Feedback doch etwas objektiver aus. Wir flogen zu allererst raus nach Bad Pyrmont, schlängelten uns dann entlang des Schiedesee in Richtung Blomberger Flugplatz, um letztendlich noch das Hermannsdenkmal auf dem Kamm des Teutoburger Wald von oben zu betrachten. Durch recht starken Wind aus Ost bis Südost dauerte die Runde aus Richtung Höxter nur eine gute halbe Stunde. Zeit genug um einige Übungen einfließen zu lassen. Mir kann es nur recht sein, denn ich muss demnächst ohnehin eine Auswahlprüfung mit ähnlichen Übungen bestehen, um am Fluglehrerlehrgang teilnehmen zu dürfen.

Zuerst stand der Langsamflug mit rund 100 km/h an. Das ist prinzipiell nichts wildes. Ich setzte die Klappen der FK9 auf die erste Stufe und überflog Detmold in dieser Geschwindigkeit. Die Richtungsänderungen habe ich mit dem Seitenruder durchgeführt, den Knüppel gleichzeitig recht statisch gehalten, wobei ich einige Male drücken bzw. ziehen musste, um die Geschwindigkeit zu halten. Gleichzeitig hatten wir uns vorgenommen nicht mehr als 100ft an Höhe zu verlieren oder zu gewinnen. Das klappte ausgezeichnet und war keine große Schwierigkeit aber eine gute Übung.

Danach ging es weiter über ein unbewohntes Gebiet. Jetzt standen Stalls auf dem Programm. Dazu nahm ich das Gas komplett raus und zog am Knüppel was das Zeug hielt. Man sah, wie die Geschwindigkeit schnell abnahm. Unter etwa 85 bzw. 80 km/h (clean) wird die FK9 langsam weich. Man hält derweil die ganze Zeit den Knüppel gezogen, korrigiert mit dem Seitenruder die Richtung und wartet auf das Abkippen. Das Abkippen ist bei der FK9 jedoch so eine Sache. Wenn man das Abkippen nicht regelrecht provoziert, neigt die FK9 viel mehr dazu in einen Sackflug überzugehen. Sobald ich das bemerkt habe, gab ich Gas und ließ den Knüppel „kommen“ bzw. drückte nach. Somit war schnell wieder Fahrt aufgenommen, Strömung lag an und der Stall war abgefangen. Ein oder zwei Mal haben wir das Abkippen über die linke Fläche dann doch noch erleben dürfen. Auch dieser Zustand lässt sich ähnlich wieder beheben.

Weiter ging es mit einigen Steilkurven links und rechts herum. Wir haben uns auch hier vorgenommen die Höhe mit einer Genauigkeit von mindestens 100ft zu halten. Auch das war kein Problem. Je steiler man die Kurve fliegt, desto schwieriger wird es natürlich die Höhe zu halten. Aber im Grunde kein Problem. Die „Kugel“ blieb durch sanfte Seitenruderkorrekturen da wo sie hingehört – nämlich in der Mitte. Die Kurven waren demnach allesamt recht sauber geflogen. Der Höhenunterschied betrug während und nach den Vollkreisen maximal 50ft, wenn nicht sogar weniger. Ich war damit recht zufrieden.

Nachdem wir alle Übungen „abgearbeitet“ haben und unser „Airwork“ erledigt war, ging es weiter gen Höxter. Wir waren jedoch noch etwas früh dran, sodass wir vorerst noch einen kleinen „Verzögerungsausflug“ Richtung Süden machten und später mit dem Umfliegen von Holzminden über den langen Queranflug zur Piste 14 anflogen und letztendlich auf dieser aufsetzten. An dem Tag genügte zur Landung das Austrimmen der Maschine gepaart mit dem Setzen der Klappen auf die erste Stufe, sodass man mit gemütlichen 110 km/h anflog. Der Wind kam ausnahmsweise mal nicht cross, sondern aus 150° bis 160° mit geschätzten 7 bis 9kt. Ehe es zurück nach Oerlinghausen ging, gab es noch ein wenig Smalltalk mit den „Kollegen“, den Eintrag des Fluglehrers in mein Flugbuch, welches mittlerweile mit knapp 147 Stunden gefüllt ist (juhuuuu, nur noch drei Stück :)), und schon war der Flugtag wieder zu Ende…

In der letzten Zeit hatte ich nicht sonderlich viel Zeit über meinen aktuellen Fortschritt zu bloggen. Das liegt einzig und allein daran, dass ich zum einen Vollzeit arbeite, zum anderen eine kleine Internetagentur habe, zwischendurch das BZF machen musste, bei einem Umzug eingespannt war, es ununterbrochen schneite, Höxter geschlossen wurde und, das freut mich am meisten, trotzdem irgendwie häufig Fliegen konnte. Nur zum Bloggen blieb wenig Zeit. Aber ich fasse das jetzt alles mal zusammen.

Ich habe Patrick bereits im letzten Jahr bezüglich des Fliegens mit der FK9 kontaktiert. Doch es zog und zog sich. Es schneite wie lange nicht mehr und letztenendes kam noch die Sache mit dem Flugplatz Höxter dazu, sodass ich mich im Dezember dazu entschieden habe einige Tage Urlaub zu „opfern“, um mehr oder weniger „Ferien“ in Höxter zu machen und mein Stundenkonto mal merklich vorantreiben kann.

Ich habe meinen Winterurlaub, zur Überraschung meines Arbeitgebers, also recht gebrochen und spontan genommen und fuhr einige Male nach Höxter. Denn ich wollte Patrick’s Angebot zumindest noch so lange auskosten, wie der Flugplatz Höxter offen war und man wusste zu der Zeit ja schließlich nicht, wie und ob es mit Höxter überhaupt weiter geht. Da der Flugplatz offiziell also nur noch bis zum Ende des letzten Jahres offen war, habe ich das schnell noch auskosten wollen und allein im Dezember gut 20 Stunden (!) auf der FK9 gesammelt. Ein großer Vorteil war natürlich der, dass in Höxter die Piste stets geräumt war, was bei anderen Flugplätzen vor allem aber meiner „Homebase“ leider nicht der Fall war. Egal, denn ich hatte einen alternativen Flugplatz, ein Flugzeug und durch den spontanen Urlaub auch entsprechend Zeit. Lediglich die Fahrerei nach Höxter nervt etwas. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn in Höxter konnte ich einige (!) Rundflüge fliegen bzw. Begleiter mitnehmen, die bereit waren den Stundenpreis zumindest mit mir zu teilen. Sprich: Ich hatte keine andere Wahl als das Angebot anzunehmen…

Letztenendes wurde der Flugplatz Höxter mit dem Jahreswechsel aber tatsächlich geschlossen und der Betreiber verabschiedete sich entgültig. Da der Flugplatz nun ohne Betreiber dastand, konnte nicht geflogen werden. Hin und wieder gab es nur mal vereinzelt Tage, an denen man eine Sonderlandegenehmigung bekam. Diese galt aber auch nur für dort hangarierte Flugzeuge. An einem dieser Tage konnte ich kurzerhand Überstunden abbauen, um in Höxter zu fliegen. Das war Ende Januar. Dann war erstmal wieder gar nichts. Höxter war dicht, Schnee fiel wie aus Kübeln vom Himmel und ich musste auch noch für das BZF lernen, denn helfen wollte mir, mal abgesehen von einigen Usern des Ultraleicht Forum, niemand. Aber dann weiß man wenigstens woran man ist. Möglichkeiten zum Fliegen gab es in dieser Zeit also nicht.

Nach mehr als einem Monat Abstinenz von der praktischen Fliegerei, schien trotz haufenweise Schnee endlich mal wieder die Sonne. Zu meiner Überraschung wurde auch die Piste in Oerlinghausen geräumt. Also habe ich schnell den dort hangarierten Breezer gecharter und bin geflogen. Mal solo, mal mit Begleitung. Viel mehr als zwei oder drei Stunden kamen aber auch dabei nicht rum. Aber immerhin etwas. Zwischenzeitig (schon im Dezember) wurde ich auf einen Fluglehrerlehrgang hingewiesen, der im April direkt vor der Haustür in Oerlinghausen stattfinden soll. Nachdem ich das BZF bestanden hatte, war der rein formelle Weg zur Anmeldung geebnet. Jetzt fehlt nur noch eins: Stunden.

Für die Teilnahme am Fluglehrerlehrgang muss man zum einen nicht nur eine Auswahlprüfung bestehen, mit welcher die fliegerischen Fähigkeiten der Teilnahmewilligen untersucht werden, sondern auch eine Gesamtflugerfahrung von mindestens 150 Stunden nach (!) Lizenzerhalt vorweisen. Dazu fehlten mir allerdings noch zwischen 20 und 30 Stunden. Mit den Worten „Du, ich habe ein Problem…“ meldete ich mich bei Patrick in Höxter. Der versuchte wirklich alles (!), um mich zu unterstützen. Da der Flugplatz in Höxter aber immernoch dicht war und die Sonderlandegenehmigungen nur recht unregelmäßig und damit unzuverlässig bis gar nicht zu bekommen waren, hatte er eine Idee.

„Ich klappe den Flieger einfach zusammen und bringe ihn dir mit dem Hänger nach Oerlinghausen…“. Geil. Ich war gerettet und gleichermaßen begeistert. Genau dieses Vorhaben wollten wir am Wochenende der 10. Kalenderwoche in die Tat umsetzen. Doch dann kam ein Anruf von Patrick. Es tut sich was in Höxter. Man kann ab Mitte der kommenden Woche definitiv mit einer Art Dauerhaften Sonderlandegenehmigung für die dort stehenden Flugzeuge rechnen. Für Patrick ist es natürlich besser, wenn die Maschine dann in Höxter bleibt, denn etliche Charterkunden standen schon mit juckenden Fingern und Hummeln im Hintern auf der Matte und wollten fliegen. Also einigten wir uns darauf die paar Tage verstreichen zu lassen und abzuwarten. Tatsächlich kam am Mittwoch, den 17.03. kam dann die erlösende Nachricht. Ich könne nach Höxter kommen und fliegen. Juhuuuuuu! Ich habe direkt meinen Arbeitgeber über die Situation informiert. Nicht weil es ihn von der Sache her interessiert, sondern viel mehr deswegen, weil ich in den nächsten Wochen teilweise recht flexibel, schnell und deutlich früher als sonst „weg“ muss. Überstunden sind vorhanden, Arbeitgeber ist einverstanden, Problem beseitigt. Wieder: Juhuuuuuu!

Mittlerweile ist es dadurch so, dass ich mehr im Flugzeug und im Auto sitze, als dass ich zu Hause bin, dadurch aber auch viele Stunden sammeln kann. Wenn ich pünktlich (also früher) raus komme, fahre ich meist direkt nach der Arbeit zum Flugplatz nach Höxter (ca. 30 Minuten Fahrzeit) und fliege von dort aus entweder Solo, mit Patrick oder anderen Gästen zu einigen Rundflügen. Sollte ich das mal nicht hinbekommen sorgt Patrick dafür, dass die Maschine irgendwie nach Oerlinghausen kommt. Gestern war es z.B. so, dass Armin mit seiner Freundin von Höxter losgeflogen ist, um mit ihr ein wenig auf der Terasse des QDM Sonne zu tanken. Im fliegenden Wechsel bin ich wiederum Solo mit der FK durch die Gegend getuckert. Das klappte auch ganz gut.

Naja, wie dem auch sei, viel fehlt jetzt nicht mehr. Es dürften noch zwischen 15 und 20 Stunden sein, die ich fliegen muss und dafür habe ich noch mehr als drei Wochen Zeit, wobei sogar noch einige Feiertage anstehen. Heute werde ich natürlich auch wieder fliegen. Darüber hinaus bin ich sehr oft mit Fluglehrer unterwegs. Wir schrauben uns dann auf gut 3.500 ft Höhe und machen einige Übungen. Kurven mit weniger als 50 ft Höhenverlust bzw. -gewinn, Steep Turns mit weniger als 50 ft Höhenverlust bzw. -gewinn, Strömungsabrisse clean, mit Klappen in Stufe 1, mit Klappen in Stufe 2, Abkippen über die Fläche, Langsamflugverhalten, Landungen mit stehendem Triebwerk und was weiß ich nicht alles. Ich hoffe dann in drei Wochen gut vorbereitet in den Lehrgang starten zu können. So, jetzt muss ich aber los. Fliegen steht auf dem Programm :)

220 km/h Steep Turns über den Wolken

verfasst am 5. Dezember 2009

Gestern habe ich das gute Wetter ausgenutzt und bin mal wieder eine Runde Breezer geflogen. Da die Wolken recht tief hingen (ca. 3.000 ft) bin ich direkt nach dem Start über diese gegangen und musste mir für ein paar Minuten erstmal das absolut atemberaubende Bild geben. Die Sonne strahlte nur so auf das Wolkenbett, welches sich aus westlicher Richtung kommend immer weiter verdichtete. Ein toller Anblick…

Nachdem ich die Eindrücke aufgenommen habe, schritt ich zur Tat :) Erst wollte ich wieder unter die Wolken gehen, habe mich letztenendes aber dazu entschlossen drüber zu bleiben. Denn zum einen kennt man die Gegend mittlerweile in- und auswendig und zum anderen kann die Kombination Breezer, Geschwindigkeit und Wolken auch ziemlich viel Spaß machen. Also habe ich den Gashebel mal ein bisschen weiter als sonst nach vorne geschoben. Schnell liegen in der ruhigen Luft 200 bis 220 km/h IAS „Reisegeschwindigkeit“ an. Nun sucht man sich ein schönes Wolkenfeld aus und dreht ein paar Steep Turns um die einzelnen Wolkengebilde. Das macht Spaß. Was man natürlich unbedingt beachten sollte und auf keinen Fall vergessen darf, ist die Einhaltung der Mindestabstände zu den Wolken sowie die Beobachtung des Luftraums. Ich habe diese Steep Turns, die nichts anderes als Kurven mit relativ steilem Winkel bedeuten, eigentlich die ganze Zeit über gemacht. Es fühlt sich an wie Go-Kart fahren. Einfach genial…

Einige Blicke auf das GPS verrieten mir, wo ich überall herumgekurvt bin. Das war zum Beispiel Schloß Holte, Verl, Hövelhof, Bielefeld, Hillegossen, Lage, Detmold, Schieder, Paderborn und so weiter. Eine ganz schön große Runde. Aber das hat Spaß gemacht. Als ich dann auf die Uhr schaute, war schon fast eine Stunde vergangen. Ich entschloss mich über Detmold den direkten Weg via Augustdorf und Stukenbrock nach Schloß Holte zu wählen um dort über Dalbke in den rechten Gegenanflug zur Piste 22 einzudrehen. Natürlich bin ich diesen Weg ebenfalls über den Wolken bleibend geflogen. Ich dachte mir über Schloß Holte einfach ein Loch zu suchen, um wieder unter die weiße Decke zu kommen. Das Problem war jedoch, dass es sich, wie oben bereits gesagt, aus westlicher Richtung kommend mehr und mehr zuzog. Ich flog mittlerweile also über einer Wolkendecke, die keine ausreichend großen Löcher für das geplante Descending auf 2.500 ft aufwies.

Das Ende der Geschichte war es, dass ich nochmal bis nach Bielefeld fliegen musste, damit ich auf rund 2.500 ft absinken konnte. Schaut man sich die oben stehenden Bilder an, denkt man natürlich vorwiegend an gutes Winterwetter. Als ich die Flughöhe von etwa 2.500 ft erreicht habe, wurde dieser Eindruck allerdings direkt zunichte gemacht. Schnell war man auf dem Boden der Tatsachen und musste erneut feststellen, dass die scheinbar grenzenlose Freiheit dem Liedtext zufolge wirklich nur über den Wolken zu finden ist. Aber egal. Auch der Anflug hat sehr viel Spaß gemacht. Leider war das Wetter sehr ruhig, sodass die Maschine sich mehr oder weniger von selbst landete. Aber ich muss dazu sagen, dass es sicher eine der besten Landungen war, die ich je auf die Piste gelegt habe. Alles in allem ein wunderbarer Flugtag…

Nachdem ich heute Morgen gefühlte 25 Flugzeuge aus dem Hangar in Oerlinghausen gerollt habe, um an das eigentliche Flugzeug heranzukommen, konnte ich das Stück der Begierde endlich aus den heiligen Hallen ins Freie ziehen. Kurz danach stand der Breezer auf dem Vorfeld, quasi leergetankt (gibts das Wort?) und bereit für den Vorflugcheck. Ein bisschen Smalltalk mit Lothar heiterte die ganze Situation ein wenig auf und hat mich mal wieder gefreut. Kurz nachdem ich den Flieger gecheckt habe, rollte ich zur Tankstelle. 35 Liter gab es obendrauf, denn heute flog ich allein und da können ein paar Zusatzkilos wahrlich nicht schaden :)

Das Wetter war etwas windig, im großen und ganzen aber gut anzusehen. Nachdem ich den Flieger also fast vollgetankt habe, konnte ich nach kurzer Warmlaufzeit inkl. Magnetcheck auf die Piste 22 auflinieren. Beim Start zog ein relativ strammer Wind von links cross über die Piste. Man musste direkt nach dem Abheben gut vorhalten, um den Kurs zu halten und nicht zu weit aus der Platzrunde zu driften. Es ging eigentlich völlig ohne Plan vorerst über Schloß Holte, Hövelhof und Delbrück, ehe ich mich dazu entschieden habe der Bielefelder Innenstadt einen Besuch abzustatten. Das Wetter sah auf der anderen Seite, also einige Kilometer weiter östlich, jedoch viel interessanter aus. Ich entschloss mich also in diese Richtung gen Detmold, Horn und Schlangen weiterzufliegen.

Eigentlich hatte ich dann vor mich zwischen Paderborn Lippstadt und der Senne entlang zu quetschen. Über bzw. rund um den Flughafen Paderborn Lippstadt gibt es jedoch eine Transponder Mandatory Zone, die direkt an die ED-R 112A (Senne) anschließt. Auf meiner Höhe hatte ich also nicht die Möglichkeit via Paderborn zurück nach Oerlinghausen zu fliegen. Mit Transponder kein Problem, aber ich hatte keine Lust das Ding einzuschalten ;) Ich wollte einfach nur fliegen. Also drehte ich an entsprechender Stelle um, denn runter konnte ich an dieser Stelle aufgrund der Fülle an Wolken auch nicht mehr, denn die wurden gen Südosten mehr und mehr…

Auf diese Weise ging es also wieder via Horn, Detmold, Augustdorf und Stukenbrock nach Schloß Holte. Hier drehte ich noch einige Kreise und schaute mir diverse Wohnhäuser von oben an. Kurz danach meldete ich mich bei Oerlinghausen zurück. Alles wie immer, alles routiniert. Auf 1.600 ft in den rechten Gegenanflug zur Piste 22 einfliegen. Ca. 4.000 upm und Höhe halten. Dann nach rechts in den rechten Queranflug drehen. Gleichzeitig meldete ich meine Position via Funk und reduzierte die Drehzahl auf gut 3.500 upm, während ich auch die Nase ein wenig anhob, um auf etwa 110 km/h Anfluggeschwindigkeit zu reduzieren. An dieser Stelle setzte ich die Klappen auf die erste Stufe und verlor langsam aber stetig an Höhe.

Im GPS blinkten schon die ersten Terrain-Warnungen auf. In Oerlinghausen über dem Kamm des Teutoburger Wald auf die Piste 22 anzufliegen, fühlt sich immer relativ knapp an. Aber das haut alles hin, zumindest dann, wenn man bis zum Eindrehen in den Endanflug über 1.150 ft bleibt. Im Endanflug eingedreht, habe ich das Gas komplett herausgezogen und kurz nach dem Passieren der Baumreihe etwa 200 m vor der Threshold (Schwelle der Landebahn) die Klappen auf die letzte Stufe gesetzt. Die Geschwindigkeit lag kurz vor dem Aufsetzen bei rund 100 km/h. Der Wind blies recht kräftig mit 14 kt aus östlicher Richtung. Sekunden später bin ich zwar leicht schiebend aber dafür sehr weich aufgesetzt. That’s it. Eigentlich ein Flug wie jeder andere. Aber allein macht es auch mal wieder Spaß…

Ich muss jetzt zusehen, dass ich die restlichen Stunden sammel. So richtig bin ich in letzter Zeit mit dem Fliegen leider nicht voran gekommen. Das merkte ich heute Morgen bereits, als ich von einem Fliegerkollegen mit „Frohes Neues…“ begrüßt wurde ;) Dass ich in letzter Zeit nicht so häufig am Flugplatz sein konnte, hängt übrigens mit derzeitiger beruflicher Umstrukturierung zusammen. Nur für die, die es wissen wollen (am Flugplatz interessierte das nämlich Niemanden). Naja, ich denke, dass ich in der nächsten Woche mal wieder ein paar Stunden FK9 fliegen werde. Da freue ich mich schon drauf. Ich halte Euch auf dem Laufenden…

Innerhalb der Woche hatte ich ein interessantes Flugerlebnis. Man denkt im ersten Moment erst „Ach Du scheisse“, hat aber nach wenigen Sekunden wieder einen klaren Kopf und bringt den Vogel ganz normal runter. Und das obwohl prinzipiell gar nicht viel passiert ist. Zumindest nichts, was in direkter Form bedrohlich sein könnte. Das bemerkten wir aber erst, als wir wieder auf dem Boden waren, denn in der Luft galt es nur Ausschau nach anderem Verkehr zu halten denn wir mussten ohne Lebenszeichen landen. Was war passiert?

Es war vor allem nicht das perfekteste Wetter. Leichter Wind zwischen 5 und 10 Knoten, welcher direkt cross über die heute aktive Piste 22 fegte, dazu leichter Nieselregen aus einer Bewölkung mit Untergrenzen von etwa 1.400 ft, also 200 ft niedriger als die eigentliche Platzrundenhöhe. Durch die niedrige Bewölkung und den Niederschlag war die Sicht auf etwa 3, teilweise nur 2 km zurückgegangen. An diesem Tag hatte ich die Aufgabe mit jemandem Einweisungsplatzrunden auf dem Breezer zu fliegen.

Es verlief alles ganz normal. Die ansässige Ultraleicht Flugschule schrubbte ebenfalls Platzrunden mit der C42. Wir meldeten uns mit dem Breezer vorerst für einen Lokalflug an, da der Pilot, welcher sonst hauptsächlich C42 fliegt, immer erst gerne ein bisschen durch die Gegend fliegt, um das Gefühl des Flugzeugs wieder zu bekommen. Nach rund 10 Minuten Flugzeit wollten wir dann in die Platzrunde gehen, um im Touch-and-Go Verfahren ein paar Landungen zu machen. Wir flogen gerade aus Richtung Schloß Holte kommend in den rechten Gegenanflug ein. Der Pilot wollte aufgrund der schlechten Sicht die Position melden, drückt die PTT Taste und zack – alles aus.

Das GPS verabschiedete sich, das Instrument für die Anzahl der Motorumdrehungen pro Minute fiel langsam auf Null ab, der Spritcomputer ging aus, der Funk inkl. Intercom fiel aus, die Anticollisionlights und Strobes waren ebenfalls aus. Wir guckten uns kurz an, zeigten uns gegenseitig, dass wir beide den Stromausfall bemerkt haben und schauten wieder auf die Armaturen. Dann zeigten wir fast gleichzeitig beide auf den Flugplatz rechts von uns. „Wir gehen runter…!“, lasen wir uns gegenseitig von den Lippen ab und waren schon fast im rechten Queranflug.

Währenddessen habe ich mir alle Sicherungen angeschaut und den festen Sitz jeder einzelnen von ihnen mit einem beherzten Fingerdruck überprüft. An dieser Stelle hatten wir den halben rechten Queranflug hinter uns und ich beschloss nun lieber auf Verkehr zu achten bzw. nach diesem Ausschau zu halten, um mögliche Kollisionen oder gefährliche Annäherungen aufgrund des ausgefallenen Funk, Strobes und ACL zu vermeiden. Denn schließlich drehten andere Flugschulen gerade Platzrunden. Und das Wetter war jetzt nicht das eines tollen Sommerabends…

Wir konzentrierten uns nun beide auf die Landung. Ich habe helfend mit eingegriffen (Klappen setzen, etc.), sodass der Pilot sich voll und ganz auf die Landung einstellen konnte. Wir sind sicher aufgesetzt, rollten zu den unteren Hallen auf das Vorfeld und wollten uns direkt dem Fehler widmen bzw. diesen nun natürlich finden. Als endlich wieder Ruhe einkehrte und die Spannung abfiel, war es schon fast etwas witzig als wir entdeckten, was wir falsch gemacht hatten, bzw. was eigentlich passiert ist. Prinzipiell hatten wir gar nichts falsch gemacht:

Die PTT Taste für den Funk ist im Breezer nicht in den Knüppeln integriert, sondern befindet sich für den Piloten im mittleren Teil des Cockpits direkt über dem Gashebel. Rechts neben dieser besagten PTT Taste befinden sich von links nach rechts Zündung bzw. Zündschlüssel, die beiden Magnetschalter und die Schlater für die Benzinpumpe, ACL, Strobes, Funk, etc.. Der Zündschlüssel lässt sich sehr leicht drehen. Das heißt, dass der Pilot im Flug beim Versuch zu funken scheinbar versehentlich an den Zündschlüssel gekommen ist und diesen leicht gedreht hat. Wir haben es auf dem Boden probiert. Ein leichtes Anstubsen genügt tatsächlich den Zündschlüssel von der Stellung „an“ auf die Stellung „aus“ zu bewegen. Darauf sind wir in der Luft gar nicht erst gekommen, denn da konzentriert man sich hauptsächlich auf die Landung und den Verkehr.

„Ich sehe zu, dass ich zusätzliche PTT Tasten in den Steuerknüppeln unterbringe…“, hieß es vom Piloten. Nach kurzer Erholung ging es dann aber wieder hoch zum Platzrunden schrubben. Wir haben den Mann im Turm natürlich nachträglich über das Problem informiert, damit auch er weiß, warum wir ohne jeden Funkspruch einfach gelandet sind. Denn selbst beim Versuch, den Einflug in den Gegenanflug zu melden, war der Strom gleichzeitig mit dem Betätigen der PTT Taste nicht mehr da. Der Funkspruch kam also nicht an. Das letzte was die von uns hörten dürfte „D-HX rollt auf die Piste 22“ gewesen sein ;)

fliegerisches Wochenende mit Tücken

verfasst am 21. September 2009

Am Wochenende hatte ich mir insgesamt drei Rundflüge auf den Samstag gelegt. Mein Plan war es Nachmittags anzufangen und mit den ganzen Flügen am frühen Abend durch zu sein. Aber meistens kommt bekanntlich alles anders und dann auch noch als man denkt. Ich war schon 20 Minuten vor vereinbarter Zeit am Flugplatz Oerlinghausen, um das Flugzeug startklar zu machen und Verzögerungen zu vermeiden. Der Vorflugcheck war schnell erledigt, sodass ich zur Tankstelle fahren konnte. Derweil fiel mir auf, dass ich trotz des hohen Verkehrsaufkommens erstaunlich wenig Funksprüche hörte. Also habe ich beim Rollen zur Tankstelle das andere Headset aufgesetzt und siehe da: es funken doch welche…

Da es äußerst ungünstig ist mit einem Passagier zu fliegen, der einen weder hören noch mit mir reden kann, musste ich vorerst das Problem Headset lösen. Rund 15 Minuten später als geplant, ging es dann endlich hoch zum ersten Rundflug. In sehr ruhiger Luft ging es über die Piste 04 direkt über den Teutoburger Wald in östlicher Richtung gen Hermannsdenkmal. Nach einigen Kreisen über Detmold flogen wir weiter in Richtung Schiedersee, von dort aus über Lemgo, nochmal nach Detmold und via Lage und Asemissen über Bielefeld-Hillegossen zurück nach Oerlinghausen. Der Fluggast war, nachdem wir nach etwas mehr als einer Stunde sanft auf der Piste 04 aufsetzten, mehr als zufrieden.

Als ich zum nächsten Rundflug los wollte, merkte ich beim taxeln auf einmal, dass ich mehr und mehr Motorleistung zum Rollen benötigte. Ich ahnte schon etwas. Denn das hatte ich schon mal. Die Bremsen wurden fester und fester. Ich entschloss mich natürlich nicht zu starten und rollte zurück zum Vorfeld. Die Bremse war später wie in Parkstellung eingeklemmt und leiß sich kaum bis gar nicht bewegen. Nach kurzer Reparatur durch den Halter rollte das Flugzeug wieder wie eine Eins und es sollte endlich losgehen. Also reinsetzen, Motor anwerfen und… da war schon das nächste Problem. Der Motor sprang nicht mehr an. Nach zwei oder drei Anlassversuchen war klar, dass das Ding versoffen ist. Wie man damit umzugehen hat wusste ich. Nur leider konnte ich die Schritte aufgrund fehlernder Batteriepower nicht durchführen. Kein Durchzug beim Anlassversuch, nichts. Also musste ich erneut den Halter kontaktieren, welcher zwecks Überbrückung sofort heraneilte und den Motor letztendlich anließ. Scheint wohl nicht mein Glückstag zu sein. Aber das gehört dazu…

Nun war es zwar schon sehr viel später als geplant, aber meine Gäste haben Zeit mitgebracht und waren nach den Flügen trotz ungewollter Verspätungen hellauf begeistert. Zwei der drei Gäste kündigten bereits eine Wiederholung des Abenteuers an. Kein Problem, solange der Flieger, das Glück und das Wetter mitspielt. Denn wir kommen so langsam aber sicher in den Herbst hinein, in welchem es sicherlich mehr Wind, mehr Turbulenzen und auch mehr Regen, etc. geben wird. Als ob das nicht genug wäre wird die Sonne in Zukunft immer früher untergehen, sodass das Zeitfenster zum Fliegen erheblich kleiner als das im Sommer ist.

Scheinbar hat am Wochenende aber nicht nur mich das Glück verlassen. Am Sonntag rummste es auf der Piste in Oerlinghausen. Bei einer landenden FK9 brach das Bugfahrwerk auf der Piste, sodass sich das Flugzeug überschlug. Glücklicherweise konnten beide Insassen ohne nennenswerte Blessuren aus dem Wrack des Ultraleichtflugzeug geborgen werden. Nur schade um die FK9, welche einen Sachschaden von schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Euro erlitten hat.

Etwas schlimmer, aber auch glimpflich verlief ein Unfall in Porta Westfalica. Hierbei handelte es sich zwar nicht um ein Ultraleichtflugzeug, aber man ist ja schon betroffen, wenn Fliegerkollegen so etwas passiert. Vor allem wenn sich solche Zwischenfälle an Flugplätzen ereignen, die man selber oft anfliegt und an denen man mittlerweile ein paar Leute kennt. In Porta ist die Maschine des Typs Robin DR400-180 Regent direkt nach dem Start über eine Fläche abgekippt und in einen der Teiche gestürzt. Ursache soll plätzlich abfallender Schub und ein daraus folgender Strömungsbriss gewesen sein. Der Pilot schaffte glücklicherweise das Flugzeug so aufzusetzen, dass keiner der vier Insassen schwerere Verletzungen von sich tragen mussten.

Glück im Unglück. Das zeigt, wie wichtig volle Konzentration und Ernsthaftigkeit der Piloten vor, während und nach dem Flug ist. Und das wie gesagt nicht nur vom Abheben bis zum Aufsetzen, sondern mindestens von Übernahme bis zur Übergabe des Flugzeugs, wobei hier die Vor- und Nachbereitung der Flüge (Wetterbriefing, etc.) nicht vergessen werden darf.

Ausflug nach Juist – ohne GPS!

verfasst am 18. August 2009

Am letzten Wochenende musste meine Freundin eine Kleinigkeit erledigen. Blöd nur, dass diese Kleinigkeit in der Nähe von Höxter erledigt werden musste. Ganz schön langer Ritt. Also hatte ich mir überlegt das Ganze mit einem Ausflug zu verbinden. Dann lohnt es sich auch. Ich fragte in Höxter an, ob ich die FK9 für den Tag haben könnte. „Klar, kein Problem…“, lautete die prompte Antwort. Wir packten also unsere sieben Sachen, erledigten was zu erledigen war und fuhren anschließend weiter auf den Räuschenberg, auf welchem der Flugplatz Höxter (EDVI) liegt. Während unserer Ankunft wurde die FK9 gerade mit 4 Leuten für uns geputzt und aufgetankt. Perfekt.

Nach der berühmten akademischen viertel Stunde, traf auch Patrick ein und drückte mir die ICAO Karten von Hannover und Hamburg in die Hände. „Hier…, ein GPS konnte ich leider nicht mehr auftreiben…“. Naja, eigentlich kein Problem. Die Sicht war größer als 10 Kilometer und das Wetter war stabil vorausgesagt, sollte sich also an diesem Tag nicht mehr ändern. Zumindest nicht zum Negativen. Mir bestand also ein Flug auf die Insel Juist (EDWJ) bevor, welchen ich ausschließlich mit Karte fliegen sollte. Ich war zwar schon auf Langeoog, Wangerooge und Norderney, hatte da als Unterstützung aber immer ein GPS dabei. Naja. Ich will schließlich Fluglehrer werden und sollte die terristrische Navigation eigentlich im Schlaf beherrschen.

Also stiegen wir nach dem Vorflugcheck ins Flugzeug und meldeten uns über Funk bei Höxter Info. Da war einiges los auf der Frequenz. Wir wurden sogar gefragt, ob es uns aufgrund des Verkehrs etwas ausmachen würde von der Piste 14 Gras zu starten. Das war natürlich kein Problem. 5 Minuten später waren wir in dier Luft. Man hatte den Flug vom vorherigen Briefing zwar im Kopf, holt aber trotzdem unmittelbar die ICAO Karte hervor, um sich eine Art Bestätigung für den richtigen Weg einzuholen. Das macht man indem man markante Punkte aus der Landschaft in der ICAO Karte sucht – und umgekehrt. Das klappte in dem bekannten Terrain hervorragend und ruck zuck waren wir an meiner ersten Auffanglinie, das Wiehengebirge. Porta erspähte ich schon einige Minuten vorher. Als nächsten Punkt hatte ich mir den Dümmer vorgenommen, der erst relativ spät zu erkennen war. Die Sonne stand auf dem Hinflug etwas ungünstig.

Am Dümmer angekommen ist es dann wahrlich nicht mehr schwierig nach Juist zu navigieren. Wenn man sich immer westlich der Autobahn A1 hält, wird man keine Probleme mit Lufträumen irgendeiner Art, wie zum Beispiel dem Luftraum Delta rund um Bremen, welcher östlich der Autobahn liegt, bekommen. Auf der Höhe von Cloppenburg splittet sich die Autobahn in die A29 nach Norden, wobei die A1 weiter in östlicher Richtung direkt nach Bremen verläuft. Nun lässt man Oldenburg östlichen liegen und kreuzt nach einer Zeit die Autobahn A28. Im weiteren Verlauf kann man sich an kleineren Baggerseen und Kanälen orientieren bis man die Stadt Aurich erreicht. Von hier aus bin ich etwa den Kurs 320° geflogen und sah nach wenigen Minuten bereits die Stadt Norden. Von dort aus sieht man an der Küste schon die begehrten Inseln. Juist ist sehr leicht durch die dünne Form und den riesigen Sandstrand auszumachen.

Über der Nordseeküste meldete ich mich bei Juist Info und wurde ziemlich nett empfangen und mit der Information, dass die Piste 26 aktiv sei gefüttert. Ich flog wie im Anflugblatt beschrieben über den langen Endanflug an. Auf Höhe von Norderney drehte ich noch einen Vollkreis um Höhe abzubauen. Das kann man zur Sicherheit ruhig melden, da auf den Inseln am Wochenende sehr viel Verkehr unterwegs ist. Nach dem Vollkreis passte die Höhe perfekt. Ich reduzierte die Geschwindigkeit auf 110 km/h, setzte die Klappen der FK9 auf die erste Stufe und schaltete die Benzinpumpe ein. Im Endanflug meldete ich erneut meine Position und bekam den Wind mit satten 22 Knoten aus 240° gemeldet. Immerhin rund 40 km/h. Im Endanflug wurde man aufgrund kleiner Hügel und Dünen leicht geschüttelt, ich setzte die Maschine einige Sekunden später jedoch weich auf Ihr Hauptfahrwerk. Die Landung war perfekt und kostete 8 Euro. Das ist für ein solches Ausflugsziel meines Erachtens nach in Ordnung.

Der Rückflug ging etwas schneller. Es war hier allerdings nicht der Wind oder ähnliches, sondern vielmehr die nun bekannte Strecke. Während man sich auf dem Hinflug von Punkt zu Punkt hangelte, versuchte man es beim Rückflug schon etwas routinierter querfeldein. Demnach landeten wir am Abend nach etwa 10-15 Minuten kürzerer Flugzeit sicher auf der Piste 14 in Höxter. Das war mal wieder ein tolles Erlebnis. Vor allem die Navigation ohne GPS, ausschließlich mit den ICAO Karten, hat viel Spaß gemacht. Ich denke, dass ich in Zukunft etwas weniger auf meinen elektronischen Freund und Helfer im Cockpit zählen werde. Ich kann jedem nur empfehlen so einen Ausflug mal ohne GPS zu wagen. Das macht Spaß, das ist Fliegen.

Nach dem gewohnten zwischenzeitigen Umhereiern mit einigen Fluggeräten – ich war vor kurzem unter anderem mal wieder Solo mit der C42 unterwegs, wqas auch immer wieder lustig ist – ging es gestern Nachmittag mal zu einer etwas außergewöhnlicheren und nicht alltäglichen Destination. Wir (Patrick und ich) hatten uns mal vorgenommen einen Low Approach in Hannover zu fliegen. Low Approach heißt so viel wie ein tiefer Überflug ohne Landung, also ohne Kontakt zwischen Fahrwerk und Piste. Wir machten uns auf den Weg von Höxter Richtung Hannover.

Kurz vor dem ersten Pflichtmeldepunkt Whiskey 1 meldeten wir uns brav per Funk bei Hannover Turm. Prompt bekamen wir die Anweisung entsprechend der Anflugkarte via Whisky1 in die Kontrollzone von Hannover einzufliegen. Wir meldeten uns also bei Whiskey 1 und natürlich auch am nächsten Pflichtmeldepunkt Whiskey 2 und flogen den Anflug weiter ab. Hier muss man sich einfach rechts der Autobahn A2 halten und aufgrund des über uns liegenden Luftraum C unter 2.500 ft MSL bleiben.

Nachdem wir Garbsen passiert haben, bekamen wir kurz vor dem VW Werk die Anweisung nach links Richtung Norden einzudrehen, den Endanflug der Piste 09R zu passieren und auf den Endanflug der 09L zu warten. Gechätzte 400 bis 500 Meter südlich des Endanflugs der 09L, erhielten wir nach Passieren von anfliegendem weiteren Traffic auf dieselbe die Freigabe für den Low Approach über die 3.200 m lange Piste. Direkt neben uns landete auf der rund 1,5 km weiter südlich und etwa 2 km weiter östlich parallel versetzt liegenden Piste 09R gerade eine gelbe Boeing 737-800 der Tuifly.

Wir bretterten mit der FK9 auf anschlag über die Piste. In ca. 3 Metern Höhe merkt man bei rund 230 km/h schon, dass man recht flott unterwegs ist. Trotzdem benötigen wir mit dieser Geschwindigkeit eine gute Minute um die komplette Piste im Low Approach Verfahren abzufliegen. Aber das macht Spaß. Rechts von uns stehen die ganzen Jets sowie Ferienflieger am Gate und wir mittendrin. Fühlt sich gut an. Es macht auch immer wieder Spaß mal ein wenig in den gegenüber unkontrollierten Plätzen doch wesentlich professionelleren, teilweise auf englischer Sprache gehaltenen Funk hineinzuhören.

Am Ende der Piste 09L angekommen erhielten wir die Anweisung geradeaus abzufliegen und auf das Kommando für eine Rechtkurve zu warten. Nach kurzer Zeit erhielten wir die Freigabe zum Drehen einer Rechtskurve in Richtung  Südwesten, sodass wir uns letztendlich wie Anfangs auch über Whiskey 1 die Genehmigung zum Verlassen der Frequenz holen konnten. Man muss sagen, dass sowas schon Spaß macht und teilweise doch hin und wieder mal den Wunsch einen solchen Ferienflieger mal als Pilot Flying zu steuern in einem hervorruft. Mal schauen was so kommt…