Nach 10 Wochen endlich wieder Breezer geflogen

verfasst am 1. September 2008

Das war super. Endlich mal wieder den Breezer in der linken Hand zu haben. Meine Freundin und ich hatten im August unseren Jahresurlaub. Eigentlich wollte ich viel mehr Zeit einplanen um fliegen zu gehen und der magischen Stundenzahl von 150 näher zu kommen. Leider ist aber immer wieder was dazwischen gekommen. Zum einen waren es Kunden für die ich dann doch noch hier und da einen Handschlag erledigen musste oder aber der Urlaub auf der kanarischen Insel Gran Canaria, in welchem ich mangels Flugzeug nicht fliegen konnte. Bis auf den Flug mit einer TUIfly Klapperkiste (737-800, Baujahr 1998) war bei mir also eher MSL bzw. GND angesagt.

Ein Blick in mein Flugbuch erklärte meine schon zittrigen Hände. Direkt nachdem wir samt Boeing vom Copiloten auf die Piste in Düsseldorf geschmissen (Landen geht anders) wurden, dachte ich fast nur noch ans selber Fliegen. Endlich mal wieder den Steuerknüppel in den Händen halten. Das war schon wieder zu lange her. Es steht noch ein Flug vom 15.08. (kurz vorm Urlaub) als letzter Eintrag in meinem Flugbuch. Auf diesem Flug hat meine Freundin übrigens Videos von Start und Landung gedreht, welche ich zeitnah hochladen werde. Höchste Zeit also, dass ich genau einen halben Monat später (am 30.08.) wieder in die Luft und somit deutlich über MSL komme.

Es sollte mal wieder der Breezer sein. Ich bin fast vom Stuhl gefallen als ich gesehen habe, wann ich die Maschine das letzte mal persönlich gesteuert habe. Man kann schon fast von einer Abstinenz sprechen :) Über 2 Monate war der letzte Breezerflug schon her! Am 21.06.08 saß ich das letzte mal auf dem Pilotensitz. Danach stehen nur C42 Flüge im Flugbuch. Aber zum Glück kehrt ja jetzt wieder Normalität ein :)

Also habe ich am Samstag, den 30.08.2008 schnell das Wetter eingeholt, welches sich im Oskar Bereich befand und den Flug mittels der ulForum.de Flugplanung geplant. Leicht böiger Seitenwind von etwa 10-13 kt aus 120° sollten mir beim Start von der Piste 04 in Oerlinghausen (EDLO) keine Probleme bereiten. Woher ich die Windwerte habe? Die wurden mir per Funk mitgeteilt! Ich habe das erste mal nach Scheinerhalt die Windverhältnisse in Oerlinghausen mitgeteilt bekommen. Danke an den Mann im Turm (ich weiß leider nicht wer es war), das kann man auf jeden Fall gut gebrauchen. Bitte weiter so…

Mit Freundin und der Vorfreude auf ein Stückchen Kuchen inkl. Cappuchino im Gepäck ging es zu meiner Lieblingsdestination Höxter (EDVI). Der nette Mensch am Funk hat mich wie immer mit reichlich Informationen versorgt. Das läuft da wirklich vorbildlich. Sogar meine Extrawurst direkt aus dem langen Endanflug einfliegen zu dürfen stellte absolut kein Problem dar. Denn ich hatte vorher den Schiedersee überflogen und befand mich somit im Weiterflug richtung Höxter rechts vom Köterberg im langen Endteil der Piste 14, welche bei Wind aus 120° natürlich in Betrieb war. Auf diese Weise konnten wir uns das Einordnen in die Platzrunde und somit ein erneutes Ausholen sparen.

Der Endanflug an sich ist eine super Sache. Umgeben von einer schönen Berglandschaft hat man einen astreinen Blick auf die Schwelle der Piste 14. Das einzige was mir aufgefallen war, ist dass die Konzentration unter Umständen nachlassen kann, wenn man über den langen und monotonen Endteil anfliegt. Denn in der Platzrunde hat man wenigstens noch ein paar kurven zu fliegen. Im kurzen Endanflug musste ich deshalb nochmal ein bisschen Gas geben, da ich während des Klappensetzen und des Funken die Geschwindigkeit etwas außer acht gelassen habe. Das war zwar nicht unbedingt im gefährlichen Bereich, befand sich aber schon unter der 100 km/h Marke. Ich hatte also etwa 10-15 km/h zu wenig drauf. Wichtig ist es in Höxter schnell zu reagieren, da man nach dem Waldstück im kurzen Endanflug zusätzlich noch nach unten gezogen wird und die Piste 14 am Anfang etwas ansteigt (so zumindest mein Eindruck). Da sollte man nicht erschrecken, wenn man auf einmal schon etwas unter dem idealen Gleitwinkel einschwebt. Wie gesagt hilft da das kurze Einschieben des Gashebel um das Ausgleiten etwas zu verlängern. Da man die rechte Hand so oder so zwecks möglichem Go-Around stets am Gashebel hat, ist es also kein Problem schnell zu reagieren.

Fazit der Sache war, dass der Breezer nach rund 2 Monaten immer noch ganz gut in der Hand liegt. Ich hatte mir erst schon sorgen gemacht, aber es wurde noch besser. Nach zwei Stückchen Pflaumenkuchen, einem Milchkaffee und einem Cappuchino für nur 7 Euro (Trinkgeld inklusive), einer der weiteren Gründe warum sich Höxter immer wieder lohnt, ging es zurück nach Oerlinghausen. Das Start Prozedere wie üblich: Backtrack über die Piste 32 zur Piste 14, drehen auf die Piste 14, Windbeurteilung, Vollgas und Take-Off. In Höxter bekommt man sogar immer seine Startzeit und ein nettes „Bis zum nächsten mal…“ hinterhergerufen. Das nenne ich Service. Da wir uns nochmal den Schiedersee, den Köterberg und den Hermann angesehen haben, war der Rückflug nicht zuletzt auch aufgrund der langen Platzrunde in EDLO etwas länger. Dort habe ich meiner Meinung nach die bisher sauberste Landung auf die Piste 04 gelegt. Trotz 11kt Seitenwind hatte ich keine Probleme den Breezer nahezu unbemerkt auf die Piste zu setzen. Alles in allem also wieder ein super Flugtag. Diesen Artikel widme ich Klaus, der sich schon danach gesehnt hat :)

Ein turbulenter Rundflug

verfasst am 4. August 2008

Endlich bin ich mal wieder geflogen. Das hatte ich mir für das Wochenende fest vorgenommen, denn der letzte Flug war aufgrund von Zeitmangel schon wieder einige Tage her. Das Wetter war zwar nicht atemberaubend, aber es hat schonmal nicht geregnet. Das ist ja auch positiv ^^. Zu Hause habe ich mittags gerade das aktuelle Wetter eingeholt und auf der Internetseite des örtlichen Flugplatz (EDLO) geschaut, ob ein Flug überhaupt möglich ist. Der Bodenwind wurde dort mit ca. 7kts (15 kts Böen) angezeigt und stand genau auf der Piste 22. Scheinbar also keine schwierigen Seitenwinde o.ä. Das Wetter wurde im GAFOR Gebiet 9 (Teutoburger Wald) mit D1 eingestuft, sah örtlich jedoch viel besser aus. Die Wolkenuntergrenze lag örtlich schätzungsweise bei 6.000 ft mit mehr als 10km Sicht. 20-25 kt Wind auf 1.500 bzw. 3.000 ft Höhe sind zwar nicht wenig, aber durchaus noch gut fliegbar. Also ab zum Flugplatz.

Da ich beim Vorflugcheck der C42 nur noch etwa 10 Liter Benzin im Tank hatte ging es erst zum Tanken, anschließend nach Magnetcheck und Warmlaufen auf die Piste 22. Der Wind ist in der Zeit etwas stärker geworden und wir hoben bereits nach ca. 50 Metern (!) von der Piste ab und gewannen sehr schnell an Höhe. Über Schloß Holte sind wir dann westlich der A33 entlang auf etwa 3.000 ft in Richtung Paderborn geflogen. Dabei schoben uns kräftige 50 km/h Rückenwind von hinten an. Der IAS lag bei ca. 130 km/h, auf dem GPS wurden mir allerdings 180 km/h GS mitgeteilt. Über Paderborn kreisten wir kurz über die Kirmes Libori und flogen dann weiter östlich in Richtung Teutoburger Wald, um dem Kamm in nördlicher Richtung bis Detmold, Oerlinghausen und Bielefeld Hillegossen zu folgen.

Der Flug war sehr turbulent. Ich habe zwei oder drei mal eine andere Höhe (3.000 ft -> 3.500 ft -> 2.500 ft) ausprobiert um vielleicht etwas ruhigere Wetterlagen zu erwischen. Leider konnte man die Turbulenzen durch ein Sinken auf ca. 2.000 ft lediglich um gefühlte 25% verringern, sodass wir nach einigen Minuten holperigen Flug trotzdem entspannt und sicher EDLO 5 Minuten nördlich passieren konnten. ca. 1.800 ft über Sennestadt meldete ich mich bei Oerlinghausen Info zurück und flog über dem WISA Gelände bei Dalbke auf 1.600 ft in den rechten Gegenanflug zur Piste 22. Beim Eindrehen in den rechten Qeranflug habe ich den Gashebel schon bis zum Anschlag zurückgenommen und bei etwa 115 km/h die Klappen auf die erste Stufe gesetzt. Schon beim eindrehen in den Endanflug wurde mir klar, dass es durch den zur Zeit westlichen Gegen- bzw. Seitenwind und die Turbulenzen etwas schwieriger als sonst werden könnte. Ich freute mich aber darauf, weil man so endlich mal was zu tun hat :) Die C42 setzt sich bei ruhigem Wetter ja mehr oder weniger von selbst auf die Piste.

Der Wind hatte im Gegensatz zur Startzeit also etwas von Südwest auf West gedreht und kam nun genau zwischen den Flugzeughallen und dem Turm her. Das kann natürlich für Scherwinde und Verwirbelungen unmittelbar vor dem Aufsetzen auf der Piste führen, sodass ich mich in der Luft dazu entschieden habe entweder ganz am Anfang der Piste oder erst kurz vor der Halbbahnmarkierung aufzusetzen um die kritische Zone zu überfliegen. Sicherer ist es meines Erachtens nach den Anfang der Piste aufgrund eines möglichen langen Ausgleitens anzuvisieren. Also habe ich geslippt was die C42 hergab. Selbst unmittelbar vor dem Aufsetzen musste ich nochmal etwa 2-3 Sekunden in den leichten Slip gehen um optimal die Schwelle zu erwischen. Das hat gut geklappt. Meine Freundin war zwar nicht so begeistert von dem ihr kurios vorkommendem Manöver, aber ich habe ihr erklärt, dass ich alles unter Kontrolle hatte und dass das Slippen ein sicheres und vor allem gewöhnliches Manöver ist, um im Anflug effektiv und ohne Geschwindigkeitszunahme Höhe abzubauen.

Insgesamt war ich am Ende froh bei diesem Bedingungen geflogen zu sein. Denn dadurch kann man unschwer erkennen, ob man Verhältnissen wie diesen noch gewachsen ist. Gut zu wissen, dass man das noch drauf hat und gut damit zurecht kommt. Das hat mal wieder Spaß gemacht. Ab der nächsten Woche habe ich dann endlich Urlaub. Die Zeit möchte ich unter anderem vor allem zum Fliegen nutzen. Zwischendurch geht es allerdings auch eine Woche auf eine Kanareninsel. Leider gibt es da im Gegensatz zu Mallorca meines Wissens nach keine Chartermöglichkeit für UL. Aber ein bisschen Fliegen ist trotzdem angesagt, denn seit einem Jahr liegt ein Parafoil Lenkdrachen mit ca. 5 Metern Spannweite und angeblich guten Zugkräften zum testen bereit :)

Fotoflug über Heepen

verfasst am 13. Juli 2008

Heute Nachmittag habe ich erneut einen Fotoflug gemacht. Kurz nach Mittag habe ich die C42 aus der Halle geholt, gecheckt und dann kam auch schon der Fotograf. Der sagte mir, dass er das alles schon ein paar Mal gemacht hätte und somit konnten wir ohne große Erklärungen los. Heute war das Wetter eigentlich sehr in ordnung. Lediglich leicht thermische Verhältnisse sollten dem Fotografen mehr oder weniger zu schaffen machen. Schnell ging es über die Piste 22 los in Richtung Bielefeld-Heepen. Dort zogen heute irgendwelche Schützen durch die Straßen (es waren mehrere Hundert), die der Fotograf gerne im Kasten haben wollte.

Ich bin also erstmal auf 2000ft gestiegen, wir haben uns das Objekt angesehen, entschieden wie wir es anfliegen, sind auf ca. 1.500ft gesunken und es konnte los gehen. Bei etwa 100 km/h, Klappen in erster Stufe und leicht slippener Flugzeugstellung kann die Tür problemlos geöffnet werden. Dabei muss man natürlich sicher gehen, dass beide Insassen fest genug angegurtet sind und dass keine beweglichen Teile aus dem Flugzeug rausfliegen können. Wir haben also die Runden um den Platz gedreht an dem Sich die Schützen versammelten und es wurden Fotos en masse geschossen. Nach einer guten Stunde hatten wir alles im Kasten und flogen zurück Richtung EDLO Oerlinghausen. Dort war die Landung auch wieder leicht thermisch, aber vom Wind her mit 5 Knoten verhältnismäßig unkompliziert und ruhig, obwohl ich am Ende stark slippen musste, da die Thermik uns nicht so runter ließ wie wir wollten :)

Alles in allem ein super Flug, bei dem man endlich mal wieder das Wetter gespürt hat.

Es ging doch noch

verfasst am 5. Juli 2008

Wie ich gestern bereits berichtet habe, wurden wir des Wetters wegen gegroundet, bzw. haben uns dazu entschieden sicherheitshalber unten zu bleiben. Das Gewitter oder eher der Schauer der heranzog,  war so schnell wieder weg wie er gekommen ist. Teutoburger Wald Richtung WestenDas heißt im Klartext, dass ich etwa eineinhalb Stunden später als ursprünglich geplant wieder auf dem Vorfeld in EDLO (Oerlinghausen) stand und bereits mit meiner Freundin in die C42 einstieg.

Es war, wie zu erwarten, die Ruhe nach dem Sturm. Die C42 flog wie von allein. Einfach den Knüppel kurz in die Richtung „biegen“ in die man gerne fliegen möchte und zurücklehnen. Ich habe den Knüppel zwar in der Hand gehabt, hätte aber meine Arme auch verschränken und einfach nur relaxen können. Denn Luftbewegunge gab es mal abgesehen von kontinuierlichem 20 km/h starken Westwind keine! Wir flogen wie auf Schienen in Richtung Hier wohne ich…Bielefeld, kreisten ein Wenig über Hillegossen und Asemissen und flogen noch einige Schleifen über unseren Heimatort Schloß Holte. Auf dem zweiten Foto ist sogar das Haus zu sehen in dem ich mit meiner Freundin eine Wohnung habe und lebe :)

Heute haben wir die Öffnungszeiten des Flugplatzes voll ausgereizt und sind kurz vorm „Dichtmachen“ wieder auf der Piste 22 aufgesetzt. Es wurde wirklich mal wieder Zeit und ich habe jetzt schon wieder Lust zu fliegen…

Ach übrigens: Gestern Abend hat mir mein ehemaliger Fluglehrer erzählt, dass seit letzten Samstag Ultraleicht Hubschrauber in Deutschland zugelassen sind. Ich habe mal einen kleinen Artikel im Ultraleicht Forum darüber geschrieben.

3 Rundflüge im Breezer bei bestem Wetter

verfasst am 23. Juni 2008

Am letzten Samstag war das Wetter endlich mal wieder passabel. Das Flugzeug (Breezer) war gebucht und dem Flug bzw. den Flügen stand nichts im Wege. Dieses mal hatte ich Fluggäste aus Asemissen. Es ging nach dem Vorflugcheck und einigen Fotos pünktlich in die Luft. Das Wetter und die Sicht war hervorragend. Besser konnte es fast gar nicht sein. Mein Fluggast, der sich übrigens auch für die UL-Ausbildung interessiert, war einer der Wenigen, die das eigene Haus schon aus der Ferne und innerhalb weniger Minuten ausfindig machte. Die meisten Fluggäste suchen verzweifelt oder aber sehr lange nach den eigenen vier Wänden. Während des Flugs habe ich alle Fragen zum Flugzeug, zu den Instrumenten, der Start- und Landeprozedur sowie auch zur Ausbildung beantwortet und auch darüber erzählt.

Nach der Landung habe ich dann noch den Sohn des Fluggastes zu einer Platzrunde eingeladen. Die Platzrunde ist in Oerlinghausen etwa 7 Minuten lang. Trotz der kurzen Flugzeit, naja, einen kleinen Abstecher nach Asemissen haben wir uns schon erlaubt, war der Junge begeistert. Auf die Frage ob er denn mal Pilot werden möchte antwortete er allerdings mit „Nö, ich würde gerne Computerprogrammierer werden…“. Aber auch da könnte ich weiterhelfen :)

Später habe ich dann noch eine Runde mit meiner Freundin gedreht. Eigentlich hatte ich vor mal wieder über den Wolken zu fliegen, aber als ich auf etwa 5.000ft angekommen war, hatte ich schätzungsweise immer noch 2.000ft Abstand zu den Wolken. Also habe ich mich dazu entschieden den Transponder nicht einzuschalten und wieder in den Sinkflug Richtung Oerlinghausen (EDLO) zu gehen. Die Landung verlief optimal, der Flugtag war super und ich habe wieder eine weitere Flugerfahrung sammeln können…

Als ich heute mal in mein Flugbuch geschaut habe und auch schon das Jucken in den Fingern merkte, musste ich mit Schrecken feststellen, dass mein letzter Flug tatsächlich schon 14 Tage her war. Ich war heute schon kurz davor mir wieder den FSX zu installieren, habe mich dann aber mal per SMS nach dem Wetter erkundigt. Zu dem Zeitpunkt war es noch etwas ruppig, gewittrig und windig, aber es wurde immer besser.

Am Abend war ich dann in EDLO und hatte die Räumaktion meines Lebens vor mir. Ich glaube ich habe die Flugzeuge in der Halle noch nie so viel hin und her geschoben um lediglich den Breezer da raus zu bekommen. Letztendlich ist es mir aber gelungen. Ohne meine Freundin bzw. insgesamt vier Augen wäre es aber schwierig geworden :)

Wenig später hoben wir von der 22 bei etwa 10kt Wind aus 23 ab. Auf etwa 2.500ft konnte man einen schönen großen Schauer aus Richtung Gütersloh ausmachen, aber ein bisschen war er noch weg. Ich zog also meine Kreise und freute mich einfach endlich mal wieder frei in der Luft zu sein. Jedoch habe ich mich schon ein paar Minuten nach dem Start zur Landung entschlossen. Im Gegenanflug zur 22 haben wir bereits die ersten Ausläufer des Schauers abbekommen. Der Anflug verlief trotz etwas verschlechterter Sicht durch den Regen wie gewohnt ruhig und sauber, sodass ich das Hauptfahrwerk sicher auf der Piste 22 aufsetzen konnte.

Anschließend haben wir gerade noch die Flieger wieder in die Halle geschoben, die Scheiben vom Wasser befreit und dann war der Flugtag leider auch schon zu Ende. Ich habe natürlich direkt gefragt, wie es morgen mit einem Flugzeug aussieht. Es ist alles frei. Die Hauptsache ist, dass auch der Himmel frei von Wolken, mindestens aber frei von Schauern ist.

An diesem Wochenende sind Flugtage in Höxter. Leider war das Wetter gestern so ungünstig, dass einige Besucher bzw. Piloten und im Programm eingeplante Flugzeuge (Yak, AN2, DO28) es nicht geschafft haben Höxter aus Richtung süden zu erreichen. Die Wolkenuntergrenze lag etwa zwischen 1.300 bis 1.700ft bei einer Sicht von ca. 2 bis 3,5 km. Wir (Gerd, Klaus und ich) sind mit zwei Fluggeräten, zum einen der C42 und zum anderen dem Autogyro MT03 nach Höxter aufgebrochen. Etwa 2 Stunden später als erwartet, da das Wetter uns vorerst „gegroundet“ hat.

Bild von mir in der C42 (nw-news.de)In Höxter angekommen haben wir uns stellvertretend für die Flugschule für Rundflüge zur Verfügung gestellt. Der Andrang hielt sich mit 5 Rundflügen zwar in Grenzen, aber man kam wenigstens ein bisschen in die Luft. Der Autogyro wurde einige Male mehr gebucht und war ständig unterwegs. Bei diesem Fluggerät ist es auch nicht unbedingt die Sicht nach unten, sondern viel mehr der Spaß, der absolut im Vordergrund steht. Trotzdem war der Tag in Höxter ein schöner Tag mit vielen neuen Erfahrungen und man merkt, dass man auch bei sehr schlechten Sichtverhältnissen mittlerweile sicher ist, wobei man zugeben muss, dass ohne GPS Unterstützung der VFR Flug von EDLO nach EDVI sehr schwierig und der von EDVI nach EDLO noch schwieriger geworden wäre.

Lustig war es jedoch mit einigen Fliegerkollegen zu fliegen, auf diesem Wege schöne Grüße an Patrick, Armin und Konsorten :) Des Weiteren war es super, dass man aus der Pilotencommunity ulForum.de, die ich programmiert habe bereits Leute trifft, die zum einen dort als UL Pilot angemeldet sind und zum anderen auch noch aufmerksam meinen Blog lesen. Daher auch viele Grüße an Sebastian :)

Alles in Allem ein super Flugtag mit neuen Erfahrungen vielen Leuten und einer wieder sehr netten Stimme am Funk. Das ist echt ein super Team dort. Weiter so…

Das Bild wurde übrigens freundlichst von der Lokalredaktion Höxter der Tageszeitung Neue Westfälische zur Verfügung gestellt. Danke dafür :)

Gestern war Feiertag in NRW und das habe ich natürlich ausgenutzt. Ausgenutzt in dem Sinne, dass ich insgesamt drei Passagiere hatte, die die Umgebung mal von oben sehen wollten. geplatzten Reifen an einer C42 reparierenRecht früh morgens habe ich mit einer Arbeitskollegin das erst mal den Boden verlassen (an diesem Tag). Der Flug war super ruhig. Es kam mir fast so vor, als hätte jemand versehentlich einen Autopilot in das Flugzeug eingebaut und diesen aktiviert. Der Flieger flog wie auf Schienen. Nach dem Rundflug hatte ich dann bei der Landung meine erste kleine Panne in meiner noch jungen Pilotenkarriere. Die Landung selbst verlief gut und war eigentlich weich. Ich habe auf der Piste 04 in EDLO ganz normal abgebremst und wollte über den mittleren Abroller die Piste verlassen. Als ich etwa mit der halben Flugzeuglänge auf dem Abroller war, wurde die Lenkung schwerer und schwerer. Ich dachte erst ich hätte das Bugrad irgendwie verdreht. Es nützte nichts, ich musste den Motor ausmachen, aussteigen und auf der Piste nachschauen was los ist. Da sah ich, dass ich auf der linken Seite einen Plattfuß hatte und nichts mehr ging. Letztendlich wurde die Reparatur direkt im Hangar innerhalb einer viertel Stunde vom Fachmann (nicht ich) vorgenommen. Der Schlauch war geplatzt, nichts schlimmes, sondern eher etwas was mal passieren kann. Ich frage mich nur warum er einfach geplatzt ist. Auf der Piste lag kein verdächtiger Gegenstand, der den Reifen hätte beschädigen können und die Landung war alles andere als hart. Vermutlich einfach nur Verschleiß, da die Reifen ja täglich ganz schöne Belastungen aushalten müssen.

Danach ging es direkt weiter. Im Breezer verlief wie immer alles super. Das Flugzeug macht immernoch genauso viel Spaß wie beim ersten Flug und gehört einfach zur Königsklasse der UL. Nachbereitung im Ikarus BreezerBeim ersten Flug war es wie oben erwähnt noch schön ruhig. Das sollte sich zu Ungunsten meines letzten Fluggasts jedoch im Landeanflug ändern. Der Fluggast hatte etwas weniger Spaß als ich, sodass über Bielefeld die Frage kam ob wir nicht umkehren können :) Ich habe vorsichtshalber die Umdrehungszahl etwas erhöht und bin Pfeilschnell richtung Piste 04 in Oerlinghausen EDLO geflogen, sodass ich den Fluggast nach zwei Verzögerungsvollkreisen im Queranflug, die dem Fluggast übrigens gar nicht gut bekamen, und einer sauberen Landung entlassen konnte. Es war zugegeben etwas turbulenter bzw. thermischer, für uns Piloten aber eigentlich nicht der Rede wert. Für eine Frau anscheinend schon :)

Ein kurzer Nachtrag zu einem Flug den ich völlig vergessen hatte. Am 12.05. waren meine Freundin und ich in den Abendstunden nochmal kurz in der Luft. Diesmal ging es mit der C42 in Richtung Rietberg, um die Landesgartenschau von oben zu betrachten. Eigentlich ist das von oben gesehen nicht so das super Highlight, aber jetzt war man zumindest mal da :) Meine Freundin erweist sich sogar als super Copilotin, da sie selbständig die Start- und Landezeiten für mich aufgeschrieben hat. In letzter Zeit, vor allen bei den Rundflügen in Höxter, hatte ich das immer wieder vergessen und musste die äußerst nette Stimme am Funk (in EDVI) nach meinen Start- bzw. Landezeiten fragen. Jetzt kann mir das nicht mehr passieren…

LGL von obenAm gleichen Wochenende war in Oerlinghausen EDLO übrigens das Flugplatzfest, welches massig Besucher und Interessierte angezogen hat. Wir sind jedoch erst ganz am Ende des Festes geflogen um dem Troubel mehr oder weniger ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Außerdem hatte sich das Wetter und die Turbulenzen bis zum Abend gebessert. Es war den ganzen Tag über sehr thermisch und relativ windig, zumal der Wind auch noch etwa im 90° Winkel auf die Piste wehte. Am Abend war es aber super :)

Gestern habe ich bei bestem Wetter das erste mal richtig was vor gehabt. Ich unterstütze meine damalige Flugschule ein wenig, indem ich hier und da mal einen Rundflug übernehme, wenn es zeitlich alles zu eng beisammen liegt. Ich hatte gestern zwei Fluggäste in Höxter. Beide wollten sich die schöne Welt einmal von oben ansehen.

Also bin ich gegen Mittag in Oerlinghausen EDLO mit der C42 von der Tankstelle via Piste 22 in Richtung Höxter EDVI aufgebrochen. Auf dem Flug nach Höxter bemerkte ich bereits die thermischen Aktivitäten in der Luft und hoffte gestandene Karussellfahrer in Höxter anzutreffen. Mein erster Fluggast (ca. 16 oder 17 Jahre alt) beichtete mir direkt als erstes, dass er vorher nie geflogen sei. Ich fragte ihn direkt ob er gerne Karussell fährt: „Nö eigentlich nicht, ist zu teuer, bin ja ein Lipper“, kam da als Antwort. Mit gemischten Gefühlen stiegen wir ins Flugzeug ein…

Ich prüfte sicherheitshalber nochmal ob die „Tüten“ noch an demselben Platz lagen, doch nach dem Start ging es ihm super. Er wollte sich seinen Heimatort anschauen, danach noch ein wenig über den Schiedersee und schließlich in Richtung Hermannsdenkmal fliegen. Alles ist super gelaufen, bis es auf dem Rückflug vom Hermann nach Höxter mit ca. 40km/h Gegenwind doch etwas schaukelig wurde. Etwa 15km vor Höxter tippte er mich an und sagte mir mit völlig bleichem Gesicht: „Mir ist schlecht…“. Ich habe Ihn schnell mit sehr viel Luft versorgt, habe ihm empfohlen einen Punkt in der Landschaft anzuvisieren und fragte Ihn einfach einige Dinge über das was er macht wenn er nicht gerade fliegt :) Ruck zuck waren wir im Endanflug und ich freute mich gleich mit Ihm wieder unten zu ein. Ich glaube ich freute mich sogar mehr als er :)

Gerade in Oerlinghausen gelandetMein nächster Fluggast war da schon etwas schmerzfreier. Zum Brocken in den Harz sollte es gehen. Da war einiges an Thermik unterwegs. Aber mein Fluggast freute sich und sagte: „Da merkt man wenigstens, dass man fliegt…“. Der war total beschäftigt und hat locker 100 Fotos geschossen und mir die komplette Landschaft erklärt. Der kannte sich gut aus. Ich bin jetzt Experte der umliegenden Gebirge, ich weiß genau wie hoch die Berge sind, was der Fluggast am 1. Mai gemacht hat und kenne mich nun wunderbar mit dem Bergbau und seinen Folgen für die Landschaft aus. Nach dem Umkreisen des Brocken sind wir dann wieder auf Kurs von Höxter gegangen und durch die Rückenwindunterstützung mit ganz lockeren 180 km/h GS zurückgeflogen (mit der C42 – 140 km/h TAS). Der war total zufrieden und sagte schon er würde das nochmal machen wollen.

Mich interessierte eigentlich nur noch mein Benzinvorrat, denn auf dem Rückweg vom Brocken stieß die Nadel schon einmal an die Null-Markierung. Da ich aber wusste, dass die Benzinanzeige eher den kritischen Wert anzeigt, habe ich mir den Tank nochmal genau angesehen. 17 Liter hatte ich noch um von EDVI nach EDLO zu kommen. Da ich auch noch Ostwind, demnach Rückenwind hatte, sollte das absolut kein Problem werden, sodass ich mit etwa 10 Litern reserve in EDLO angekommen bin (siehe Webcambild). Insgesamt ein guter Tag, der mir einige weitere Stunden Flugerfahrung bei eigentlich ungemütlichen Luftverhältnissen beschert hat. Aber es hat sich gelohnt…