Archiv zum Thema ‘Ultraleichtfliegen’

Nach einigem Herumgurken mit einigen Flugzeugen (C42, Breezer, FK9) in der letzten und vorletzten Woche ging es an diesem Wochenende mal auf eine etwas längere Reise. Patrick und ich hatten uns vorgenommen hin und wieder mal einen Ausflug zu machen. Ich brauche Stunden und Patrick will in die Luft. Das passt wie die Faust aufs Auge. Auf unserem nicht festgelegten Ausflugsplan steht hauptsächlich das Fliegen durch die Weltgeschichte, um auch mal unbekannte Plätze wie Hoppensen o.ä. anzufliegen und kennenzulernen. Auch Kassel-Calden und Hannover Airport steht noch auf dem Wunschprogramm. Daraus könnte man übrigens einen schönen Dreiecksflug machen. Aber zurück zum Thema: Diesmal zog es uns in die nahe Ferne.

Wir hatten uns am Wochenende darauf geeinigt mal wieder zur See zu fliegen. Wir hatten die Qual der Wahl, denn wir haben vorher insgesamt 5 Flugpläne zu verschiedenen Zielen erstellt und in petto. Die Entscheidung fiel letztendlich zu Gunsten der schönen Insel Norderney. Patrick hat mich mittags mit der FK9 in Oerlinghausen abgeholt, sodass es sofort losgehen konnte. Über die Piste 04 hoben wir bei leichtem Seitenwind in nördlicher Richtung ab. Wir folgten der Platzrunde über den Kamm des Teutoburger Wald bis kurz vor die A2, um dann nach rechts in Richtung Nordsee abzudrehen.

Das Wetter war super. Die Sicht unglaublich. Man ist von Oerlinghausen gerade gestartet und konnte fast schon den Dümmer sehen. Wahnsinn. Ich glaube, dass das von der Sicht her das beste Wetter war, bei dem ich je geflogen bin. Und ich glaube nicht, dass es noch besser geht. Leider war es auf anfangs 2.500 ft etwa ruckelig, sodass wir uns entschieden über die vereinzelt vorhandenen Quellwolken zu steigen. Auf 6.500 ft gurkten wir also richtung Norden. Naja, „gurkten“ ist vielleicht der falsche Ausdruck. Denn das GPS verriet uns eine Geschwindigkeit 190 km/h GS bei gerade mal 4.600 Umdrehungen pro Minute mit einem Spritverbrauch von nur 10,5 Litern in der Stunde. Das geht schon.

Während des Fluges haben wir uns von der FIS (Bremen Information) leiten bzw. überwachen lassen. Ab und an bekamen wir Traffic Informationen von vorbeirauschendem IFR Verkehr und lauschten den teilweise sehr entspannten und lustigen Controllern beim Funken. Das macht schon Spaß und lässt selbst im kleinen Ultraleichtflugzeug einen Hauch Professionalität einkehren. Darüber hinaus waren wir sehr gut vorbereitet. Ein kleiner Touchscreen PC mit installiertem Pocket FMS verabschiedete sich zwar regelmäßig aufgrund diverser Überhitzungsprobleme, aber als „Backup“ diente ein kleines Garmin GPS und natürlich die gute alte ICAO Karte. Die kann quasi nicht ausfallen.

Der Anflug auf Norderney erfolgt problemlos. Nach studieren des Anflugblatts verabschiedeten wir uns von der FIS und stellten das Funkgerät auf Norderney Info um. Nachdem wir die Piste 26 zugewiesen bekamen, steuerten wir mittig auf die Insel zu. Am Anfang der Küste hatten wir sicherheitshalber noch 3.000 ft Höhe aufgebaut, um bei einem eventuell auftretenden Motorausfall noch gemütlich bis Norderney gleiten zu können. Im Queranflug waren wir dann auf etwa 700 ft Platzrundenhöhe angek0mmen und drehten in den Endanflug. Die Klappen haben wir auf die erste Stufe gesetzt, sodass wir bei dem auf der Bahn stehendem und mit rund 6 kt wehendem Wind sauber landen konnten. Schnell stellten wir den Flieger ab, zahlten die 8,00 Euro Landegebühr und machten uns auf den Weg zum Strand.

Nach einem kleinen Strandspaziergang, überteuertem aber leckerem Brathering mit Bratkartoffeln und einer noch viel unverschämt teureren Cola am Flugplatzrestaurant Norderney (8,40 Euro für 2 Cola 0,3l -> also 16 Mark) ging es zurück in den Flieger. Wer vor hat hier den ganzen Tag zu verbringen und sich in Restaurants zu ernähren, sollte sich vorher mit dem Verfahren der Privatinsolvenz vertraut machen und sicherheitshalber schonmal die Funkfrequenz von Peter Zwegat im Funkgerät rasten.

Nach einem sauberen Start auf der Piste 26 auf Norderney drehten wir gen Süden und stiegen nach einigen Kilometern auf rund 9.500 ft um diesmal dank leichtem Rückenwind sogar mit etwa 204 km/h (4.600 upm, 10,5 l/h) in Richtung Oerlinghausen zu fliegen. Ganze 80 Minuten netto hat der Rückflug gedauert. Wir konnten es kaum glauben, als wir vor uns plötzlich schon die Universität von Bielefeld sahen. Zu dem Zeitpunkt waren wir gerade mal eine Stunde unterwegs. Der Anflug via Bielefeld, Hillegossen und Asemissen auf die Piste 04 verschlang den Rest der Zeit, sodass wir wie gesagt auf gerade mal 1:20 h Flug- bzw. 1:30 Blockzeit kamen. Ziemlich schnell.

Alles in allem war es ein Top Ausflug, den man eigentlich jeden Tag machen könnte. Man hat mal wieder viel gesehen und viel Spaß gehabt. Ich freue mich schon auf das nächste mal. Das Gute ist, dass bei solchen Ausflügen das Stundenkonto sichtbar in Richtung Ziel ansteigt. In den nächsten Wochen gilt es weiter daran zu arbeiten. Es sieht gut aus. Man kommt voran…

PS.: Foto und Video reiche ich später nach…

280 m Piste (Gras) sorgt für Adrenalin

verfasst am 26. Juni 2009

Am Mittwoch war ich nochmal mit Patrick unterwegs, um bei dem Wind in Höxter einige Seitenwindlandungen durchzuführen. Wenn der Wind in Oerlinghausen genau auf der Piste steht, kommt er in Höxter voll cross. Ideal, um erstens in Übung zu bleiben und zweitens zu sehen, wie sicher man mittlerweile mit der FK9 ist.

Ich sag mal so: Die Landungen waren durchwachsen. Das Problem ist, dass sich die FK9 völlig anders als z.B. der Breezer oder die C42 fliegt. Während man mit der C42 auch viel zu hohe Anflüge locker durch kräftiges slippen korrigieren kann, nimmt einem die FK9 einen solchen Anflug ein bisschen übel. Das Ding will manchmal einfach nicht runter. Man denkt sich wie beim Breezer einfach die Klappen voll zu setzen, um den Anflug steiler durchführen zu können. Aber auch das gelingt nicht (immer). Denn die Klappen der FK9 sind deutlich kleiner als die des Breezers. Das heißt, dass man bei steilem Anflug einfach zu schnell wird und die Gefahr des überschiessen besteht. Aber…

Höxter wäre ja ohne die ganzen Turbulenzen im Shortfinal nicht wirklich Höxter. Durch die Verwirbelungen, durch welche man beim Anflug auf die Piste 14 fliegt, verliert man im Shortfinal Höhe en masse, sodass man selbst die FK9 noch runter bringen kann. Trotzdem habe ich noch so meine Schwierigkeiten das Ding bei Turbulenzen und Seitenwind souverän zu landen. Ich kriege sie natürlich runter, aber mir gefällt das „wie“ noch nicht so ganz. Daran muss ich noch feilen. Zugegebenermaßen komme ich mit der C42 und dem Breezer besser zurecht. Aber man will ja so viele Erfahrungen wie möglich, vor allem auch auf verschiedenen Flugzeugtypen, sammeln. Das kommt mir später als Fluglehrer sicher zu Gute.

Zum Abschluss unseres Ausflugs hat Patrick sich überlegt, mir gerade nochmal einen richtigen UL Platz zu zeigen. Er wies mich im Flug schon auf eine sehr kurze Piste hin und sprach von Gras. Mir stand also meine erste Landung auf Gras bevor. Die Piste von Hoppensen (so heißt der Platz) ist nur 280 m lang. Die FK9 musste also ihre STOL Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ach, hatte ich schon gesagt, dass wir mit geschätzten 5 – 8 kt Rückenwind landen und auch wieder starten mussten?

Naja, der Anflug gestaltet sich schon relativ schwierig. Aus westlicher Richtung darf man die 07 nicht anfliegen (Berg im Weg), aus östlicher Richtung darf man zwar auf der 25 landen, jedoch die Ortschaft, die nur gefühlte 200 m von der Schwelle entfernt genau im Endanflug liegt, nicht überfliegen. Das sind Zustände :)

Das Eindrehen in den rechten Queranflug und anschließend in den kurzen Endanflug ist quasi eine einzige Kurve. Sobald der rechte Queranflug erreicht ist, verlässt man ihn zwecks Eindrehen in den Endanflug auch schon wieder. Das ist da eben alles ein bisschen enger. Trotzdem hat es genau hingehauen. Erst kurz vor der nicht existierenden Halbbahnmarkierung (zumindest habe ich sie bei dem Stress nicht gesehen) setzte sich die FK9 auf ihr Hauptfahrwerk und kam tatsächlich sogar ohne zu Bremsen (!) auf dem Rest der Strecke (ca. 150 m) zum stehen.

Wir haben uns direkt wieder an der Piste 25 positioniert um zu starten. Das war interessant. Man muss bei der Halbbahnmarkierung auf jeden Fall sicher, und damit meine ich wirklich sicher sein, dass man den Vogel in den nächsten 100 m vom Boden hebt. Denn die Piste wird mit zunehmender Geschwindigkeit sehr schnell immer kürzer. Nochmal zur Erinnerung: 280 m Piste, Gras, 5 – 8 kt Rückenwind. Der Trick besteht darin das Flugzeug im Bodeneffekt auf dem so erzeugten Luftkissen schweben zu lassen. Das ganze fängt etwa ab der Hälte der Piste an. Em Ende der Piste hat man dann ca. 90 km/h drauf und kann leicht nach oben ziehen. Das haut wirklich exakt hin. Wir hatten natürlich noch genügend Reserven, das sieht jedoch aus dem Cockpit nicht so aus :)

Unmittelbar nach dem Start muss man den Knüppel nach rechts reissen, da man sonst gerade aus auf einen Hügel zufliegen würde und dieser natürlich in dem Fall gefährliche bzw. ungünstige Leeturbulenzen hervorrufen kann. Um das Risiko zu vermeiden, dreht man direkt Richtung Norden ab und sammelt dort weiter Geschwindigkeit und Höhe. Adrenalin pur. Das macht Spaß. Das ist UL Fliegen.

Im Anschluss sind wir dann an Höxter, Bad Pyrmont und Detmold vorbei zurück in Richtung Oerlinghausen geflogen. Die Piste 04 ist dagegen natürlich Luxus. Die Landung dort verlief ohne Probleme, fast schon routiniert :)

Ausflüge mit der FK9 Mark IV

verfasst am 23. Juni 2009

Es ist ja kein Geheimnis, dass ich noch ein paar Stunden sammeln muss, ehe es zum zweiten Fluglehrerlehrgang (Praxis) gehen kann. Ich habe jetzt schon einige Stunden auf der Ikarus C42 und auch so einige Stunden auf dem Breezer geflogen. Natürlich werde ich mich auf diesen Flugzeugen weiterhin fit halten. Nun hat mir Patrick aus Höxter vorgeschlagen zusammen ein paar Ausflüge zu machen. Er will ohnehin einfach nur fliegen und da ich ja noch ein paar Stunden benötige könnte man doch auch zusammen fliegen.

Kein Problem. Da bin ich natürlich dabei. Es ging direkt am Sonntag los. Wir haben uns vorgenommen auch mal Flugplätze anzufliegen, die man nicht jeden Tag bzw. seltener als sonst anfliegt. Am Sonntag war es zum Beispiel Bad Pyrmont. Auf dem Platz habe ich bislang nur einen Touch-and-Go gemacht. Eigentlich ziemlich ruhig dort. Meine Freundin musste in Bad Pyrmont jemanden besuchen, sodass ich mich am Flugplatz absetzen lassen konnte. Patrick und ich hatten uns dort verabredet. Keine 5 Minuten später haben wir die 5/8 Wolkendecke durchbrochen und waren auf etwa 5.000 ft angekommen. Die Landschaft dort ist wirklich sehenswert. Grandioser anblick.

Der obligatorische Kaffee in Höxter musste natürlich sein. Ein kräftiger Schauer zwang uns ohnehin zur Landung, da dieser einige Hagelkörner beinhaltete und bei der Stärke sicher einen starken Sichtverlust bedeutet hätte. Wenig später konnten wir zum Glück wieder in die Luft. Ein bisschen durchs Weser Bergland und anschließend wieder nach Bad Pyrmont. So schnell geht ein Flugtag vorbei. Das ganze war natürlich ziemlich spassig, sodass wir uns für den nächsten Tag direkt wieder verabredeten.

Am Montag ging es wieder in Richtung Niedersachsen. Doch der Anblick des Flugplatz Detmold zwang uns zur Planänderung. Das Ding ist ja jetzt wieder offen für Jedermann. Damals war der Platz meines Wissens nach ausschließlich den Vereinsmitgliedern vorbehalten und hatte eine andere Kennung (jetzt EDLJ). Naja, die Landung die mir bevorstand war eine auf der kürzesten Piste in meiner Fliegerkarriere. Aber auch auf 360 Metern Asphalt kommt man besser runter als gedacht. Obwohl das von oben schon sehr kurz aussieht wenn man nur 500 – 600 Meter lange Pisten gewohnt ist. Nach ein bisschen Smalltalk mit den dortigen Vereinsmitgliedern ging es weiter.

Über die Piste 27 drehten wir links über Detmold in Richtung Schieder. Von dort aus konnte man bis nach Hildesheim schauen. Anschließend flogen wir jedoch wieder in westlicher Richtung weiter, da EDLO gerne mal pünktlich die Pforten schliesst. Erneut via Detmold, Lage, Lemgo, Hillegossen und an Bielefeld vorbei um dann auf Höhe der Universität wieder Oerlinghausen anzusteuern.

In den nächsten Tagen wollen wir das ganze weiter fortsetzen.

Wegen schlechtem Wetter umgekehrt

verfasst am 7. Juni 2009

Ich wollte gestern eigentlich schön gemütlich zum Flugplatzfest nach Höxter fliegen. Der Wetterbericht sagte nichts Gutes voraus. Starke Winde zwischen 15 und 25 Knoten und eine riesige Schauerfront aus Süden richtung Nord-Osten ziehend, könnten dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen. Egal. Wetter geholt, Flugplanung online durchgeführt und erstmal ab zum Flugplatz. Am Flugplatz habe ich unter einigen anderen Mitstreitern auch Klaus getroffen, der ebenfalls nach Höxter wollte.

Wir sind also erstmal zur Tankstelle getaxelt und haben uns telefonisch nochmal über das Wetter am Zielflugplatz informiert. Leichter Wind mit Nieselregen sollte dort vorherrschen. Also nicht unbedingt so, dass man direkt unten bleiben müsste. Kurz nach dem Start bin ich um die Stadt Oerlinghausen in Richtung Osten gen Höxter gedreht. 145 km/h IAS und nur 97 km/h GS ließen ziemlich starken Wind vermuten. Naja, wir sind trotzdem weitergeflogen. Kurz vor Detmold fing es dann stärker an zu tropfeln. Die Sichtverhältnisse ließen aufgrund des Regens und sinkender Wolkenuntergrenze nach.

Über Detmold entschied ich mich dazu wieder umzukehren, denn man weiß erstens nicht, ob man bis Höxter durchkommt und zweitens, wenn man wirklich dort ankommen sollte, wie die Verhältnisse bei einem möglichen Rückflug sind. Wir sind mit insgesamt drei Flugzeugen gestartet. In Oerlinghausen kamen innerhalb von wenigen Minuten alle drei Flugzeuge wieder runter. Ich als zweiter, Klaus einige Minuten später auch.

Vermutlich wäre man durchgekommen, aber erstens lohnt es sich nicht wirklich und zweitens riskiert man wie oben schon gesagt, dass man in Höxter festsitzen könnte. Mal schauen, wie sich das Wetter heute noch hält. Ich hätte nichts gegen einen zweiten Versuch :)

Gestern habe ich mal wieder einen Flug unternommen, der bei etwas rauherem Wetter stattfand. Erst wollte ich gar nicht fliegen, aber mir juckte es in den Fingern. Der GAFOR Bericht sagte eigentlich weniger Gutes voraus. In niedrigen Höhen um 1.500 ft MSL sollen schon 25kt, in Böen bis zu 35kt Wind vorherrschen. Ein Blick auf den Windsack in Oerlinghausen ließ bezüglich der Windgeschwindigkeiten aber auf örtlich besseres Wetter hoffen. Also Flugzeug (C42) reserviert und ab zum Flugplatz.

Meine Freundin war mal wieder mit von der Partie. Einige Fliegerkollegen waren zwar am Platz, ließen die Flugzeuge aufgrund der Turbulenzen aber in den Hallen stehen. Ich habe mich trotzdem dazu entschlossen zu fliegen. Gerade in der Zukunft (z.B. als Fluglehrer) sollte man sich mit solchen Wettersituationen und frischen Winden gut auskennen und sicher fühlen. Also ging es nach dem Tanken los über die Piste 04 zu einem lokalen Rundflug. Der Funk in Oerlinghausen ist mittlerweile übrigens wesentlich professioneller. Man bekommt jetzt nicht nur noch eine Pistennummer, sondern Piste, QNH und Wind geliefert. Aber das nur mal am Rande…

Kaum abgehoben meinte uns eine Böe direkt und knallhart erwischen zu müssen. Diese drückte uns vertikal abwärts in Richtung Piste und horizontal nach rechts von der Piste. Ein wenig Seitenruder und Höhenruder beruhigten die Situation, während meine Freundin den Abflug mit stehen gebliebenen Herzen und reichlich Schmetterlingen im Bauch erlebte. Ich habe das ehrlich gesagt nicht so deutlich wahrgenommen, obwohl man schon reges Wackeln wahrnehmen konnte. Kaum in der Luft, war das Wetter natürlich ruhiger. Klar hat es hier und da auch schonmal ordentlich gewackelt, aber jenseits des Teutoburger Wald wehte der Wind kontinuierlich aus Südwest.

Nach einer Zeit entschlossen wir uns nicht zuletzt aufgrund der Öffnungszeiten des Flugplatzes wieder zur Landung zurückzukehren. Jetzt wurde es tricky. Bei Südwestwind bekommt man so einiges zu spüren. Die Turbulenzen im kurzen Endanflug und über der Schwelle waren erheblich. Aber ich hatte es im Griff. Lediglich die Landung war leicht schiebend. Da hat uns der Seitenwind mit rund 15kt kurz vor dem Touchdown noch mal ordentlich von der Centerline geschoben, sodass ich etwa einen oder zwei Meter daneben aufsetzte.

Das Gute ist, dass man jetzt wieder weiß, dass man auch bei bockigem Wetter gut klarkommt. Trotzdem habe ich mir vorgenommen das in nächster Zeit öfter zu üben und zu verinnerlichen. Vielleicht drehe ich demnächst einfach mal ein paar Platzrunden in Höxter. Da hat man eigentlich immer Seitenwind, wie man am Namen des Restaurants leicht vermuten kann – Crosswind.

Naja, als kritisch kann man es nicht unbedingt bezeichnen. Gegenüber dem was ich eigentlich vor hatte aber schon :) Ich wollte einfach nur mal eine Runde durch die Gegend gurken und mir wieder einmal die Nachbarorte von oben anschauen. Als ich dann zum Flugplatz kam, gab es gleich die erste Überraschung, die ich schon beinahe wieder vergessen hatte. Eine niegelnagelneue Ikarus C42 schmückt die Halle am Oerlinghauser Flugplatz. Im Gegensatz zur „Alten“ ist das Tuch nicht nikotingelb sondern eher schneeweiß. Auch die Aluminiumteile glänzen ohne jegliche Korrosionsschäden um die Wette. Ein feiner Anblick. Muss man schon sagen…

Die C42 gehört demjenigen, der mir damals auch das Fliegen beigebracht hat – prinzipiell also der Flugschule Senne. Er hat mir natürlich sofort angeboten die Runde mit der neuen C42 zu drehen. Da ich zudem noch Solo los wollte, fragte er mich, ob ich ihn nicht mitnehmen kann. An dieser Stelle fiel die Entscheidung darüber wie viel Stress ich heute bei dem Flug um den Brei haben werde. Davon wusste ich nur nichts – noch nicht.

Also sind wir erstmal richtung Bielefeld geflogen um dort mit den ersten Überziehübungen zu starten. Die Theorie war mir nicht zuletzt aufgrund des Fluglehrerlehrgangs natürlich noch im Kopf. Es ist prinzipiell schon im Hirn eingebrannt, dass man im überzogenen Zustand mit dem Seitenruder korrigiert und das Querruder schön Querruder sein lässt. Leichter gesagt als getan. Ich kann an dieser Stelle jedem nur empfehlen öfter mal mit einem Fluglehrer in ein Flugzeug zu steigen als es das Gesetz vorschreibt (-> eine Stunde pro 24 Monate). Man hält es gar nicht für möglich, dass man in einer Extremsituation unbewusst falsche Reflexe hervorruft obwohl man genau weiß, dass es falsch ist. Man erinnere sich an meine Flugsimulatorkrankheit. Ihr wisst schon: Das Rühren mit dem Knüppel.

Es war in jedem Fall so, dass ich das Flugzeug in den überzogenen Flugzustand gebracht habe und dann tatsächlich reflexartig winzige bis mäßige Ausgleichbewegungen mit dem Querruder gemacht habe. Obwohl ich genau weiß, dass die ausgleichenden Bewegungen unbedingt mit dem Seitenruder erfolgen müssen. Denn in niedriger Höhe bei einem wirklichen Strömungsabriss kann das der letzte Flug gewesen sein wenn man falsch reagiert. Von einer Landung mal abgesehen. Ich werde das demnächst sicher öfter machen.

Der Flug sollte natürlich nicht mit einer normalen Landung enden. Wäre ja viel zu einfach. Also schnell auf 3.000 ft geschraubt, zentral über den Flugplatz geflogen und zack Triebwerk aus. Nun galt es vorerst mal Höhe durch einige Vollkreise abzubauen um dann im kurzen rechten Gegen-, Quer- und Endanflug die Piste 22 anzuvisieren. Auch das war mir eine Lehre. Natürlich im positiven Sinne, denn ich hätte schon nach einem, spätestens zwei Vollkreisen zur Piste fliegen wollen. Letztendlich haben wir ganz locker drei oder vier Vollkreise drehen können und mussten im kurzen Endteil trotzdem noch rund 700 ft Höhe durch kräftiges Slippen plattmachen.

Das war wirklich mal wieder ein interessanter und erfahrungsreicher Flug. Ich kann euch allen wirklich nur ans Herz legen ruhig mal alle 6 Monate mit einem Fluglehrer zu üben. Mit durchschnittlich 30 Stunden pro Jahr seid ihr zwar gut im Training und bekommt sicher sauber Landungen hin – Extremsituationen stehen im Gegensatz dazu aber auf einem ganz anderen Blatt Papier.

FK9 fliegen in Höxter

verfasst am 11. April 2009

Dass ich relativ viele Leute aus dem UL Forum treffe und obendrein noch einen Flug mit der FK9 machen würde, hätte ich nicht gedacht, als ich am Karfreitag mit meiner Freundin kurz nach Mittag von Oerlinghausen richtung Höxter startete. Bei dem Wetter ist gehört ein Besuch auf der schönen Flugplatzterrasse zum Pflichtprogramm. Der Hinflug bei leicht thermischen verhältnissen lieferte uns Steigraten von 5 m/s ohne den Anstellwinkel großartig zu vergrößern, war aber mit ca. 40 km/h Gegenwind leicht ruppig. Aber das sollte kein Problem sein, denn ich hatte mir nach drei Monaten Breezer fliegen mal wieder die C42 genommen. Den Weg nach Höxter kennt mittlerweile sogar meine Freundin auswendig ^^

Die Landung in Höxter war unkompliziert. Der Wind stand mit rund 7 kt direkt auf der Piste 14, sodass man via Köterberg direkt über den langen Endanflug anfliegen konnte. Im kurzen Endanflug wird man wie gewohnt gut durchgewirbelt. Fliegt man anfangs etwas höher an und slippt am Ende, bekommt man davon jedoch nur die Ausläufer zu spüren. Die Landung in Höxter verlief 1A, was man von der späteren Landung in Oerlinghausen nicht unbedingt behaupten kann. In jedem Fall habe ich den Flieger abgestellt und bin gen Terrasse gegangen. Da hörte ich schon ein „Hallo Markus….“ von der Terrasse rufen. Nach kurzem Blick stellte sich heraus, dass Armin mit kompletter Höxteraner Kombo dort den Nachmittag verbrachte. Mit einem auf dem Tisch stehenden Funkgerät bekommt man sogar alle An- und Abflüge gut mit.

Nach einer Zeit landete dann Patrick mit dem noch jungen „Flugschüler“ Christopher (im Forum eher bekannt als flyingchristopher) in seiner nagelneuen FK9 (siehe Bild). flyingchristopher war übrigens auch der junge Mann, der beim letzten Mal im Turm saß. Ich war nur mal wieder zu blind ihn zu erkennen :) Naja, in jedem Fall bin ich direkt auf das Vorfeld gegangen, um mir den Flieger mal anzusehen. Man muss wirklich sagen, das die FK9 aerodynamisch gesehen vorbildlich verarbeitet ist. Auch die Flugeigenschaften erinnern wenig an die eines UL. „Die fliegt man eigentlich wie eine Cessna…“, so der stolze Besitzer Patrick, den ich übrigens am kommenden Wochenende beim Fluglehrerlehrgang sehen werde.

Es ist wirklich interessant. Es reicht völlig aus das Flugzeug genau auszutrimmen und dann lediglich mit der Geschwindigkeit, also der Motorleistung zu „steuern“. Besonders im Anflug ist es eine ganz andere Situation als beim Fliegen mit „normalen“ ULs wie der C42 oder dem Breezer. Sobald man die Geschwindigkeit unter 110 km/h senkt, baut die FK9 entsprechend gut Höhe ab. Ansonsten wird es schwierig das „Ding“ runterzubringen, da die Anflüge einfach zu hoch wären. In Punkto Geschwindigkeit lässt sich sagen, dass die FK9 ein wirklich schneller Vogel ist. Durch die aerodynamisch hervorragende Verarbeitung spürt man darüber hinaus kaum Böen oder Luftbewegungen. Der Flieger liegt äußerst stabil in der Luft und Geschwindigkeiten von 220 km/h sind ein Kinderspiel.

Nach zwei Überflügen und einem Touch-and-Go ging es wieder auf den Rückflug. Mit ordentlich Rückenwind und rund 180 km/h GS (für die C42 ist das gut) ging es schnell wieder nach Oerlinghausen. Dort wurde die Piste auf die 04 geändert. Der Anflug verlief erstmal astrein. Am Ende war ich jedoch noch deutlich zu hoch, was ich allerdings durch extremes Slippen ausgleichen konnte. Als ich aus dem Slippen in die normale Fluglage zurückging, erwischte uns eine Böe und drückte uns 5 bis 6 Meter von der Centerline nach links. Um das auszugleichen, musste ein größerer Tritt ins rechte Seitenruder her. Wieder auf der Centerline ausgerichtet habe ich etwas zu hoch abgefangen, sodass die C42 aus etwa einem Meter auf die Piste fiel. Da muss ich noch ein wenig dran arbeiten, denn der Blickwinkel ist aus dem Breezer völlig anders und den war ich zu sehr gewohnt. Es ist also wirklich besser öfter mal die Flugzeuge zu wechseln. Man merkt doch zweifelsohne wie wichtig regelmäßiges Training mit jedem Flugzeugtyp ist.

Trotzdem war es alles in allem ein guter Flugtag mit interessanten Eindrücken und vielen Leuten. An dieser Stelle einen Gruß an die gesamte Kombo am Flugplatz Höxter, besonders an Armin, Christopher und Patrick…

Da das Wetter laut dem am Samstag vorliegendem Flugwetterbericht schon wieder schlechter werden soll (man siehe aus dem Fenster), habe ich mich dazu entschlossen das ganze noch schnell auszunutzen, meine Freundin einzupacken und mit dem Breezer endlich mal wieder zur Lieblings-Destination Höxter (EDVI) zu cruisen. Das Wetter konnte kaum besser sein. Der GAFOR-Bericht sagte für den südwestlichen Teil des Bereich Nord lediglich 5kt Wind aus 260 voraus. Auf GND hat das sicherlich gepasst, oben (rund 2.500ft) dürften es aufgrund der stark unterschiedlichen Zeit von Hin- und Rückflug etwas mehr gewesen sein.

Nachdem ich den Flieger aus der Halle gezogen habe und einen Blick in das Logbuch warf, bemerkte ich dass der Breezer seit rund einer Woche am Boden stand (schlechtes Wetter). Da schaut man schonmal etwas gründlicher hin als wenn die Maschine vor fünf Minuten oben war und lässt sich wie immer genügend Zeit für den Vorflugcheck. Nachdem dieser erfolgreich abgehandelt war, waren wir „ready to taxi“ und nahmen Kontakt mit Oerlinghausen Info auf. Die Piste 22 war in Betrieb, der Bodenwind nicht unbedingt nennenswert. Also sind wir bis etwa 100 Meter vor den Haltepunkt der Piste 22 getaxelt, wo noch zwei andere Flugzeuge auf eine freie Piste warteten. Bei Segelflugbetrieb muss man öfter mal die eine oder andere Minute „Verspätung“ einkalkulieren. Denn wenn ein Segelflieger startet, haben wir (leider) zu warten. Piloten, die jetzt ein Flugzeug mit Betriebsstundenzähler ohne Anschluss an den Gesamtdruck gechartert haben, müssen für die Segelfliegerstarts nicht nur Zeit, sondern bei geschätzten 5 Minuten Wartezeit je nach Fluggerät auch noch zwischen 8 und 10 Euro blechen ^^

Naja, nach 5 bis 6 Minuten waren wir dann auch an der Reihe und konnten Vollgas geben. Nach wenigen Dutzend Metern hoben wir ab und folgten vorerst der Platzrunde bis über den Teutoburger Wald um dann weiter Höhe aufzubauen und via Detmold und rechts von Schieder in Richtung Köterberg zu fliegen. Auf Höhe Marienmünster habe ich das erste mal Kontakt mit Höxter Info aufgenommen. Der Turm war diesmal von einem jungen Mann besetzt, der das Funken aber sehr gut beherrschte und uns mit der entsprechenden Piste (Piste 32) und den aktuellen Windverhältnissen versorgte. Auch meine „Extrawurst“ über die südwestliche Platzrunde einfliegen zu dürfen wurde mir positiv bestätigt. Das hat den Vorteil, dass man aus westlicher Richtung kommend nicht noch extra den Ort Albaxen nördlich des Platzes umfliegen muss, sondern direkt straight ahead in den linken Gegenanflug nördlich von Brenkenhausen fliegen kann.

Aufgrund der gewohnt turbulenten Verhältnisse im Anflug auf die 32, bin ich etwas höher als sonst in den linken Queranflug geflogen und habe erst im Endanflug ordentlich Höhe durch das Setzen der Klappen und leerlaufendem Triebwerk „kaputt“ gemacht. Nach einem Glas Cola auf der Terasse des mit fast allen Sitzplätzen belegten Flughafenrestaurant „Crosswind“ ging es VFR zurück nach Oerlinghausen. Auch der Rückflug gestaltete sich, nachdem wir vom Turm ein nettes „Wiedersehen“ als letzten Funkspruch empfangen haben, problemlos. Leider blendete die bereits tief stehende Sonne ein wenig, sodass man nach vorn heraus nicht die beste Sicht hatte.

Da die Platzrunde in EDLO scheinbar etwas voll war, flog ich diesmal weitläufiger an. Es ging vorerst nördlich an Asemissen vorbei um dann über Bielefeld-Hillegossen der A2 in Richtung Sennestadt zu folgen. Über Hillegossen holte ich mir die nötigen Infos per Funk und kündigte unsere Landung an. Über dem Teutoburger Wald drehte ich aus nördlicher Richtung kommend nach links in den rechten Queranflug zur Piste 22 und leitete die Landung ein. Nachdem ich die Geschwindigkeit auf rund 110 – 115 km/h reduzierte, setze ich die Klappen in die zweite Stufe und das Triebwerk in den Leerlauf. Im Endanflug hieß es dann wieder „Flaps full“ und ganz locker eingleiten. Die Nase musste etwas in den Wind gestellt werden und schon setzten wir butterweich und direkt nach der Schwelle sicher auf der Piste 22 auf. Ein schöner Flugtag ging mal wieder viel zu schnell zu Ende.

Endlich mal wieder ein bisschen Sonne :)

verfasst am 16. März 2009

Zu früh gefreut. Denn leider scheint gute Frühlingslaune, welche man am Freitag und Samstag am Flugplatz in Oerlinghausen deutlich verspürte, noch nicht anzuhalten. Trotzdem war ich wieder mal ein wenig über GND unterwegs.

Nicht nur die Sonne kam heraus, auch die ganzen Segelflieger zogen am Freitag und Samstag ihre Flieger aus dem Hangar. Es wurde schon wieder etwas voller auf dem Platz. Der Winter scheint langsam aber sicher vorbeizugehen. Leider regnet es hier und da noch viel zu lange. Trotzdem waren am Freitag wie auch Samstag wie gesagt einige Slots mit guten Wetterbedingungen vorhanden, welche man natürlich nach so langer Regenphase direkt ausnutzen muss. Also ab in die Luft.

Am Freitag war es ein Rundflug mit meiner Freundin. Bei besten Bedingungen mit leichtem Seitenwind flogen wir unseren Rundflug und erfreuten uns an dem Wetter. Samstag war es ähnlich, nur turbulenter. Ein Freund hat sich kurzfristig zum Mitflug angemeldet. Bei diesem Rundflug sollte man schon die Front, die aus nordwestlicher Richtung auf Deutschland und somit auch EDLO zurollte, bereits spüren. Neben ein wenig Termik waren es teilweise sehr turbulente Wetterverhältnisse auf bestimmten Höhen. Wir wurden ganz gut durchgeschüttelt, sodass man endlich mal nicht nur wie auf Schienen flog, sondern das Fliegen wieder spüren konnte.

Besonders über dem Kamm des Teutoburger Wald in Richtung Bielefeld und Osnabrück bekam man die Verhältnisse deutlich zu spüren. Auch die Sonnenbrille war an dem Tag fast ein absolutes Muss. Oben blendete es teilweise doch sehr stark, stellenweise verstärkt durch eine etwas diesige Umgebung. Trotzdem fand mein Fluggast den Flug entsprechend amüsant. Zur Ausbildung konnte ich ihn zwar (noch) nicht überreden, grundlegendes Interesse ist aber schon da. Da sich der gute Mann allerdings neben dem Hauptberuf noch mitten in der Ausbildung zum Techniker befindet wäre ein Flugschein evtl. etwas zu viel des Guten. „Wir sprechen uns in einem Jahr“ sicherte er zu :)

Auch bei der Landung wurden wir entsprechend über dem Teutoburger Wald durchgeschüttelt. Außerdem muss man gerade jetzt auf die Segelfliger acht geben, da die absolut keinen Schmerz damit haben, sich in drekter Nähe des Quer- und Endanflugs auf kleinen Thermikblasen hochzuschrauben. Aber ein wenig Verkehr macht die ganze Sache schließlich wesentlich interessanter. Ich freue mich schon, wenn in den Frühlings- und Sommermonaten wieder ordentlich was los ist.

Endlich mal wieder Wetter :)

verfasst am 4. März 2009

Gestern war nach langer Zeit mal wieder Top Wetter. Es war zwar etwas holperig unter den sich auftürmenden Wolken, dafür aber freie Sicht und mit 8 kt bis 15 kt schwacher bis mäßiger Wind. Nachdem ich kontrolliert habe, ob mein Flugschein überhaupt noch gültig ist ^^, konnte es auch schon losgehen.

Ich hatte alles bereits so weit prepariert, dass ich direkt von der Arbeit aus zum Flugplatz fahren konnte, um den Breezer aus der Halle zu ziehen. Als Fluggast hatte ich mal wieder meinen Bruder an Bord. Also tuckerten wir über Schloß Holte und Umgebung. Ziel unserer „Mission“ war die Betrachtung verschiedener Fussballplätze aus der Vogelperpektive. Da wir beide Fussball im VfB Schloß Holte spielen und unser Rasenplatz immer noch gesperrt ist, war es Zeit für eine Begutachtung von oben. Gegenüber den anderen Plätzen in der Umgebung (Verl, Liemke, Kaunitz, Hövelhof und Stukenbrock) sah unser Rasen ehrlich gesagt nicht ganz so fit aus. Wenn man das gesehen hat, versteht man auch warum der Platz gesperrt ist. Anstatt grünem Gras sah man an den meisten Stellen nur schwarzen Erdboden. Naja, wie dem auch sei…

Der Start an dem Tag verlief wie immer ziemlich problemlos, obwohl etwa 10 kt Wind mit geschätzter Seitenwindkomponente von ca. 6 kt oder 7 kt herrschten. Der Mann im Turm schien gerade das stille Örtchen aufgesucht zu haben und konnte den Wind aufgrund dessen nicht durchgeben. Oben angekommen war die Sicht wie gesagt sehr gut. Man konnte z.B. aus der Position Schloß Holte auf etwa 2.000 ft ganz eindeutig das grüne Firmengebäude von Miele in Gütersloh erkennen. Oft ist es so, dass man zwar sehr weit in die Ferne schauen kann, die Dinge aber nicht ganz so kristallklar zu erkennen sind. Wie eine schlechte Grafikkarte für den Flugsimulator. Gestern war die Grafik super :)

Die Landung habe ich etwa 2.500 ft über Schloß Holte bzw. Sende eingeleitet. Über Funk bekam ich die Piste 22 sowie erhöhten Verkehr in der Platzrunde mitgeteilt. Der Platzrundenverkehr bestand aus drei Flugzeugen, mit jeweils einem in jedem Platzrundenabschnitt. Also habe ich zugesehen, dass ich a) von den 2.500 ft auf 1.600 ft Platzrundenhöhe sinke, b) vor dem Verkehr, der gerade nach seinem Start in den „Querabflug“ und c) hinter den Verkehr im Gegenanflug in die Platzrunde einfliege. Der Abstand war mehr als ausreichend. Der Flieger, der gerade gestartet ist, flog gerade in den „Querabflug“ ein und derjenige vor mir war bereits kurz vorm Queranflug. Also flog ich mit rund 4.000 upm und ca. 150 km/h weiter dem Kamm des Teutoburger Wald entgegen.

Am Kamm des Waldes angekommen drehte ich 90° nach rechts. „D-HX dreht in den rechten Queranflug, Piste 22“, lautete meine Meldung, während ich das Gas deutlich herausnahm, die Nase anhob und auf unter 120 km/h reduzierte. Bereits hier bekam ich den Wind aus dem Turm, sodass ich mich schon jetzt gut auf die Verhältnisse einstellen konnte. Bei etwa 110 km/h setze ich die Klappen auf die erste Stufe und gleitete mit wenig Schleppgas in Richtung Endanflug. Weitere 90° rechts und ich befand mich im Endanflug. Das Gas habe ich hier bis auf Leerlauf herausgenommen und setzte die Klappen auf die letzte Stufe, um nochmal ordentlich Höhe „kaputt“ zu machen. Mit rund 100 km/h gleiteten wir so über die Schwelle und setzten im ersten Viertel der Piste, während uns eine leichte Windböe erfasste etwas schiebend und rund einen Meter links (zu stark korrigiert) von der Centerline auf. Alles in allem aber eine sanfte Landung.

Es war allerhöchste Zeit wie Klaus zu sagen pflegt „den Arsch endlich wieder in die Luft“ zu bekommen. Ein geiles Gefühl, es macht immer noch Spaß wie am Anfang und ich freue mich schon auf die warmen Tage. Natürlich werde ich auch vor den warmen Tagen fliegen gehen :)

Ach und nochwas. Diese Seite, also dieses Blog werde ich in den kommenden Tagen mit einem frischem Design und einer etwas besseren Struktur versehen. Aber eins nach dem anderen :)