Am Samstag vor Ostern war es so weit. Es ging erstmal mit Fluglehrer hoch zu einer Platzrunde in welcher wir das Wetter beurteilt haben. Es sah zwar nicht super aus, aber man konnte fliegen. Wind aus 320 mit etwa 5kt, Wolkenuntergrenze ca 1.400ft, und ca. 8-10km Sicht. Als wir wieder unten waren stieg Gerd aus und meinte: „Dann hau mal rein…“, schloß die Tür und ich saß allein im Flugzeug. Das war ein echt komisches Gefühl bei dem ganz ehrlich gesagt auch ein bisschen Schiss dabei war :)
Naja, ich kenne mich mit der C42 mittlerweile bestens aus und habe ganz normal den Funk gemacht und bin zur Piste 04 gerollt. Während des Rollens habe ich die Konfiguration des Flugzeugs bestimmt dreimal gecheckt und war startklar. Line Up auf die Piste 04, ein Blick auf den Windsack, Vollgas, Tritt ins rechte Seitenruder und schon war ich in der Luft. Alleine. Direkt nach dem Abheben war der Schiss weg und es war einfach nur toll. Ich bin dann in Richtung Hövelhof geflogen, und bin kurz vor Hövelhof wieder auf Kurs Richtung EDLO gegangen.
Linker Queranflug zur Piste 04, Geschwindigkeit drosseln, Klappen setzen, in den Endanflug drehen, ein wenig slippen und schon schwebe ich über die Schwelle hinweg und setze auf. Meine erste Landung ist geschafft.
Ich bin direkt zu zwei weiteren Platzrunden durchgestartet und habe natürlich auch diese gut überstanden. Die letzte Landung sah sogar richtig gut aus. Ich war zufrieden und habe meinen ersten Soloflug hinter mich gebracht. Das war super.

Da ich turbulentes Wetter ja bereits gewohnt bin, machte ich mir darüber erstmal keine Gedanken. Das Problem waren die Landeanflüge in Verbindung mit der oben beschriebenen „Flugsimulator-Krankheit“. Ich versuche instinktiv die auftretenden Turbulenzen bzw. Windböen mit dem Querruder, also dem Knüppel zu korrigieren. Beim Anflug sollte man genau das jedoch unterlassen, den Flieger einfach fliegen lassen und die Turbulenzen nur wenn nötig mit dem Seitenruder ausgleichen. In den letzten beiden Landungen ist mir das auch sehr gut gelungen, aber ich muss beim nächsten mal unbedingt daran denken den Knüppel viel statischer zu halten. Dann werden die Landeanflüge auch ruhiger und folglich wesentlich einfacher. Trotz schwieriger Bedingungen und „Flugsimulator-Krankheit“ war mein Fluglehrer und auch ich zufrieden mit den Landungen.
Kurz vor Mittag wendete sich das Blatt und es wurde immer besser mit dem Wetter. Letztendlich waren keine Wolken mehr vorhanden und der Himmel zeigte sein blau von der besten Seite.
Nach einem Kaffee und dem Zahlen der Landegebühren ging es weiter nach EDLP. Von hier aus bin ich bisher immer nur mit einer Boeing 737-800 NG in den Urlaub geflogen und nun fliegt man den Platz selber mit einer kleinen C42 an ;) Die Piste 24 in Paderborn ist etwa doppelt so lang wie die 22 in Kassel. Ich glaube wenn der Wind richtig steht und stark weht, könnte man mit einem UL auch über die Breite der Piste starten. Wirklich beeindruckend und im Vergleich zu EDLO (ca. 520m) einfach nur groß. Das Bild zeigt den Endanflug der Piste 24 in Paderborn Lippstadt.
Flugzeug aus dem Hangar ziehen, Vorflugcheck durchführen und selber Funken. Die Premiere wurde direkt mit einem Versprecher eröffnet. Ich habe unser Rufzeichen ein bisschen verdreht, es dann aber korrigiert. In der Luft verlief der Sprechfunk dann relativ easy, obwohl man manchmal noch ins Stocken gerät und auf einmal nicht mehr im Kopf hat was man sagen wollte.
Dort wurde der Motor einer anderen C42 gewartet und dann ging es zurück. Der Rückflug war äußerst turbulent, die Wolkendecke sehr niedrig und die Sicht gering. In manchen Windböen und Abwinden hob es uns regelrecht aus den Sitzen. Da haben sich die 4-Punkt Gurte das erste mal als richtig nützlich erwiesen. Letztendlich sind wir sicher in EDLO gelandet. Im großen und ganzen ist der Breezer ein schnelles, sportliches und auch stylisches Flugzeug. Da ich in Zukunft eine Haltergemeinschaft plane, würde auch ein Breezer in Frage kommen. Mal sehen, was sich für Interessenten bzw. Mitstreiter finden lassen und welche Interessen von anderen vertreten werden. Eine Haltergemeinschaft kommt aber schätzungsweise erst im Jahr 2009 in Frage, da ich in der ersten Saison durch das Chartern verschiedener Flugzeuge vorerst genügend Erfahrung sammeln möchte. Wer ebenso an einem gemeinsamen Flugzeug bzw. einer Haltergemeinschaft interessiert ist, der darf gerne Kontakt mit mir aufnehmen. Ich freue mich über jeden Gleichgesinnten.

