Kaum zu glauben, aber wahr. Es scheint im Moment nichts so richtig zu funktionieren, wie es sollte. Die Flugschule, die wir einst geplant haben, darf nirgends eröffnet werden. Damit wir zumindest privat fliegen können, möchten wir jedoch gern ein eigenes Flugzeug kaufen. Seit nunmehr neun Monaten durchstöbern wir jeden Flugzeugmarkt im Internet nach Angeboten. Aber es lässt sich derzeit einfach nichts finden.

Wir sind auf der Suche nach einer gebrauchten C42 B oder einer gebrauchten FK9 Mark IV. Unser Budget hierfür liegt ziemlich genau im mittleren fünfstelligen Bereich, sodass es leider nicht für eine neue, aber für eine gute gebrauchte Maschine reichen sollte. Die Ausstattung hinsichtlich der Avionik ist hierbei zweitrangig. Wir benötigen weder ein vollausgestattetes Glascockpit noch einen künstlichen Horizont, irgendwelche Kreisel oder gar einen Autopiloten. Die Standardinstrumentierung reicht uns völlig aus. Der sogenannten Schnick-Schnack kann gern draußen bleiben.

Was uns wichtig ist, ist, dass der Motor ggf. noch die ein oder andere Stunde offen hat und vielleicht schon ein 8,33 kHz Funkgerät inklusive aktuellem Transponder eingebaut ist. Bei der Motorlaufzeit wären wir mit mindestens 250 offenen Stunden bis TBO vollkommen glücklich. Das Rettungsgerät sollte noch ein paar Jahre in Schuss sein und das Gewicht sollte am besten unter 295 kg liegen. Wenn jemand eine C42 B oder eine FK9 Mark IV innerhalb dieser Werte anzubieten hat, bitte sofort (!) melden. Es kann ja auch sein, dass sich ein C42 B Pilot auf die C42 C verändern möchte und dafür seine C42 B in Zahlung geben will. Auch hier wären wir der richtige Ansprechpartner.

Wir garantieren eine schnelle, flüssige und professionelle Abwicklung und suchen den Flieger am besten zu sofort. Also, wer etwas weiß oder jemanden kennt, der jemanden kennt, würden wir denjenigen auch gern mal kennenlernen ^^

Gestern habe ich mal wieder einen Flug unternommen, der bei etwas rauherem Wetter stattfand. Erst wollte ich gar nicht fliegen, aber mir juckte es in den Fingern. Der GAFOR Bericht sagte eigentlich weniger Gutes voraus. In niedrigen Höhen um 1.500 ft MSL sollen schon 25kt, in Böen bis zu 35kt Wind vorherrschen. Ein Blick auf den Windsack in Oerlinghausen ließ bezüglich der Windgeschwindigkeiten aber auf örtlich besseres Wetter hoffen. Also Flugzeug (C42) reserviert und ab zum Flugplatz.

Meine Freundin war mal wieder mit von der Partie. Einige Fliegerkollegen waren zwar am Platz, ließen die Flugzeuge aufgrund der Turbulenzen aber in den Hallen stehen. Ich habe mich trotzdem dazu entschlossen zu fliegen. Gerade in der Zukunft (z.B. als Fluglehrer) sollte man sich mit solchen Wettersituationen und frischen Winden gut auskennen und sicher fühlen. Also ging es nach dem Tanken los über die Piste 04 zu einem lokalen Rundflug. Der Funk in Oerlinghausen ist mittlerweile übrigens wesentlich professioneller. Man bekommt jetzt nicht nur noch eine Pistennummer, sondern Piste, QNH und Wind geliefert. Aber das nur mal am Rande…

Kaum abgehoben meinte uns eine Böe direkt und knallhart erwischen zu müssen. Diese drückte uns vertikal abwärts in Richtung Piste und horizontal nach rechts von der Piste. Ein wenig Seitenruder und Höhenruder beruhigten die Situation, während meine Freundin den Abflug mit stehen gebliebenen Herzen und reichlich Schmetterlingen im Bauch erlebte. Ich habe das ehrlich gesagt nicht so deutlich wahrgenommen, obwohl man schon reges Wackeln wahrnehmen konnte. Kaum in der Luft, war das Wetter natürlich ruhiger. Klar hat es hier und da auch schonmal ordentlich gewackelt, aber jenseits des Teutoburger Wald wehte der Wind kontinuierlich aus Südwest.

Nach einer Zeit entschlossen wir uns nicht zuletzt aufgrund der Öffnungszeiten des Flugplatzes wieder zur Landung zurückzukehren. Jetzt wurde es tricky. Bei Südwestwind bekommt man so einiges zu spüren. Die Turbulenzen im kurzen Endanflug und über der Schwelle waren erheblich. Aber ich hatte es im Griff. Lediglich die Landung war leicht schiebend. Da hat uns der Seitenwind mit rund 15kt kurz vor dem Touchdown noch mal ordentlich von der Centerline geschoben, sodass ich etwa einen oder zwei Meter daneben aufsetzte.

Das Gute ist, dass man jetzt wieder weiß, dass man auch bei bockigem Wetter gut klarkommt. Trotzdem habe ich mir vorgenommen das in nächster Zeit öfter zu üben und zu verinnerlichen. Vielleicht drehe ich demnächst einfach mal ein paar Platzrunden in Höxter. Da hat man eigentlich immer Seitenwind, wie man am Namen des Restaurants leicht vermuten kann – Crosswind.

Mit dem Gerät bin ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie geflogen. Also mit der C42 natürlich schon, allerdings noch nie die aus Höxter mit dem 80PS ROTAX. Das einzige was mir beim Einsteigen aufgefallen ist, sind die noch relativ ordentlichen Sitzauflagen, die in der anderen C42 etwas mehr gelitten haben :)

Ich hätte außerdem ganz gerne einen Schraubendreher (schlitz) zur Hand gehabt, denn das Öffnen der Ölverdeckung sowie das Öfnen und Schließen der Wartungsklappe am Rumpf der C42 stellten sich als äußerst schwierig heraus. Aber das sind nur kleinere Punkte, die eigentlich nicht erwähnenswert sind. Wichtig ist, dass das Ding fliegt. Und das tut sie…

Das Wetter war an diesem Samstag (17.01.) perfekt. Die Außentemperatur betrug etwa 3°C, eine Wolkenuntergrenze hat es meiner Meinung nach zumindest örtlich nicht gegeben. Kurz nachdem ich die Maschinen gecheckt habe rollte ich erstmal zur Tankstelle um noch einige Liter Benzin mehr mitzunehmen. Denn 13 Liter sind mir etwas zu wenig gewesen.

Nach dem Tanken bin ich also losgerollt und habe den Funk gemacht. Ganz schön schwierig, wenn man während seiner gesamten Fluglaufbahn (wenn man es so nennen mag) nur Flugzeuge mit der Kennung D-MF__ fliegt. Hier hatte ich auf einmal eine ganz andere Kennung. Dieses kleine Schild im Cockpit hat mich vor dem Fettnäpfchen bewahrt, denn ich war schon kurz davor völligen Quatsch zu reden, habe mich im letzten Moment aber entschieden die Kennung, die im Cockpit aufgeklebt war zu nehmen :)

Nachdem also die Hürden mit dem Funk genommen waren, musste ich die C42 noch ein paar Minuten warm laufen lassen. Danach stand noch der Magnetcheck an, ehe es diesmal auf die Piste 22 ging. Der Wind wehte schwach bis mäßig aus etwa süd-östlicher Richtung, also mit einem kleinen Tritt ins Seitenruder und leicht links hängender Fläche ausgeglichen.

Die C42 verfügt über ganz neue Winglets, die denen der Airbus Familie ähneln. Die Teile sehen nicht nur gut aus, sondern sind es auch. Bemerkbar macht sich das ganze in der Steigleistung, sowie darin, dass man beim Landen einfach nicht runter kommt.

Um den gesamten Flug mal zu überspringen […] komme ich direkt wieder auf den wirklich interessanten Rückflug bzw. Anflug zu sprechen. Über Schloß Holte habe ich mich auf etwa 1.600 ft zurückgemeldet und bekam wie zu erwarten die Piste 22 über Funk zugeteilt. The same procedure as every time. Dachte ich zumindest bis zum Endanflug. Ich habe die C42 beim Eindrehen in den Endanflug bereits auf Leerlauf zurückgenommen, flog noch einige Sekunden weiter, sodass ich sie auf die Centerline der Piste 22 ausrichten konnte und fing dann an ordentlich zu slippen.

Im Endanflug sah alles super aus. Ich war auf perfekter Höhe mit rund 110 km/h und war kurz vor erreichen der Schwelle. Über der Schwelle oder auch schon kurz vorher kann man mit dem ziehen und gleichzeitig resultierendem flaren beginnen und warten, dass die C42 Geschwindigkeit abbaut. Das tat sie auch und zwar völlig normal.

Der Unterschied ist eben nur, dass ich vorher mit diesen Winglets noch nie unterwegs war. Die Maschine fliegt und fliegt, ich flare und flare, ziehe und ziehe. Die Halbbahnmarkierung lag bereits einige Meter hinter mir, sodass ich mich gedanklich schon ernsthaft mit dem Durchstarten beschäftigt hatte. Denn auch in Oerlinghausen ist die Piste mal zu Ende. Ich habe dann allerdings versucht noch stärker zu ziehen und hatte den Flieger endlich so weit, dass er sich auf sein Hauptfahrwerk setzte.

Eine ganz interessante Erfahrung mal mit Winglets zu fliegen. Die Abrissgeschwindigkeit soll übrigens bei etwas über 40 km/h liegen. Ach und Klaus: Deine Funke ist ganz schön laut :)

Wegen dem Wetter gegroundet :(

verfasst am 2. November 2008

Gestern an Allerheiligen wollte ich wieder einmal einen Fluggast eine halbe Stunde über Schloß Holte und Umgebung fliegen. Laut GAFOR Bericht sah das Wetter erstmal eher schlecht aus und lag im M8 Bereich mit knapp 700 ft Wolkenuntergrenze. Das sollte sich mit neuem Wetterbericht jedoch ändern. Für die geplante Zeit (1400 UTC) war die Vorhersage mit D4 zwar nicht perfekt, aber etwas besser. Also habe ich mich mit dem Fluggast erstmal getroffen um alles vor Ort zu entscheiden.

Nach dem Vorflugcheck ging es auch schon über die Piste 04 in Richtung Teutoburger Wald. Das war auch gleichzeitig der Bereich an dem die Wolken „hingen“. Im „Querabflug“ war es dann so, dass eine Flughöhe > 1.100 ft kaum möglich war. Sichtweite in dem Bereich vielleicht 1,5 km bis 2 km. Wir sind dann noch in südlicher Richtung gen Schloß Holte geflogen um zu sehen ob das Wetter bzw. die Sicht dort vielleicht etwas besser ist. Die Wolkenuntergrenze lag in dem Bereich zwar schon auf 1.500 ft, aber es fing leider an zu regnen.

Da der Fluggast ja auch etwas davon haben soll und die Fotos nicht nur grau in grau werden sollen, habe ich ihn gefragt ob er einverstanden wäre das Ganze abzubrechen und zu verschieben. Natürlich willigte er ein. Zum einen ist es wirklich nicht spaßig bei so einer Sicht als erstmaliger Mitflieger auf den Boden schauen zu müssen und zweitens ist es bei den Sichtverhältnissen auch sicherer auf dem Boden zu bleiben.

Die Landung auf der Piste 04 war Routine. Wir waren übrigens mal wieder mit der C42 unterwegs. Das Flugzeug ist einfach super gutmütig und total einfach zu fliegen. Obwohl ich schon zwei Monate nicht mehr mit der C42 unterwegs war, verlief alles wie aus dem Effeff. Das einzig Gute an dem Tag war, dass ich nach zwei Wochen mal wieder über MSL war. Immer wieder ein gutes Gefühl, egal wie :)

PS.: Manchmal denkt man auch, dass das Wetter einen verarschen will. Da stehe ich heute Morgen auf, schaue nach draußen und sehen strahlend blauen Himmel. Natürlich habe ich an so einem Tag keine Zeit. Ich schätze mal, dass bei meinem nächsten Termin wieder schlechtes Wetter ist…

Rundflug: einmal Lemgo und zurück

verfasst am 13. September 2008

Am 08.09. bin ich mal wieder C42 geflogen. Es war ein Rundflug den jemand geschenkt bekommen hat. Der Heimatort des Beschenkten ist Lemgo. Also keine Frage, dass das das Ziel der Reise sein sollte. Der Fluggast hatte einen „Gutschein“. Mir war es ehrlich gesagt egal. Mein Auftrag lautete: „Flieg mal mit dem…“. Der Mann war sehr interessiert an der ganzen Sache. Ich bin mit ihm in Oerlinghausen (EDLO) einmal durch die ganze Halle gegangen um fast jeden einzelnen Flugzeugtyp zu erklären. Auch an den Fluglizenzen war er interessiert.

Als wir dann im Flugzeug saßen erzählte er vom Flugsimulator. Die Instrumente waren also im groben bekannt. Er wollte nur wissen wie die funktionieren. Prinzipiell war das anspruchsvoller als mein Prüfungsflug :) Naja, einige Minuten später ging es von derPiste 22 vorerst gen Detmold. Das Hermannsdenkmal will jeder sehen. Danach ging es weiter nach Lemgo. Dort angekommen war es absolut kein Problem für den Passagier sein Eigenheim zu finden. Gewöhnlich dauert das bei meinen Fluggästen zwischen 5 und 10 Minuten, teilweise finden die es auch gar nicht. „Ich nutze viel Google Earth…“, sagte er.

Nach einem echt ruhigen und schönen Flug ging es dann via Lage, Asemissen und Sennestadt zurück in die Platzrunde und zur Landung auf die Piste 22. Die Landung war Butterweich und der Fluggast total zufrieden. „Super, kann man das öfter machen…?“, fragte er zum Abschluss. Ich teilte ihm meine Kontaktdaten mit und er sagte, dass er sich bald zwecks erneutem Rundflug melden würde. Kein Problem. Ich fliege gerne :)

Es ist passiert!

verfasst am 6. September 2008

Heute hat sich bei mir ein Passagier (w) angemeldet, welcher unbedingt mal fliegen wollte. Kein Problem. Es sollte von Oerlinghausen EDLO via Asemissen und Detmold nach Lage und anschließend via Hillegossen zurück auf die Piste 22 nach Oerlinghausen gehen. Das alles sollte innerhalb einer bis eineinhalb Stunden „gegessen“ sein. A propos gegessen: Der Passagier hatte vorher Kuchen gegessen und war super drauf.

Heute hatten wir bekanntlich sehr durchwachsenes Wetter. Jetzt geht es zwar wieder, aber zur Startzeit wurden sogar im GAFOR Bericht bis zu 35 Knoten vorhergesagt. Das heißt, dass es heute auf jeden Fall windiger als sonst ist. Mir ist das egal. Dem Flugzeug auch. Den Passagier hatte ich vorher gewarnt. Also ab zur Piste 22, Vollgas und zack wurden wir samt C42 in etwa 1-2 Meter Höhe von der ersten Böe quer nach obenrechts gerissen. „Heute ist es etwas ruppig, aber mal sehen wie es oben ist…“, meinte ich zum Passagier. „Kein Problem, mir gehts gut…“, hieß es zurück. Glück gehabt dachte ich.

Mittlerweile waren wir im „Querabflug“ und wurden auf etwa 1.500 ft das erste mal aus den Sitzen gehoben. Da drückte uns der Wind für ein bis zwei Sekündchen mit aller Gewalt nach unten ^^. Mir hats Spaß gemacht. „Wie geht es Ihnen?“, fragte ich. „Mir gehts gut, mir macht das nichts…“, kam als Antwort zurück. Ich habe mich richtig gefreut, denn die meisten hätten sicher schon zurück gewollt. Also ging die Reise weiter entlang des Teutoburger Wald nach Detmold. Einmal um das Hermannsdenkmal kreisen und ab über die Detmolder Stadtmitte in Richtung Lage. Teilweise 70km/h Gegenwind! Zumindest zeigte mir das GPS 82 km/h GS während der Fahrtmesser etwas über 150 km/h IAS anzeigte.

5 Minuten später Position kurz vor Lage. „Da ist ja die Zuckerfabrik…“, hieß es vom Passagier begeistert. Danach machte sie sich auf die Suche nach ihren vier Wänden. Ein Fehler. „Haben Sie es gefunden, oder soll ich nochmal um Lage kreisen…?“, fragte ich, da die Fotos fürs Familienalbum scheinbar noch nicht im Kasten waren. „Ich glaube es ist besser wenn wir komplett zurück fliegen…“, war die Antwort während ihr Gesicht deutlich sichtbar die Farbe wechselte. Ich sofort: „Schaffen Sie das noch bis nach Oerlinhausen? Es dauert etwa 15 Minuten…“. „Ich glaube nicht…“, sagte sie. In dem Moment habe ich das Ruder gen Oerlinghausen gerissen und verzweifelt nach einer Kotztüte gesucht. Kurz bevor sie in eine Taschentuchpackung reiern wollte (Ich frag mich wie das gehen soll ^^) fiel mir ein, dass ich vom Urlaub doch noch eine TUIfly Kotztüte in meiner Pilotentasche hab. „Take it with a smile“ steht da drauf. Ich war am smilen ^^. Der Passagier hing samt Mikro in der Tüte „Würden Sie das Mikro bitte noch abklappen…?, sagte ich.

Sekunden nach dem Herausholen der Tüte wurde diese auch schon gut gefüllt. Dem Passagier ging es bis zum Aufsetzen richtig schlecht. Nach der Landung war die Übelkeit wie „verflogen“ ;) Da ich ja ein großes Herz habe und guten Service bieten wollte, habe ich direkt neben einer Mülltonne angehalten um das auffällig gelbe Tütchen zu entsorgen. Das war echt lustig…

Da der Flug aufgrund der Vorkommnisse nicht sonderlich lange dauerte bin ich noch mit meiner Freundin geflogen. Das Wetter war zwar immer noch nicht super, aber deutlich ruhiger. Aus Angst hat meine Freundin auch noch eine Tüte mit an Bord genommen. Gebraucht wurde die aber nicht. Letztendlich sind wir wie immer sicher auf der Piste 22 gelandet. Auf jeden Fall ein lustiger Tag…

Ein turbulenter Rundflug

verfasst am 4. August 2008

Endlich bin ich mal wieder geflogen. Das hatte ich mir für das Wochenende fest vorgenommen, denn der letzte Flug war aufgrund von Zeitmangel schon wieder einige Tage her. Das Wetter war zwar nicht atemberaubend, aber es hat schonmal nicht geregnet. Das ist ja auch positiv ^^. Zu Hause habe ich mittags gerade das aktuelle Wetter eingeholt und auf der Internetseite des örtlichen Flugplatz (EDLO) geschaut, ob ein Flug überhaupt möglich ist. Der Bodenwind wurde dort mit ca. 7kts (15 kts Böen) angezeigt und stand genau auf der Piste 22. Scheinbar also keine schwierigen Seitenwinde o.ä. Das Wetter wurde im GAFOR Gebiet 9 (Teutoburger Wald) mit D1 eingestuft, sah örtlich jedoch viel besser aus. Die Wolkenuntergrenze lag örtlich schätzungsweise bei 6.000 ft mit mehr als 10km Sicht. 20-25 kt Wind auf 1.500 bzw. 3.000 ft Höhe sind zwar nicht wenig, aber durchaus noch gut fliegbar. Also ab zum Flugplatz.

Da ich beim Vorflugcheck der C42 nur noch etwa 10 Liter Benzin im Tank hatte ging es erst zum Tanken, anschließend nach Magnetcheck und Warmlaufen auf die Piste 22. Der Wind ist in der Zeit etwas stärker geworden und wir hoben bereits nach ca. 50 Metern (!) von der Piste ab und gewannen sehr schnell an Höhe. Über Schloß Holte sind wir dann westlich der A33 entlang auf etwa 3.000 ft in Richtung Paderborn geflogen. Dabei schoben uns kräftige 50 km/h Rückenwind von hinten an. Der IAS lag bei ca. 130 km/h, auf dem GPS wurden mir allerdings 180 km/h GS mitgeteilt. Über Paderborn kreisten wir kurz über die Kirmes Libori und flogen dann weiter östlich in Richtung Teutoburger Wald, um dem Kamm in nördlicher Richtung bis Detmold, Oerlinghausen und Bielefeld Hillegossen zu folgen.

Der Flug war sehr turbulent. Ich habe zwei oder drei mal eine andere Höhe (3.000 ft -> 3.500 ft -> 2.500 ft) ausprobiert um vielleicht etwas ruhigere Wetterlagen zu erwischen. Leider konnte man die Turbulenzen durch ein Sinken auf ca. 2.000 ft lediglich um gefühlte 25% verringern, sodass wir nach einigen Minuten holperigen Flug trotzdem entspannt und sicher EDLO 5 Minuten nördlich passieren konnten. ca. 1.800 ft über Sennestadt meldete ich mich bei Oerlinghausen Info zurück und flog über dem WISA Gelände bei Dalbke auf 1.600 ft in den rechten Gegenanflug zur Piste 22. Beim Eindrehen in den rechten Qeranflug habe ich den Gashebel schon bis zum Anschlag zurückgenommen und bei etwa 115 km/h die Klappen auf die erste Stufe gesetzt. Schon beim eindrehen in den Endanflug wurde mir klar, dass es durch den zur Zeit westlichen Gegen- bzw. Seitenwind und die Turbulenzen etwas schwieriger als sonst werden könnte. Ich freute mich aber darauf, weil man so endlich mal was zu tun hat :) Die C42 setzt sich bei ruhigem Wetter ja mehr oder weniger von selbst auf die Piste.

Der Wind hatte im Gegensatz zur Startzeit also etwas von Südwest auf West gedreht und kam nun genau zwischen den Flugzeughallen und dem Turm her. Das kann natürlich für Scherwinde und Verwirbelungen unmittelbar vor dem Aufsetzen auf der Piste führen, sodass ich mich in der Luft dazu entschieden habe entweder ganz am Anfang der Piste oder erst kurz vor der Halbbahnmarkierung aufzusetzen um die kritische Zone zu überfliegen. Sicherer ist es meines Erachtens nach den Anfang der Piste aufgrund eines möglichen langen Ausgleitens anzuvisieren. Also habe ich geslippt was die C42 hergab. Selbst unmittelbar vor dem Aufsetzen musste ich nochmal etwa 2-3 Sekunden in den leichten Slip gehen um optimal die Schwelle zu erwischen. Das hat gut geklappt. Meine Freundin war zwar nicht so begeistert von dem ihr kurios vorkommendem Manöver, aber ich habe ihr erklärt, dass ich alles unter Kontrolle hatte und dass das Slippen ein sicheres und vor allem gewöhnliches Manöver ist, um im Anflug effektiv und ohne Geschwindigkeitszunahme Höhe abzubauen.

Insgesamt war ich am Ende froh bei diesem Bedingungen geflogen zu sein. Denn dadurch kann man unschwer erkennen, ob man Verhältnissen wie diesen noch gewachsen ist. Gut zu wissen, dass man das noch drauf hat und gut damit zurecht kommt. Das hat mal wieder Spaß gemacht. Ab der nächsten Woche habe ich dann endlich Urlaub. Die Zeit möchte ich unter anderem vor allem zum Fliegen nutzen. Zwischendurch geht es allerdings auch eine Woche auf eine Kanareninsel. Leider gibt es da im Gegensatz zu Mallorca meines Wissens nach keine Chartermöglichkeit für UL. Aber ein bisschen Fliegen ist trotzdem angesagt, denn seit einem Jahr liegt ein Parafoil Lenkdrachen mit ca. 5 Metern Spannweite und angeblich guten Zugkräften zum testen bereit :)

Fotoflug über Heepen

verfasst am 13. Juli 2008

Heute Nachmittag habe ich erneut einen Fotoflug gemacht. Kurz nach Mittag habe ich die C42 aus der Halle geholt, gecheckt und dann kam auch schon der Fotograf. Der sagte mir, dass er das alles schon ein paar Mal gemacht hätte und somit konnten wir ohne große Erklärungen los. Heute war das Wetter eigentlich sehr in ordnung. Lediglich leicht thermische Verhältnisse sollten dem Fotografen mehr oder weniger zu schaffen machen. Schnell ging es über die Piste 22 los in Richtung Bielefeld-Heepen. Dort zogen heute irgendwelche Schützen durch die Straßen (es waren mehrere Hundert), die der Fotograf gerne im Kasten haben wollte.

Ich bin also erstmal auf 2000ft gestiegen, wir haben uns das Objekt angesehen, entschieden wie wir es anfliegen, sind auf ca. 1.500ft gesunken und es konnte los gehen. Bei etwa 100 km/h, Klappen in erster Stufe und leicht slippener Flugzeugstellung kann die Tür problemlos geöffnet werden. Dabei muss man natürlich sicher gehen, dass beide Insassen fest genug angegurtet sind und dass keine beweglichen Teile aus dem Flugzeug rausfliegen können. Wir haben also die Runden um den Platz gedreht an dem Sich die Schützen versammelten und es wurden Fotos en masse geschossen. Nach einer guten Stunde hatten wir alles im Kasten und flogen zurück Richtung EDLO Oerlinghausen. Dort war die Landung auch wieder leicht thermisch, aber vom Wind her mit 5 Knoten verhältnismäßig unkompliziert und ruhig, obwohl ich am Ende stark slippen musste, da die Thermik uns nicht so runter ließ wie wir wollten :)

Alles in allem ein super Flug, bei dem man endlich mal wieder das Wetter gespürt hat.

Es ging doch noch

verfasst am 5. Juli 2008

Wie ich gestern bereits berichtet habe, wurden wir des Wetters wegen gegroundet, bzw. haben uns dazu entschieden sicherheitshalber unten zu bleiben. Das Gewitter oder eher der Schauer der heranzog,  war so schnell wieder weg wie er gekommen ist. Teutoburger Wald Richtung WestenDas heißt im Klartext, dass ich etwa eineinhalb Stunden später als ursprünglich geplant wieder auf dem Vorfeld in EDLO (Oerlinghausen) stand und bereits mit meiner Freundin in die C42 einstieg.

Es war, wie zu erwarten, die Ruhe nach dem Sturm. Die C42 flog wie von allein. Einfach den Knüppel kurz in die Richtung „biegen“ in die man gerne fliegen möchte und zurücklehnen. Ich habe den Knüppel zwar in der Hand gehabt, hätte aber meine Arme auch verschränken und einfach nur relaxen können. Denn Luftbewegunge gab es mal abgesehen von kontinuierlichem 20 km/h starken Westwind keine! Wir flogen wie auf Schienen in Richtung Hier wohne ich…Bielefeld, kreisten ein Wenig über Hillegossen und Asemissen und flogen noch einige Schleifen über unseren Heimatort Schloß Holte. Auf dem zweiten Foto ist sogar das Haus zu sehen in dem ich mit meiner Freundin eine Wohnung habe und lebe :)

Heute haben wir die Öffnungszeiten des Flugplatzes voll ausgereizt und sind kurz vorm „Dichtmachen“ wieder auf der Piste 22 aufgesetzt. Es wurde wirklich mal wieder Zeit und ich habe jetzt schon wieder Lust zu fliegen…

Ach übrigens: Gestern Abend hat mir mein ehemaliger Fluglehrer erzählt, dass seit letzten Samstag Ultraleicht Hubschrauber in Deutschland zugelassen sind. Ich habe mal einen kleinen Artikel im Ultraleicht Forum darüber geschrieben.

Wegen ungemütlichem Wetter gegroundet

verfasst am 4. Juli 2008

Heute wollte ich nach langer Zeit mal wieder ein Ründchen um den Brei drehen. Das Wetter war den ganzen Tag super. Keine geschlossene Wolkendecke, ca. 20°C, ein wenig Sonne und Wind sowie ein freies Flugzeug. Aber genau dann, wenn ich mich zum Flugplatz begebe, wendet sich das Blatt. Die letzten Piloten die zu dieser Zeit sehr wackelig zurückkamen beschwerten sich nur noch darüber, dass der Wackeldackel vergessen wurde. Es schien also ziehlich holperig gewesen zu sein da oben.“Es spitzt sich jetzt zu…“ und „Da kommt jetzt ordentlich was…“ hieß es…

Sicherlich hätte man trotzdem hoch gehen können, aber erstens wäre der Spaß vermutlich nur auf meiner Seite und nicht auf der meiner Freundin gewesen und zweitens kann man der Gefahr auch einfach aus dem Weg gehen. Denn ich bin ja ohnehin seit locker einer Woche aus dem Training und hätte auch noch den Breezer gehabt, der sicherlich nicht ganz so gutmütig wie die C42 reagiert. Also heißt es wieder warten auf besseres Wetter und natürlich auf freie Flugzeuge…