geschafft: Fluglehrer (Theorie)

verfasst am 22. April 2009

Heute war es so weit. Nach insgesamt 4 Tagen Lehrgang, welcher übrigens entgegen der Erwartungen knallhart von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr (im Schnitt eher 19:00 Uhr) durchgezogen wurde, haben wir einiges lernen können. Nicht nur die Vertiefung der Theorie, besonders im Bereich Meteorologie, stand auf dem Programm, sondern auch die Erarbeitung interessanter Unterrichtseinheiten in Hinblick auf die Methodik und Didaktik. Ich persönlich habe in den vier Tagen zwei Lehrproben zur Übung, eine Lehrprobe als Generalprobe und heute eben die Lehrprobe, die als Prüfung bewertet wurde, abgelegt.

Mein Thema war heute das Venturi-Rohr, welches sich z.B. im Vergaser befindet bzw. sogar ein primitiver Vergaser an sich ist. Man kann das Venturi-Rohr natürlich auch zur Abnahme des Staudrucks für Kreiselinstrumente o.ä. verwenden. Aber Kreiselinstrumente trifft man im UL eher seltener an. Das Urteil war kurz aber deutlich: „Das war ein gut aufbereitetes Unterrichtsbeispiel…“. Damit hatte ich bestanden. Ich darf also ab jetzt offiziell Theorieunterricht erteilen.

Ein gutes Gefühl. Es war ganz ehrlich aber auch ein kleines Stückchen arbeit. Aber Spaß bemacht hat es auf jeden Fall. An dieser Stelle natürlich die besten Grüße an unsere „Dozenten“ Mike und Olli, sowie den anderen Jungs: Henry, Walter, Dominic, Michael alias „Lufraum Gleitschirm“, Erich, Peter, Michael, Reinhard und last, but not least Stefan…

War zwar eine kurze aber dafür sehr lustige Zeit :)

Wie geht es jetzt weiter?
Es ist leider immernoch so, dass ich einige Flugstunden sammeln muss und dadurch nicht nahtlos den Praxislehrgang anschließen kann. Diese gilt es jetzt „abzufliegen“. Ich will das ganze natürlich nicht übers Knie brechen, da eine solche Stunde dafür einfach viel zu teuer ist. Auf der anderen Seite haben sich nicht zuletzt durch den Fluglehrerlehrgang u.a. einige gute (Charter-)Angebote ergeben, sodass ich hoffe die Flugstundenfrequenz in der nächsten Zeit deutlich erhöhen zu können. Das Ziel, welches ich mir selbst gesetzt habe, ist den praktischen Fluglehrerlehrgang spätestens im Frühjahr oder Sommer 2010 anzutreten. Sollte das ganze dieses Jahr noch irgendwie hinhauen, werde ich es natürlih so schnell wie möglich machen :)

Zwischendurch werde ich noch das BZF I machen, um die weiteren Voraussetzungen zu erfüllen. Entgegen der Informationen auf der Internetseite des zuständigen Verbands ist es übrigens so, dass man das BZF zum Lehren der Theorie nicht benötigt. Das BZF wird eigentlich erst ab dem Zeitpunkt benötigt, ab dem die Fluglehrerlizenz in den Schein eingetragen wird. Prinzipiell wird es so gehandhabt, dass der Nachweis passend zum praktischen Lehrgang gefordert wird.

Ich hätte zwar nicht gedacht, dass das Wetter für mich heute eine etwa einstündige Pause einlegt, aber man konnte tatsächlich fliegen. Also habe ich mit meinem Fluglehrer vorerst zwei Platzrunden in EDLO gedreht und dann hat er einen anderen Fluglehrer gebeten mit mir gerade den Checkflug zu machen. Also bin ich mit ihm (seit 25 Jahren UL-Lehrer) erneut zu einer Platzrunde gestartet. Er hat mir noch einige Tipps geben können und war zufrieden mit mir: „Von mir aus kannst Du alleine fliegen…“ hieß es und schon stieg er wieder aus.

Dann ging es in Richtung Paderborn, diesmal nach EDLR (Haxterberg). Auf dem Weg dorthin durchflogen wir bereits einen Schauer und haben noch eine Notlandeübung durchgeführt. In EDLR habe ich die Landung dann mit stehendem Triebwerk durchgeführt, was auch ganz gut gelang. Problematisch war es eher wieder zurück nach EDLO zu kommen. Nach einem Kaffee wollten wir aufbrechen und gingen zum Flieger. Beim Öffnen der Türen fing es an zu hageln. Also haben wir die Türen wieder geschlossen um zurück ins Restaurant zu gehen und den Schauer abzuwarten. Nach etwa 10 Minuten klarte es wieder auf. Kurz nach dem Start mussten wir jedoch feststellen, dass das Wetter von unten besser aussah als von oben. Also sind wir so lange es noch ging wieder umgekehrt und haben erneut im Restaurant am Haxterberg Unterschlupf gesucht. Dann war es aber so weit. Wir konnten zurück in Richtung EDLO aufbrechen, und haben die Landung dort ebenfalls mit stehendem Triebwerk durchgeführt.

Abschließend blickt man auf einen guten Flugtag zurück. Ich konnte einige neue Erfahrungen bezüglich des Wetters und dem richtigen Verhalten in einer solchen Situation machen und habe außerdem die Reifeprüfung für den Soloflug – den Checkflug –  erfolgreich absolvieren können, sodass diesem und der weiteren Ausbildung nichts mehr als das Wetter im Wege steht.

Um auch als Fußgänger zu fliegen installierte ich mir damals den Flugsimulator von einem Software-Riesen. Leider habe ich das Fliegen im Simulator ausschließlich mit einem Joystick simuliert. Seitenrudepedale waren nicht vorhanden. Das virtuelle Flugzeug wurde demnach nur mit Quer- und Höhenruder geflogen. Egal ob ich mich dabei im Langsamflug oder in der Reisegeschwindigkeit befand. Diese Angewohnheit ist für die reale Fliegerei nicht das gelbe vom Ei. Deshalb appeliere ich an alle Flugsimulator-Piloten, die eventuell in die reale Fliegerei einsteigen wollen: „Investiert in Seitenruderpedale und vergesst alle die CAT IIIb Landung!“. Den Grund erkläre ich jetzt.

Heute haben wir wieder einige Platzrunden gedreht. Das Wetter war turbulent, der Wind mäßig und die Bedingungen zum Landen laut Fluglehrer schwierig. Turbulenzen und SeitenwindDa ich turbulentes Wetter ja bereits gewohnt bin, machte ich mir darüber erstmal keine Gedanken. Das Problem waren die Landeanflüge in Verbindung mit der oben beschriebenen „Flugsimulator-Krankheit“. Ich versuche instinktiv die auftretenden Turbulenzen bzw. Windböen mit dem Querruder, also dem Knüppel zu korrigieren. Beim Anflug sollte man genau das jedoch unterlassen, den Flieger einfach fliegen lassen und die Turbulenzen nur wenn nötig mit dem Seitenruder ausgleichen. In den letzten beiden Landungen ist mir das auch sehr gut gelungen, aber ich muss beim nächsten mal unbedingt daran denken den Knüppel viel statischer zu halten. Dann werden die Landeanflüge auch ruhiger und folglich wesentlich einfacher. Trotz schwieriger Bedingungen und „Flugsimulator-Krankheit“ war mein Fluglehrer und auch ich zufrieden mit den Landungen.

Sollte morgen das Wetter gut sein, geht es mit einem anderen Fluglehrer auf zum Checkflug. Verläuft der Checkflug positiv, so kann es sein, dass ich noch vor Ostern – vorausgesetzt das Wetter spielt mit – meinen ersten Soloflug absolviere ;) Wenn man darüber nachdenkt, freut man sich zum Einen, zum Anderen macht man sich aber auch Gedanken darüber ob man das überhaupt schafft. Alleine fliegen. Wow. Ich war doch vor etwa 8 Flugstunden noch Fußgänger. Sobald man aber sachlich darüber nachdenkt und den Ausbildungsfortschritt der letzten Flugstunden revue passieren lässt, kann man die Frage mit einem Ja beantworten. Ich denke, ich bin bereit und hoffe, dass das Wetter in den nächsten Tagen mitspielt.

EDIT: Wetter war schlecht. Wind mit starken Böen, zeitweise Hagel und sogar Schneefall mit sehr niedriger Wolkenuntergrenze. Flugstunde verschoben auf Karfreitag.

Gegen 11:00h morgens dachte ich noch, das wird heute nichts. Wolkenuntergrenze 300ft, Nieselregen und keine Sonne. Das Schulflugzeug C42Kurz vor Mittag wendete sich das Blatt und es wurde immer besser mit dem Wetter. Letztendlich waren keine Wolken mehr vorhanden und der Himmel zeigte sein blau von der besten Seite.

Aber der Schein trügt. Es war äußerst ungemütlich und böig als wir vorerst zu einigen Platzrunden starten, um in der Luft zu entscheiden, ob wir den eigentlich geplanten Streckenflug zu den beiden kontrollierten Flugplätzen Kassel-Calden (EDVK) und Paderborn-Lippstadt (EDLP) wirklich durchführen sollen. Nach der dritten sehr harten Landung in EDLO haben wir uns für den Streckenflug entschieden.

Es ging also vorerst nach Kassel. Ein Flugplatz mit einer relativ breiten und langen Piste. Wenn man gut 1500m Asphalt vor sich hat, kann man sich gar nicht entscheiden wo man landen soll. Als wir über Funk erfuhren, dass wir nach der Landung über Bravo zum Vorfeld rollen sollen, sind wir auch bis etwa 100m vor den Abroller Bravo, etwa in der Mitte der Piste 22 geflogen um diese nicht zu lange zu blockieren.

Final Approach in Paderborn LippstadtNach einem Kaffee und dem Zahlen der Landegebühren ging es weiter nach EDLP. Von hier aus bin ich bisher immer nur mit einer Boeing 737-800 NG in den Urlaub geflogen und nun fliegt man den Platz selber mit einer kleinen C42 an ;) Die Piste 24 in Paderborn ist etwa doppelt so lang wie die 22 in Kassel. Ich glaube wenn der Wind richtig steht und stark weht, könnte man mit einem UL auch über die Breite der Piste starten. Wirklich beeindruckend und im Vergleich zu EDLO (ca. 520m) einfach nur groß. Das Bild zeigt den Endanflug der Piste 24 in Paderborn Lippstadt.

Interessant ist, dass man in EDLP erstmal komplett durchleuchtet wird bevor man nach einem Kaffee zurück zu seinem Flieger auf das Vorfeld darf. Die Landegebühren müssen natürlich auch hier beglichen werden. Als Flugschüler bekommt man aber Rabatt und zahlt die Summe von 666 Cent ;)

Der Rückflug nach EDLO war sehr entspannt. Etliche Kilometer Sicht, viel weniger Wind und vor allem viel Sonne. Die Landung in EDLO haben wir mit stehendem Triebwerk als Notlandeübung durchgeführt. Dafür sind wir auf etwa 3000ft MSL gestiegen und haben über Schloß Holte den Motor ausgeschaltet um letztendlich aus dem kurzen rechten Gegenanflug direkt auf die Piste 22 zu drehen. Alles in allem ein super Flugtag, welcher zwar mit harten Landungen anfing, aber wie immer mit reichlich neuen Erfahrungen endete.

„Delta Sierra Sierra, erbitte QDM.“

verfasst am 9. März 2008

Am Freitag sah es erst ganz schlecht aus. Das Wetter lag morgens noch im Mike Bereich, ging im Laufe des Mittags aber glücklicherweise auf Delta zurück, sodass mein erster Navigationsflug stattfinden konnte. Von EDLO sollte es via EDLT (Münster-Telgte) nach EDWC (Damme) und wieder zurück nach EDLO gehen. Gut 200km Flugstrecke lagen also vor uns.

Diesmal musste ich den Flug komplett alleine planen und durchführen. Also habe ich die Flugplanung erstellt, bin nach EDLO gefahren, habe das Flugzeug aus der Halle geschoben, den Vorflugcheck durchgeführt, schnell noch getankt und schon ging es auf die Piste 22 und anschließend in Richtung Westen nach Telgte. Man hangelte sich an markanten Punkten im Gelände und der ICAO-Karte entlang, bis wir in etwa bei Telgte ankamen. Da ich dort noch nie war, habe ich den Flugplatz auf Anhieb gar nicht gefunden. „Delta Sierra Sierra, erbitte QDM“, und ich bekam prompt mein QDM welchem ich nachfliegen musste. Dann hieß es auf einmal vom Turm zurück: „Delta Sierra Sierra, haben Sie den Platz in Sicht?“ „Delta Sierra Sierra, negativ.“ Dann zeigte mein Fluglehrer mit dem Finger aus meinem Fenster auf ein Gebiet etwa 100m vor mir auf ca. 10 Uhr gelegen. Das war Telgte :) Gelächter im Cockpit. Das war schon eine blinde Nummer, spätestens beim nächsten QDM hätte ich es aber sicherlich bemerkt. In Telgte sind wir dann noch zwei Platzrunden geflogen, dann habe ich die Landungen bezahlt und es ging schnell weiter nach EDWC.

Den Flugplatz habe ich fast auf Anhieb gefunden. Ein sehr schöner Flugplatz mit einem langen und ruhigen Endanflug auf dem man echt saubere Landungen hinlegen kann, wenn man das bei mir schon so bezeichnen darf. Dort haben wir uns nach zwei Platzrunden im Touch-and-Go Verfahren einen Kaffee gegönnt und sind zurück nach EDLO aufgebrochen.

Nach EDLO ging es dann per GPS. Das GPS ist sehr leicht zu verstehen und zu bedienen, nicht zuletzt deswegen, weil ich mich aufgrund meines Berufs (ITSE) ganz gut mit Computern und deren Interfaces auskenne. Über Bielefeld habe ich dann die Landung in EDLO angekündigt, welche ich etwa über Sennestadt eingeleitet habe. Die Landung, wie auch der gesamte Flug hat Spaß gemacht und war laut Fluglehrer auch in Ordnung.

Am Donnerstag soll es nochmal mit Platzrunden und Notlandeübungen weitergehen. Außerdem warte ich schon auf meinen „Checkflug“ mit einem anderen Fluglehrer, welcher meine Flugfähigkeiten durch den Checkflug objektiv bestätigen kann (oder auch nicht), sodass mich mein Fluglehrer mit gutem Gewissen alleine zum Soloflug hochschicken kann. Freitag soll dann ein weiterer Navigationsflug durchgeführt werden, in welchem unter anderem auch ein kontrollierter Flugplatz bzw. Flughafen angeflogen werden soll. Das könnte zum Beispiel EDDV (Hannover) oder aber EDVK (Kassel) sein.

Freitags setze ich mich bekanntlich immer um etwa 14:00h in den Flieger (fast schon traditionell) und kann es meist kaum erwarten, da oft eine ganze Woche fluglose Zeit hinter mir liegt. Heute habe ich eigentlich auf den GAFOR-Bericht gehofft, welcher mir für den Termin heute Oscar voraussagte. Leider war das nur die halbe Wahrheit, denn Oscar habe ich wahrlich nicht gesehen. Die Wolkenuntergrenze lag heute auf etwa 1.400ft mit einer Sicht von max. 2,5km. Daher war die Orientierung in den Platzrunden schon relativ schwer bzw. ungewohnt. Nach drei oder vier Platzrunden mit Landungen, welche eigentlich ganz in Ordnung waren, haben wir uns dafür entschieden lieber „auf dem Boden“ ein paar Startabbrüche zu üben.

Das heißt: Vollgas geben, auf ca. 100km/h beschleunigen, Nase hoch, leicht an Höhe gewinnen und dann simulierter Motorausfall (Leerlauf). Die Kunst ist es unmittelbar nach dem „Motorausfall“ richtig zu reagieren. Die Reaktion erinnerte mich an eine Antwort im Theoriefach Verhalten in besonderen Fällen. Da geht es um die Vorgehensweise beim Startabbruch. In diesem Fall sollte man unmittelbar „nachdrücken“ (Nase nach unten), dadurch Fahrt aufnehmen, sodass die Strömung nicht abreißt und gleichzeitig versuchen möglichst schnell und vor allem geradeaus zu landen. Versucht man hier zu wenden, sprich eine 180° Kurve zu fliegen, hat man definitiv verloren, da man in einer 180° Kurve im Leerlauf locker 300ft (~ 90m) Höhe verliert. Aber in meinem Fall hat alles sehr gut geklappt.

Am Wochenende wird durch das Sturmtief Emma nichts möglich sein, also heißt es nur abwarten (auf besseres Wetter) und Tee trinken.

Heute morgen haben wir aufgrund des gestrigen schlechten Wetters eine Flugstunde eingelegt. Um 10:00h ging es los. Mein Arbeitsplatz in der C42Flugzeug aus dem Hangar ziehen, Vorflugcheck durchführen und selber Funken. Die Premiere wurde direkt mit einem Versprecher eröffnet. Ich habe unser Rufzeichen ein bisschen verdreht, es dann aber korrigiert. In der Luft verlief der Sprechfunk dann relativ easy, obwohl man manchmal noch ins Stocken gerät und auf einmal nicht mehr im Kopf hat was man sagen wollte.

Die Platzrunden haben wir komplett nach Horizontbild geflogen, dass heißt, dass ich mich nicht auf die Instrumente (siehe Bild: Cockpit der C42), sondern eher auf das was ich sehe und mein Gefühl konzentrieren musste. Das lief eigentlich auch ganz gut. Man bekommt ein ganz anderes Gefühl für das Flugzeug und wird noch etwas sicherer. Die Abläufe innerhalb der Platzrunde (Motordrehzahlen, Klappen, Geschwindigkeit) sind schon relativ routiniert. Das Slippen klappt auch immer besser. Bei dem starken Seitenwind waren die Landungen heute zwar recht holperig, aber in Ordnung.

Nach den Platzrunden haben wir die C42 wieder in den Hangar gestellt und mal ein richtiges Flugzeug (den Breezer) herausgeholt. Mit diesem ging es innerhalb von 20 Minuten nach Höxter. Blick über die linke Tragfläche des BreezerDort wurde der Motor einer anderen C42 gewartet und dann ging es zurück. Der Rückflug war äußerst turbulent, die Wolkendecke sehr niedrig und die Sicht gering. In manchen Windböen und Abwinden hob es uns regelrecht aus den Sitzen. Da haben sich die 4-Punkt Gurte das erste mal als richtig nützlich erwiesen. Letztendlich sind wir sicher in EDLO gelandet. Im großen und ganzen ist der Breezer ein schnelles, sportliches und auch stylisches Flugzeug. Da ich in Zukunft eine Haltergemeinschaft plane, würde auch ein Breezer in Frage kommen. Mal sehen, was sich für Interessenten bzw. Mitstreiter finden lassen und welche Interessen von anderen vertreten werden. Eine Haltergemeinschaft kommt aber schätzungsweise erst im Jahr 2009 in Frage, da ich in der ersten Saison durch das Chartern verschiedener Flugzeuge vorerst genügend Erfahrung sammeln möchte. Wer ebenso an einem gemeinsamen Flugzeug bzw. einer Haltergemeinschaft interessiert ist, der darf gerne Kontakt mit mir aufnehmen. Ich freue mich über jeden Gleichgesinnten.

Platzrunden und Touch and Go

verfasst am 11. Februar 2008

Heute habe ich wieder mal eine Flugstunde bei astreinen Wetterbedingungen gehabt. Gut 1,5 Stunden haben wir uns mit Platzrunden beschäftigt. Eigentlich relativ eintönig, jedoch für mich sehr interessant, da ich ganz gute Fortschritte gemacht habe. Endanflug der Kollegen mit einer TL96Meine Landungen, es waren 12 oder 13 Stück, sind zwar noch sehr ruppig, aber ich bin schon komplett alleine gelandet (also ohne Eingreifen des Lehrers) und das in der 2. oder 3. Flugstunde. Die Besonderheit war heute, dass der leichte Wind mit ca. 5 kt aus 05 kam. Wir starteten und landeten heute also nicht wie gewohnt auf der Piste 22, sondern auf der Piste 04. Die Schwierigkeit lag am Anfang darin sich neue Orientierungspunkte in der Platzrunde zu suchen. Jedoch war das ab der zweiten oder dritten Platzrunde auch nicht mehr das Problem. Woran ich in den nächsten Stunden unbedingt arbeiten muss, ist mit der minimalen Geschwindigkeit zu landen. Derzeit bin ich bei der Landung noch zu schnell, fange die C42 noch zu früh ab und hatte dadurch immer wieder eine sogenannte Plumps-Landung.

Zum Schluss haben wir noch ein wenig Theorie gemacht. Dieses Mal ging es um das „Verhalten in besonderen Fällen“. Eigentlich ein recht entspannendes Thema, da es relativ einfach nachvollziehbar ist. Ich habe jetzt knapp zwei Wochen Luft bis zur nächsten Flugstunde. Bis dahin werde ich mich nochmal mit den Theoriethemen vertraut machen und gelobe für die nächsten Landungen Besserung ;)

Von EDLO nach EDVI und die ersten Platzrunden

verfasst am 9. Februar 2008

Heute war es endlich wieder so weit. Fliegen kann wirklich süchtig machen. Das Wetter war super: strahlend blauer Himmel, zwischen 2kt und 5kt Wind auf den Flugplätzen, Sichtweite locker 40km und absolut keine Turbulenzen – völlig ungewohnt, aber gut.
Gestartet haben wir jedoch mit einer Theorieeinheit im Fach Navigation. Flight Computer von JeppesenIch wurde mit dem „Flight-Computer“ vertraut gemacht. Am Anfang ein echt kompliziertes „Gerät“, aber das wird sich mit der Praxis schon noch geben.
Dann war es endlich so weit. Nach der Flugplanung und dem Vorflugcheck ging es wieder auf die Bahn 22. Beim Rollen zur Piste ging ich den Start nochmal genau im Kopf durch. Direkt nach dem Line-Up habe ich Vollgas gegeben. Während des Startvorgangs habe ich am Anfang fast ausschließlich nach vorn geschaut um die Mitte der Piste mit dem Seitenruder zu halten, wobei der Blick mit steigender Geschwindigkeit immer wieder auf den Fahrtmesser fiel. Bei ca. 110 km/h konnte ich die Nase der C42 hochziehen und der Start war geglückt – diesmal komplett ohne Hilfe des Fluglehrers.
Wir hangelten uns entlang markanter Punkte bis zum Flugplatz Höxter (EDVI). Die Landung haben wir dort übrigens mit stehendem Triebwerk durchgeführt.
Nach einem Kaffee ging es dann los in die ersten Platzrunden. Die Landungen wurden nur in Form von Touch-and-Go durchgeführt. Das heißt, dass wir das Flugzeug nur mit dem Hauptfahrwerk aufsetzen lassen, wieder Vollgas geben und direkt zur nächsten Runde starten. Nach zwei oder drei Platzrunden ging es zurück nach Oerlinghausen (EDLO). Dort haben wir nach dem Tanken die Platzrunden fortgeführt. Der Start klappt dabei schon fast einwandfrei und an den Landungen wird in den nächsten Flugstunden gefeilt, obwohl sich mein Gefühl dazu schon weitaus verbessert hat. Selbst an das sogenannte Slippen im Endanflug kann man sich gewöhnen. Obwohl ich diesen „Flugzustand“ immernoch komisch finde, muss ich sagen, dass das Slippen echt äußerst effektiv und eigentlich auch gar nicht so schwierig ist.

Am Montag habe ich mir einen Tag Urlaub gegönnt, da ich morgens beim Fliegerarzt meine Erstuntersuchung für das geforderte Flugtauglichkeitszeugnis Klasse 2 „ablegen“ muss. Am Nachmittag geht es direkt wieder in die Luft. Dann werde ich auch sicher mal wieder ein paar Fotos zu den Artikeln hochladen.

Am Freitag war es wieder so weit. Das Wetter war immernoch schlecht, zwar trocken, jedoch wurden bis zu 50kt Wind gemeldet. Eine turbulente Flugstunde stand also wieder bevor.
Da der Wind wirklich nicht ohne war, haben wir an diesem Freitag das Treffen mit einer Theoriestunde eingeleitet. Technik stand diesmal auf dem Lehrplan. Ein Fach, welches gegenüber dem Luftrecht durchaus interessant und wesentlich logischer ist. Jedoch geht einem werdenden Piloten das reale Fliegen natürlich nicht aus dem Kopf, zumal ich darauf schon wieder eine Woche gewartet habe und hinsichtlich dessen sogar täglich das Wetter beobachtete.
Nach der Theoriestunde haben wir uns dazu entschieden ein paar Rollübungen durchzuführen. Also wurde schnell das Flugzeug aus dem Hangar geholt, ich habe den Vorflugcheck durchgeführt und wir waren startklar. Da wir neugierig auf das Wetter waren, starteten wir zunächst kurz zu einer Platzrunde auf der 22 in Richtung süd-west. Es war zwar sehr holperig, aber fliegbar. Trotzdem mussten die geplanten Rollübungen durchgeführt werden.
Hierbei wird das Flugzeug auf der Startbahn genau so stark beschleunigt, dass sich nur das Bugrad der C42 erhebt, das Flugzeug gleichzeitig aber noch zu langsam zum abheben ist. Die Kunst ist es dem Drehmoment des Motors entgegen zu wirken und die Turbulenzen mit Hilfe des Seitenruders auszugleichen. Wir heben also nicht ab, sondern das Flugzeug soll nur in der Mitte der Startbahn „balanciert“ werden. Diese Übung haben wir in etwa 4-5 mal wiederholt, was auch einigermaßen geklappt hat, aber nicht unbedingt einfach ist.
Danach hieß es: „Delta Sierra Sierra geht auf die Bahn 22, VFR Richtung Bielefeld.“ Der Flugplatz Bielefeld (EDLI) ist aus EDLO in etwa 10 Minuten erreicht. Es ist schon etwas anderes mal eine komplett befeuerte Piste mit PAPI und den Ausmaßen von 1256m x 20m vor einem zu sehen und letztendlich auf dieser aufzusetzen. Der schöne Jet neben der noch schöneren C42 ;)Neben einer King Air C90 parkt auch eine schöne Cessna Citation. Man munkelt, dass diese einer ansässigen Firma gehört. Das ist wirklich ein beeindruckendes und schönes Flugzeug. Unsere C42 wirkt dagegen mit ihren knapp 472,5kg MTOW eher wie ein Modellflieger. Nach einem Cappuchino ging es dann über die 29 wieder in Richtung EDLO. Dort empfand ich die Landung das erste mal „übersichtlich“ (vom Ablauf her). Anfangs war man doch sehr überfordert. Doch auch dadurch, dass wir zuvor die Platzrunde ausführlich besprochen haben, konnte ich bereits die meisten Dinge selbständig erledigen. Selbst der Anflug bis zum Shortfinal kam mir ganz gut vor. Letztendlich musste ich jedoch wieder um die Unterstützung des Fluglehrers kurz vor dem Aufsetzen bitten, da mir die turbulenten Winde in Oerlinghausen noch schwer zu schaffen machen. Aber ich denke, dass das in der 3. Flugstunde noch legitim ist.