Am Freitag war es wieder so weit. Das Wetter war immernoch schlecht, zwar trocken, jedoch wurden bis zu 50kt Wind gemeldet. Eine turbulente Flugstunde stand also wieder bevor.
Da der Wind wirklich nicht ohne war, haben wir an diesem Freitag das Treffen mit einer Theoriestunde eingeleitet. Technik stand diesmal auf dem Lehrplan. Ein Fach, welches gegenüber dem Luftrecht durchaus interessant und wesentlich logischer ist. Jedoch geht einem werdenden Piloten das reale Fliegen natürlich nicht aus dem Kopf, zumal ich darauf schon wieder eine Woche gewartet habe und hinsichtlich dessen sogar täglich das Wetter beobachtete.
Nach der Theoriestunde haben wir uns dazu entschieden ein paar Rollübungen durchzuführen. Also wurde schnell das Flugzeug aus dem Hangar geholt, ich habe den Vorflugcheck durchgeführt und wir waren startklar. Da wir neugierig auf das Wetter waren, starteten wir zunächst kurz zu einer Platzrunde auf der 22 in Richtung süd-west. Es war zwar sehr holperig, aber fliegbar. Trotzdem mussten die geplanten Rollübungen durchgeführt werden.
Hierbei wird das Flugzeug auf der Startbahn genau so stark beschleunigt, dass sich nur das Bugrad der C42 erhebt, das Flugzeug gleichzeitig aber noch zu langsam zum abheben ist. Die Kunst ist es dem Drehmoment des Motors entgegen zu wirken und die Turbulenzen mit Hilfe des Seitenruders auszugleichen. Wir heben also nicht ab, sondern das Flugzeug soll nur in der Mitte der Startbahn „balanciert“ werden. Diese Übung haben wir in etwa 4-5 mal wiederholt, was auch einigermaßen geklappt hat, aber nicht unbedingt einfach ist.
Danach hieß es: „Delta Sierra Sierra geht auf die Bahn 22, VFR Richtung Bielefeld.“ Der Flugplatz Bielefeld (EDLI) ist aus EDLO in etwa 10 Minuten erreicht. Es ist schon etwas anderes mal eine komplett befeuerte Piste mit PAPI und den Ausmaßen von 1256m x 20m vor einem zu sehen und letztendlich auf dieser aufzusetzen. Der schöne Jet neben der noch schöneren C42 ;)Neben einer King Air C90 parkt auch eine schöne Cessna Citation. Man munkelt, dass diese einer ansässigen Firma gehört. Das ist wirklich ein beeindruckendes und schönes Flugzeug. Unsere C42 wirkt dagegen mit ihren knapp 472,5kg MTOW eher wie ein Modellflieger. Nach einem Cappuchino ging es dann über die 29 wieder in Richtung EDLO. Dort empfand ich die Landung das erste mal „übersichtlich“ (vom Ablauf her). Anfangs war man doch sehr überfordert. Doch auch dadurch, dass wir zuvor die Platzrunde ausführlich besprochen haben, konnte ich bereits die meisten Dinge selbständig erledigen. Selbst der Anflug bis zum Shortfinal kam mir ganz gut vor. Letztendlich musste ich jedoch wieder um die Unterstützung des Fluglehrers kurz vor dem Aufsetzen bitten, da mir die turbulenten Winde in Oerlinghausen noch schwer zu schaffen machen. Aber ich denke, dass das in der 3. Flugstunde noch legitim ist.

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