Im Fluglehrerlehrgang war für mich natürlich hauptsächlich fliegen angesagt. Das Wetter war die ganze Woche sehr stabil, sodass man kaum Rücksicht darauf nehmen musste. Ziel des Lehrgangs war es die Flugzeuge ab sofort von rechts, also von dem Sitz des Fluglehrers aus zu fliegen, vor allem das methodische und didaktische Schulen zu erlernen und Notfallsituationen zu trainieren (Ziellandungen mit stehendem Triebwerk). Hierzu hat sich im Lehrgang auch gleich der passende Spruch verbreitet, den ich so vorher nie gehört hatte. Insider werden damit etwas anfangen können:

D-MXXX, mit stehender Latte im Slip…

Man musste während des Lehrgangs insgesamt fünf Ausbildungsstunden auf mindestens zwei verschiedenen Mustern nachweisen. Hinzu kamen etliche Landungen – die meisten mit stehender Latte. Ich habe die Ausbildung zum einen auf dem Breezer und zum anderen auf der Eurostar EV97 absolviert. Letztere Maschine bin ich übrigens nie zuvor geflogen. Da ich vorher nur die Muster Breezer, C42 und FK9 kannte, waren Dinge wie Fussspitzenbremsen und Verstellpropeller Neuland für mich. Aber damit kam ich recht schnell zurecht. Der Eurostar ist, trotz seiner großen und an ein Goldfischglas erinnernde Haube, äußerst schnell unterwegs und gleichermaßen gutmütig. Bei nur 4.800 Touren und 26 inch HG Ladedruck liegen gut und gerne 210 km/h an. Beim Breezer hat man mit gleicher Leistung „nur“ etwas unter 200 km/h anliegen. Ein Verstellpropeller macht also tatsächlich einiges her, wobei eine solche Option für ein UL meiner Meinung nach einfach zu schwer ist.

Wie eingangs bereits gesagt lag das Hauptaugenmerk auf dem Erlernen des Schulen vom rechten Sitz aus und dem Trainieren diverser Notfallsituationen. Das Schulen bereitet mir keine großen Probleme. Die Flugzeuge lassen sich darüber hinaus problemlos von rechts steuern. Man hat die Instrumente zwar nicht voll im Blick, da diese auf der linken Seite angebracht sind, aber man kommt sehr gut zurecht. Interessant und am meisten Spaß haben eigentlich die Ziellandungen mit stehendem Triebwerk gemacht. Am Anfang musste man sich ein wenig auf die Flugeigenschaften ohne Antrieb einstellen, später hatte man das Szenario insofern verinnerlicht, dass das ganze schon aus dem Eff-Eff kam.

Am Ende des Lehrgangs stand die Abschlussprüfung auf dem Programm. Bei mit handelte es sich wieder lediglich um die Praxis, da ich die Theorie ja seit rund einem Jahr im Kasten habe. Der Prüfungsflug besteht in etwa aus dem Programm, wie man es in der Auswahlprüfung auch geflogen hat. Der Unterschied ist der, dass man nun selbst als angehender Fluglehrer auf der rechten Seite Platz nimmt und der Prüfer, links neben einem sitzend, in einigen Situationen den ahnungslosen Schüler simuliert. Letztendlich muss man jedoch sagen, dass selbst der Prüfungsflug Spaß gemacht hat.

Insgesamt gesehen war es eine super Woche mit einem tollen Ausbilder-Team aber auch sehr guten Piloten. Ich denke, dass man wieder einmal viel lernen konnte, interessante Geschichten gehört hat, neben und auch während der Fliegerei viel Spaß hatte und für die Zukunft einiges mitnehmen konnte. An dieser Stelle also nochmal ein herzliches Dankeschön an das Team des DAeC.

Da es sehr wenige Berichte im Internet über die BZF Prüfungen gibt, war mir schon vor der Prüfung klar, dass ich Euch davon erzählen werde. Ich hatte heute meine Prüfung zum BZF II bei der Bundesnetzagentur in Köln. Ich nahm weitestgehend unvorbereitet an der Prüfung teil, was so viel heißen soll, dass ich keinen Kurs oder ähnliches mitgemacht habe. Ich habe mir die Fragen aus dem aktuellen Fragenkatalog besorgt und mir immer wieder (z.B. auf dem Weg zur Arbeit) An- und Abflüge im Kopf vorgestellt und mit entsprechende Funkphrasen versehen. Das hat wohl gereicht. Aber wie läuft das ganze nun wirklich ab?

theoretische Prüfung (Multiple-Choice):
Die Theorieprüfung besteht aus 100 Multiple-Choice Fragen. Der Fragenkatalog hat insgesamt ein Volumen von nur knapp 260 Fragen, ist also recht schnell zu lernen. Als ich mich am Freitag (26. Februar) Hals über Kopf bei der Prüfung angemeldet habe und am Montag, also erst fünf Tage vor der Prüfung, die Einladung zur Prüfung bekam, blieb nicht mehr viel Zeit zum Lernen. Auf einen Kurs hatte ich keine Lust, bzw. es fand auch keiner statt, der innerhalb von fünf Tagen startet und endet. Einige Personen hatten keine Zeit oder sonstwas zu tun, andere, vor allem welche aus dem Ultraleicht Forum ulForum.de, waren einfach so bereit mir zu helfen. Das rechne ich wirklich hoch an, denn das ist nicht selbstverständlich. Ich habe Detailfragen im Forenthread „BZF Prüfung – Eure Erfahrungen“ gestellt und habe mit einem User einmal eine Stunde über Skype einen An- und einen Abflug geübt. Das war meine gesamte Vorbereitung.

Wie gesagt war die Theorieprüfung für mich der einfachere Teil. Man hat eine Stunde Zeit um 75 der 100 Multiple-Choice Fragen richtig zu beantworten. Ich glaube ich habe bei ein oder zwei Fragen ein wenig zweifeln müssen und das Ausschlussverfahren angewendet. Letztendlich stand im Prüfungsprotokoll „bestanden, 100%“. Damit will ich mich nicht selber loben, sondern viel mehr zeigen, dass die Prüfung kein Hexenwerk ist und man sich nicht verrückt machen sollte. Ich habe die abgespeckte Theorie an sich schon damals, während der Ultraleicht Ausbildung gelernt. Wer sich zusätzlich noch ein wenig mit VORs und NDBs beschäftigt, die Funkphrasologie auffrischt, ein wenig Luftrecht durchblättert und den BZF Fragenkatalog zwei Mal durchklickt, der wird diesen Teil zu 99% bestehen. Da gebe ich Euch Brief und Siegel drauf.

praktische Prüfung (simulierter An- und Abflug):
Der für mich schwierigere Teil war der Praktische, denn ich hatte wie gesagt keine Erfahrungen. Die anderen Teilnehmer kamen alle aus irgendwelchen BZF Kursen oder wurden einige Tage von den Fluglehrern unterstützt, während ich das ganze nur einmal am Telefon durchgespielt habe. Lasst Euch zu Anfang eines gesagt sein: Ihr habt Zeit und braucht nicht nervös zu sein. Der Prüfer, ein Controler vom Turm in Köln-Bonn, hat uns vorerst erklärt was es zu machen gilt und handelte im Übrigen äußerst fair. Er sagte, dass wir einen Sonder-VFR Abflug von Köln-Bonn bekommen und der Anflug nach Köln-Bonn bei bestem Wetter stattfindet, also VFR. Darüber hinaus brauchte der gute Mann weder Wind noch Baustellenhinweise zurückgelesen haben. Jeder hatte vor beginn genügend Zeit (!) sich den ersten Funkspruch im Klartext auf seinen Schmierzettel zu schreiben. Der Verläuft dann auch ziemlich glatt. Mit Hilfe der Kurzschreibweise kein Problem. Hier mal meine Prüfungsaufzeichnungen vom Abflug:

In der ersten Zeile seht Ihr meinen Funkspruch, den man dem Prüfer bzw. Lotsen nach Herstellen der Funverbindung zufunkt. Ich habe übrigens vorher mit dem Prüfer abgesprochen, dass ich weiß, dass der Flughafen Köln-Bonn keine UL Zulassung hat, ich jedoch trotzdem gerne mein Mike-Kennzeichen nutzen möchte. Das ist alles kein Thema. Der erste Spruch lautete also:

D-MCOE, Ultraleicht Breezer, am GAT, VFR nach Hannover über Echo, erbitte Rollen.

Danach bekam ich direkt meine Sonder-VFR Freigabe vom lotsen, welche ich oben ersichtlich in dieser tollen Kurzform aufgezeichnet und folgendermaßen zurückgelesen habe. Am Anfang der Zeile war mein Kugelschreiber übrigens plötzlich leer. Ich habe das einfach kurz gesagt und es wurde mal eben unterbrochen. Also total unkompliziert und keineswegs angespannt:

D-OE, QNH 1009, rolle zum Rollhalt Piste 06 über Tango, Bravo, werde die Schwelle der Piste 14 rechts überqueren.

Da wurde es etwas Tricky. Ich hatte vorher nie eine Pistenüberquerung innerhalb einer Rollfreigabe bereits am GAT genehmigt bekommen. Demnach habe ich wie gewohnt am Rollhalt der Piste 14 rechts das Überqueren requestet, obwohl ich die Freigabe eigentlich schon hatte. Ich dachte mir sicher ist sicher. Der Prüfer erläuterte die Situation für alle und sagte, dass das fast jeder Prüfling so machen würde, es im Zweifel auch besser wäre als einfach drüber zu rollen, der Freigabe wegen aber nicht mehr nötig sei. Wieder etwas gelernt. Als ich mich dann am Rollhalt der Piste 06 gemeldet habe, gab mir der Lotse meine Sonder-VFR Freigabe, welche ich (Zeile 3) aufzeichnete und wie folgt zurückgelesen habe:

D-OE, nach dem Abheben geradeaus auf 1.500 ft steigen, beim Passieren von 1.300 ft Rechtskurve auf Steuerkurs 090°, werde Abflugbereit melden

Nachdem ich mich Abflugbereit gemeldet habe, bekam ich die Frequenz 124,975 von Köln-Bonn Turm und von denen schließlich meine Startfreigabe. In der Zeile 5 habe ich diese notiert und folgendermaßen zurückgelesen:

D-OE, Verlassen der Kontrollzone Sonder-VFR genehmigt, Start frei, Piste 06

Prinzipiell war man damit raus und hatte das meiste geschafft. Jetzt kommen aber diese klitzekleinen Details, die einen ganz schön ins Schwimmen bringen können. Das Ganze betrifft die Zeile 3, nämlich die Sonder-VFR Freigabe. Der Lotse ruft einen nach dem Abflug und erfragt z.B. den aktuellen Kurs und die aktuelle Höhe. Ich habe mich dazu entschlossen die 1.300 ft bereits passiert zu haben und meldete mich mit 1.500 ft. Das heißt natürlich auch, dass ich die Rechtskurve, welche bei 1.300 ft eingeleitet werden musste, bereits hinter mir habe. Da die Freigabe nun schon einige Minuten zurücklag, und die Nervösität bei einer so plötzlichen Anfrage steigt, habe ich die 090° als 90° Kurve interpretiert anstatt diese als Steuerkurs 090° zurückzulesen. Ich rechnete also zusammen und meldete:

D-OE, Kurs 150°, 1.500 ft

Als der Lotse mich erneut nach Bestätigung des Steuerkurses fragte, fiel mir der Fehler auf und ich korrigierte auf

D-OE, Kurs 090°, 1.500 ft

Danach gab es nur noch die Anweisung auf 2.500 ft zu steigen und die Kontrollzone via Echo zu verlassen. Ich meldete kurz danach Echo mit 2.500 ft und holte mir die Genehmigung zum Verlassen der Frequenz ein. Das war der Abflug. Einmal gestolpert, aber gut.

Da ich das mit dem Steuerkurs leicht verrissen hatte, stellte mich der Prüfer im Anflug auf Köln-Bonn auf die Probe. Ich kam virtuell von Hannover zurück und meldete mich 10 Meilen östlich von Echo an. Es kam nur zurück:

D-OE, verstanden, melden Sie Echo

Als ich bei Echo angekommen war, meldete ich dann:

D-OE, Position Echo, 2.500 ft

So und nun sagte der Prüfer einfach nur:

D-OE, verstanden

und ließ mich damit erstmal im Ungewissen. Ich hatte also keine Genehmigung, um in die Kontrollzone einfliegen zu dürfen. Zweimal fragte mich der Prüfer daraufhin nach meiner Position. Ich meldete beim ersten Mal:

D-OE, Position zwischen Echo und dem östlichen Rand der Kontrollzone, 2.500 ft

Dann kam zurück:

D-OE, sinken Sie auf 2.000 ft

Also wieder keine Freigabe. Der Prüfer fragte wieder nach meiner Position. Ich antwortete fast gleich, fügte dem jedoch etwas hinzu:

D-OE, Position zwischen Echo und dem östlichen Rand der Kontrollzone, 2.000 ft, warte auf Genehmigung zum Einflug in die Kontrollzone

Und dann fluppte das ganze. Ich bekam meine Genehmigung, flog in die Kontrollzone, weiter in den rechten Queranflug der Piste 32 links (die Freigabe hatte ich vorher bekommen) und stand kurz vor der Landung.

D-OE, Ihr Steuerkurs?

ich antwortete, wie aus der Pistole geschossen ^^ mit:

D-OE, Steuerkurs 230°

Wäre ich nicht darauf vorbereitet gewesen, wäre ich sicher erneut ins Schlingern gekommen. Das Szenario hatte ich mir aber im vorhinein gedacht. Also hatte ich mir schon in der Vorbereitungszeit die Kurse für den jeweils rechten und linken Queranflug aller Pisten notiert. Eine große Hilfe :)

Am Ende wies der Prüfer nochmal auf unsere Fehler hin, bestätigte uns seinen positiven Eindruck hinsichtlich der von uns verwendeten Phrasologie und entließ und letztendlich mit dem begehrten Wisch in die große weite Flugfunkwelt. Für mich heißt das jetzt nicht, dass ich nur noch kontrollierte Plätze anfliege, sondern ich habe das BZF viel mehr deswegen gemacht, weil es obligatorisch für die Teilnahme am Fluglehrerlehrgang des DAeC ist. Und den will ich in Kürze unbedingt wahrnehmen…

Theorie pauken für den Fluglehrerlehrgang

verfasst am 2. April 2009

Vor rund 13 Monaten habe ich meine Ultraleicht Theorieprüfung mit etwa 98,5% bestanden. Der Prüfer bezeichnete das ganze damals als „glatten Durchmarsch“. Ich hatte die Prüfung in etwa einer Stunde und 45 Minuten (Zeitvorgabe: max 3:30 Stunden) durchgezogen. Da ich mir als nächstes Ziel bekanntlich die Ausbildung zum Fluglehrer gesetzt habe, bin ich momentan dabei exakt gleiches Szenario erneut durchzuspielen und die Prüfung mit allen etwa 1.000 Fragen zu simulieren. Dabei bemerkt man zugegebenermaßen doch, dass man ganz schön aus der Übung gerät:

Fach vor 13 Monaten Simulation heute
Flugfunk 100,00% 95,97%
Luftrecht 97,50% 95,10%
Navigation: 98,75% 90,00%
Meteorologie: 97,50% 91,86%
Technik: 100,00% 86,50%
Verhalten in besonderen Fällen: 97,50% 91,84%
Gesamt: 98,54% (bestanden) 91,87% (bestanden)

Ich freue mich zwar, dass ich die Prüfung nach rund einem Jahr immer noch bestehen würde, das Ergebnis stellt mich jedoch noch nicht ganz zufrieden. Gerade das Ergebnis im Bereich Technik passt mir überhaupt nicht. Aber ich habe ja noch zwei Wochen Zeit um meine Defizite auszumerzen und die Lücken wieder zu füllen. Bei dem herrlichen Wetter muss ich mich am Wochenende aber auf jeden Fall mal wieder ins Flugzeug setzen. Kann ja nicht angehen, dass alle anderen Fliegen und ich zu Hause lernen muss :-(

Naja, was sein muss, muss sein. Ich kann es jedem nur ans Herz legen sich z.B. in einer Schlechtwetterphase mal  wieder mit der Theorie auseinanderzusetzen. Man kann sich tatsächlich blendend an einige Dinge erinnern, während man bei anderen Fragen ganz schön auf dem Schlauch steht. Es wird euch nicht schaden, sondern dient in erster Linie der Sicherheit eurer Fliegerkameraden und darüber hinaus natürlich auch eurer eigenen Sicherheit und die des jeweils daneben sitzenden Passagiers…

That’s it. Ich bin Pilot :)

verfasst am 4. April 2008

Gestern Nachmittag bzw. Abend am 03.04.2008, nach etwa zwei Monaten Ausbildung war es so weit. Nachdem das Wetter aus seiner nahezu aussichtslosen Lage (M, X) doch noch aufklarte (D, O) ging es tatsächlich los zur praktischen Ultraleicht Prüfung. Es war alles ein bisschen stressig, da es zeitlich ziehmlich knapp bemessen war. Der Streckenflug der Prüfung ging von EDLO via EDVI nach EDVM (Hildesheim). Dort wurden dann noch einige Übungen geflogen, welche der Prüfer laut DULV abnehmen bzw. welche der Prüfling ohne Fehler bestehen musste und dann ging es auch schon direkt wieder zurück nach EDLO.

Der Inhalt der Prüfung ist genau vom DULV vorgegeben. Wie die Verfahren letztendlich angewandt werden ist sicherlich von jedem Prüfer abhängig, da dieser auch ein wenig Spielraum zur Abnahme der Prüfung hat. Bei mir war es so, dass ich nahezu genau das was auf dem Prüfprotokoll vom DULV stand, bewältigen musste.

Vorflugcheck, Windbeurteilung, Anlassen, Rollen, Starten, Steigflug, Platzrunde, Landung, ICAO Karte, Anflugkarten, Wetterberatung, Winddreieck, Terrestrische Navigation, Beachten der Sicherheitsmindesthöhen, Einhalten der Platzrundenvorschriften, Sicherheit in der Bedienung, Einhalten der Flugzeiten, navigatorische Sicherheit und drei Ziellandungen.

Das alles muss und wurde auch geprüft. Bei mir war letztendlich jeder Punkt mit „bestanden“ markiert. Die Landungen in Hildesheim habe ich übrigens alle bei etwa 20kt Wind mit ca. 17kt Seitenwindkomponente (laut Mann im Turm) gemeistert. Nach der ersten Ziellandung meinte der Prüfer schon „Jau, du hast das drauf, das sehe ich. Wir müssen aber trotzdem noch ein paar Landungen machen…“. Nach jeder weiteren Landung hielt mir der Prüfer immer nur seinen nach oben ausgestreckten Fliegerdaumen vors Gesicht. Das hat sogar Spaß gemacht und der Prüfer war auch total zufrieden. In der großen Platzrunde hatten wir sogar Zeit über eine mögliche weitere PPL-N Ausbildung zu sprechen, welche ich mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah nachlegen möchte.

Mit dem Mann im Turm habe ich dann auch noch ein lockeres Pläuschchen von 20 Minuten über die Fliegerei gehalten, während er mir eine handschriftliche Quittung auf einem weißen DIN-A4 Blatt ausstellte. Eine Verkettung von Zufällen (Quittungsblock war leer, Abrechnungssystem war abgestürzt, erster Tag des Manns) machten es dem Mann im Turm schwer. Aber auch der war super drauf und ist selbst PPL Inhaber. Hildesheim kann man echt empfehlen. Die Landungen kosten übrigens 5,00€ pro Stück für UL.

Als ich wieder zurück in EDLO war begann der ganze Papierkram. Mein Fluglehrer hatte das meiste zwar schon vorbereitet, aber es müssen doch schon einige Formulare zusammengesucht und Anträge gestellt werden. Wenn alles gut läuft, halte ich bis spätestens Mitte nächster Woche meine Lizenz in den Händen :)

Aber wie geht es jetzt weiter, fragte ich mich. Ich will ja schließlich Passagiere mitnehmen können und muss dafür eine weitere Berechtigung erlangen. Dazu brauche ich 5 weitere Überlandflüge zu fremden Plätzen, wovon ich mindestens 2 mit Lehrer absolvieren muss, die wiederum von mindestens 200km Länge inklusive Zwischenlandung sein müssen.

Los geht es mit den Solo Überlandflügen. Gerd fragte mich ob ich die nicht mit dem Breezer fliegen will. Klar will ich mit dem Breezer fliegen. Was für eine Frage :) Wir haben uns aber darauf geeinigt am Montag Nachmittag mit dem Breezer noch einige Platzrunden zu drehen, um im Handling noch etwas sicherer und vor allem vertrauter mit dem Flugzeug zu werden. Aber dann kann es endlich losgehen :)

EDIT: Die Prüfungsgebühr beträgt übrigens 80,00 Euro.

SPL Theorieprüfung mit 98,5% bestanden

verfasst am 7. März 2008

Ich habe zwar nichts davon erzählt, aber wer hier mitgelesen hat, der hätte ahnen können, dass die Ultraleicht Theorieprüfung unmittelbar vor der Tür steht. Gestern war das der (06.03.2008) Fall. 130km musste ich zur Prüfung fahren und 105,00€ löhnen, um diese mit etwa 98,5% nach 1h 45min zu bestehen (es hätten auch 85% in 3h 30min gereicht). Die Prüfungsfragen sind genau jene aus dem DULV Fragenkatalog, jedoch ist die Reihenfolge der Antworten etwas vertauscht und die Fragen sind etwas anders, jedoch mindestens genauso schlecht gestellt. Zu meiner Überraschung hatte ich neben den anderen Fächern 3 Navigationsteile: einen Navigationsteil mit 40 Fragen, einen allgemeinen Navigationsteil mit 20 Fragen und die Navigationsaufgabe mit 20 Fragen. Das war zwar kein Problem für mich, aber ich hatte eigentlich nur insgesamt 40 Fragen zur Navigation inklusive Navigationsaufgabe erwartet. Das machte natürlich die Zeit kaputt ;)
Meine Ergebnisse waren wie folgt:

Fach Prüfungsergebnis
Flugfunk 100,00%
Luftrecht 97,50%
Navigation: 98,75%
Meteorologie: 97,50%
Technik: 100,00%
Verhalten in besonderen Fällen: 97,50%
Gesamt: 98,54% (bestanden)

Nun aber zu den lustigeren Sachen: Als ich ankam saßen da natürlich schon 2 andere Prüflinge (beide Motorschirm) seit etwa 45 Minuten. Der eine war zum dritten mal dort und der andere hat sich eher mit Essen, Trinken und Rauchen als mit der Prüfung beschäftigt. Die beiden Kollegen balancierten nur so am Rande der 85% Hürde und mussten nach der Abgabe jeder einzelnen Aufgabe zittern. Einer wäre im Fach Flugfunk um ein Haar (6 Fehler) durchgefallen und sah sich schon in der mündlichen Nachprüfung sitzen. Wie es bei den Beiden ausgegangen ist, kann ich leider nicht sagen, da ich die Jungs überholt habe. Die saßen also schon 45 Minuten da, dann mit mir weitere 1:45h und als ich dann fertig war (abfahrbereit), fingen die gerade mit der letzten Aufgabe (Navigation) an.
Es ist zwar nichts dagegen einzuwenden, denn die maximal zur Verfügung stehende Zeit von 3:30h darf natürlich auch genutzt werden, aber bei so einem direkten Vergleicht mit anderen Prüflingen merkt man, dass sich die Vorbereitung und das Lernen gelohnt hat, denn ich hätte keine Lust nochmal diese 130km da runter zu fahren – fliegen aber schon ;)

Ich bin in diesen Tagen dabei die theoretische Prüfung zum Ultraleicht Pilot zu simulieren. Ich habe also einfach mal drauflos simuliert und halte die Zwischenergebnisse mal hier fest. Das Ergebnis kommt natürlich nicht aus den jeweils 40 Fragen pro Fach wie es in der Prüfung ist, sondern aus allen Fragen im jeweiligen Fach, also dem gesamten Fragenkatalog zustande. Der Fragenkatalog besteht schätzungsweise aus etwa 1000 Fragen zu den jeweiligen Theoriefächern.

Fach Ergebnis
Flugfunk 100%
Luftrecht 98%
Navigation: 97%
Meteorologie: 98%
Technik: 98%
Verhalten in besonderen Fällen: 99%

Ich werde diesen Beitrag in den kommenden Tagen immer wieder editieren um die Ergebnisse möglichst aktuell zu halten. Momentan (Stand 01.03.2008) habe ich also einen durchschnittlichen Wert von 98,33%. Das heißt, dass ich mir auf etwa 1000 Fragen 16 Fehler erlaube. Im Prüfungsfall beantworte ich also etwa 0,66 Fragen pro Fach falsch, wobei bis zu 6 falsche Antworten noch im bereich des Bestehens (min. 85%) liegen würden. Trotzdem werde ich die Ergebnisse noch weiter optimieren.

Theorie: Luftrecht

verfasst am 27. Januar 2008

Nach der letzten Flugstunde sind wir das Thema Luftrecht durchgegangen. Luftrecht ist aufgrund der großen Verantwortung eines Piloten sicher eines der wichtigen Fächer, die besonderers aufmerksam verinnerlicht werden sollten. Auch wenn es mit Abstand das trockenste von Allem ist, sich mit Gesetzen und Paragraphen auseinanderzusetzen, bin ich sehr motiviert, mir den Stoff einzuprägen. Das Ganze mündete heute in der Premiere der Nutzung des Fragenkataloges.

Bei der heutigen simulierten Prüfung konnte ich von etwa 200 Fragen gut 93% richtig beantworten, wobei man in der realen Prüfung nur 40 Fragen in diesem Fach beantworten muss und die Trefferquote zum direkten Bestehen bei mindestens 85% liegen sollte. Damit bin ich fürs erste zufrieden. Nun geht es darum die Inhalte zu festigen, da die theoretische Prüfung ja erst in mehreren Wochen/Monaten stattfinden wird.

Neben dem Fach Luftrecht werden auch die Themen Navigation, Verhalten in besonderen Fällen, Meteorologie, Technik und Flugfunk geprüft. Hinzu kommt das Thema Menschliches Leistungsvermögen, welches im Gegensatz zu den anderen Fächern in der Prüfung nur den halben Umfang hat. Außerdem absolviert man während der Ausbildung zum Piloten einen Pyrotechnik Lehrgang, welcher selbstverständlich auch Inhalt der Theorieprüfung sein wird.

UPDATE: Beim zweiten Durchgang konnte ich gut 97% von den 200 Fragen korrekt beantworten. Ich werde die Prüfung ab jetzt einmal in der Woche simulieren und auffrischen, wodurch sich das Thema Luftrecht in den nächsten Wochen festigen wird.