Gestern war nach langer Zeit mal wieder Top Wetter. Es war zwar etwas holperig unter den sich auftürmenden Wolken, dafür aber freie Sicht und mit 8 kt bis 15 kt schwacher bis mäßiger Wind. Nachdem ich kontrolliert habe, ob mein Flugschein überhaupt noch gültig ist ^^, konnte es auch schon losgehen.
Ich hatte alles bereits so weit prepariert, dass ich direkt von der Arbeit aus zum Flugplatz fahren konnte, um den Breezer aus der Halle zu ziehen. Als Fluggast hatte ich mal wieder meinen Bruder an Bord. Also tuckerten wir über Schloß Holte und Umgebung. Ziel unserer „Mission“ war die Betrachtung verschiedener Fussballplätze aus der Vogelperpektive. Da wir beide Fussball im VfB Schloß Holte spielen und unser Rasenplatz immer noch gesperrt ist, war es Zeit für eine Begutachtung von oben. Gegenüber den anderen Plätzen in der Umgebung (Verl, Liemke, Kaunitz, Hövelhof und Stukenbrock) sah unser Rasen ehrlich gesagt nicht ganz so fit aus. Wenn man das gesehen hat, versteht man auch warum der Platz gesperrt ist. Anstatt grünem Gras sah man an den meisten Stellen nur schwarzen Erdboden. Naja, wie dem auch sei…
Der Start an dem Tag verlief wie immer ziemlich problemlos, obwohl etwa 10 kt Wind mit geschätzter Seitenwindkomponente von ca. 6 kt oder 7 kt herrschten. Der Mann im Turm schien gerade das stille Örtchen aufgesucht zu haben und konnte den Wind aufgrund dessen nicht durchgeben. Oben angekommen war die Sicht wie gesagt sehr gut. Man konnte z.B. aus der Position Schloß Holte auf etwa 2.000 ft ganz eindeutig das grüne Firmengebäude von Miele in Gütersloh erkennen. Oft ist es so, dass man zwar sehr weit in die Ferne schauen kann, die Dinge aber nicht ganz so kristallklar zu erkennen sind. Wie eine schlechte Grafikkarte für den Flugsimulator. Gestern war die Grafik super :)
Die Landung habe ich etwa 2.500 ft über Schloß Holte bzw. Sende eingeleitet. Über Funk bekam ich die Piste 22 sowie erhöhten Verkehr in der Platzrunde mitgeteilt. Der Platzrundenverkehr bestand aus drei Flugzeugen, mit jeweils einem in jedem Platzrundenabschnitt. Also habe ich zugesehen, dass ich a) von den 2.500 ft auf 1.600 ft Platzrundenhöhe sinke, b) vor dem Verkehr, der gerade nach seinem Start in den „Querabflug“ und c) hinter den Verkehr im Gegenanflug in die Platzrunde einfliege. Der Abstand war mehr als ausreichend. Der Flieger, der gerade gestartet ist, flog gerade in den „Querabflug“ ein und derjenige vor mir war bereits kurz vorm Queranflug. Also flog ich mit rund 4.000 upm und ca. 150 km/h weiter dem Kamm des Teutoburger Wald entgegen.
Am Kamm des Waldes angekommen drehte ich 90° nach rechts. „D-HX dreht in den rechten Queranflug, Piste 22“, lautete meine Meldung, während ich das Gas deutlich herausnahm, die Nase anhob und auf unter 120 km/h reduzierte. Bereits hier bekam ich den Wind aus dem Turm, sodass ich mich schon jetzt gut auf die Verhältnisse einstellen konnte. Bei etwa 110 km/h setze ich die Klappen auf die erste Stufe und gleitete mit wenig Schleppgas in Richtung Endanflug. Weitere 90° rechts und ich befand mich im Endanflug. Das Gas habe ich hier bis auf Leerlauf herausgenommen und setzte die Klappen auf die letzte Stufe, um nochmal ordentlich Höhe „kaputt“ zu machen. Mit rund 100 km/h gleiteten wir so über die Schwelle und setzten im ersten Viertel der Piste, während uns eine leichte Windböe erfasste etwas schiebend und rund einen Meter links (zu stark korrigiert) von der Centerline auf. Alles in allem aber eine sanfte Landung.
Es war allerhöchste Zeit wie Klaus zu sagen pflegt „den Arsch endlich wieder in die Luft“ zu bekommen. Ein geiles Gefühl, es macht immer noch Spaß wie am Anfang und ich freue mich schon auf die warmen Tage. Natürlich werde ich auch vor den warmen Tagen fliegen gehen :)
Ach und nochwas. Diese Seite, also dieses Blog werde ich in den kommenden Tagen mit einem frischem Design und einer etwas besseren Struktur versehen. Aber eins nach dem anderen :)