Am letzten Samstag habe ich mal wieder eine neue Erfahrung machen können, an welche ich mich durchaus gewöhnen könnte. Ich hatte das erste mal einen Fotografen mit an Bord, welcher ein paar Fotos von der Bielefelder Innenstadt schießen wollte. Da professionelle Fotografen natürlich nicht durch Plexiglas fotografieren wollen und für die C42 leider keine Fototür bzw. ein Fotofenster vorhanden ist, kann praktisch nur eine Sache effektiv zufriedenstellen – Fliegen mit offener Tür :)
Eigentlich ist das ganz einfach und auch völlig ungefährlich, wenn man es richtig und gewissenhaft, nach ausführlichem Briefing und Einweisung des Fotografen angeht. Man fliegt etwa zu 45° versetzt auf das entsprechende Fotomotiv zu, verringert die Drehzal auf ca. 3.500 upm und reduziert somit die Geschwindigkeit vorerst auf unter 120 km/h um die Klappen der C42 auf die erste Stufe zu setzen. Während der Fotograf und der Pilot nochmal den festen Sitz der Gurte überprüfen, verringert man die Geschwindigkeit auf etwa 90 – 100 km/h und stellt das Flugzeug in eine ähnliche Lage wie beim Slippen im Landeanflug. Dabei lässt man die linke Tragfläche leicht hängen, tritt je nach Bedarf ins rechte Seitenruder und der Fotograf kann die Tür öffnen. Durch die leicht slippende Fluglage wird die Tür vom Fahrtwind unterströmt und bleibt automatisch offen. Wenn der Fotograf seine Bilder nach ca. einer oder zwei Minuten im „Kasten“ hat, gibt er kurz Bescheid. Nun „dreht“ man das UL einfach wieder in die normale Fluglage zurück und die Tür schließt sich automatisch.
Worauf man unbedingt achten muss, ist dass beide Insassen vernünftig und fest genug angegurtet sind, dass alle beweglichen Teile im Luftahrzeug ausreichend fixiert sind damit sie nicht herausgeschleudert werden können und dass man beim schließen der Tür auf das ordnungsgemäße Einrasten der Verschlusstechnik achtet. Des Weiteren dürfen auch bei einem Fotoflug die geltenden Sicherheitshöhen sowie die Sicherheitsabstände nicht unterschritten werden. Denn auch hier gilt safety first…