Archiv für Oktober 2008

Auch gutes Wetter ist nicht immer gut :)

verfasst am 22. Oktober 2008

Am 18.10.2008 wollte ich noch mal kurz in die Luft. Die Schloß Holter Kirmes Pollhans stand an dem Wochenende auf dem Terminplan und ich wollte mir das mit meiner Freundin mal kurz von oben anschauen. Bei bestem Wetter ging es gegen Mittag los. Wind mit 3 kt direkt auf der Piste, also absolut kein Problem für uns und den Breezer. In total ruhigem Steigflug ging es auf etwa 1.800 ft in südlicher Richtung zum Pollhansplatz. Pollhans wirkt von oben so klein, dass ich mir nicht mal die Mühe gemacht habe die Kamera herauszuholen. Es sah einfach zu mickrig aus.

Nächstes Ziel war es also auf etwa 4.000 ft ein bisschen über Bielefeld und Hillegossen zu kreisen. Die Wolkenuntergrenze befand sich auf etwa 2.500 ft würde ich sagen. Das Wetter war immernoch ausgezeichnet. Als wir dann über den Wolken ein wenig gekreist waren, das ein oder andere Video im Kasten hatten (15MB – mal sehen ob ich das hochlade) beschlossen wir zurück via Schloß Holte zurück in die Platzrunde von Oerlinghausen einzufliegen. Funk und sowas habe ich alles bereits erledigt. Es ging mit etwa 500 ft pro Minute gen GND. Beim direkten durchstoßen der Wolkenuntergrenze (nur noch etwa 2.000 ft hoch) wurde es richtig ruckelig. Ich dachte erst, dass das sofort wieder aufhört, aber es hielt die ganze Zeit an.

Es wurde zusätzlich sogar noch richtig diesig, sodass man stellenweise auf einmal nur noch 3 bis 5 Kilometer weit sehen konnte. Naja, ich habe die Landung ganz normal in Angriff genommen und bin in den rechten Gegenanflug eingeflogen. Das holperte nicht schlecht. Ich habe den Breezer schon lange nicht mehr so viele Turbulenzen ausgleichen spüren (Drehen um die Hochachse). Im rechten Queranflug zur Piste 22 reduzierte sich das ganze dann sobald ich die Klappen setzte. Trotzdem wurden wir immernoch leicht spürbar auf und ab gedrückt. Später habe ich die Klappen dann voll gesetzt und bin mit etwas unter 110 km/h den Endanflug geflogen. Das war eine ganz gute Sache, denn der Flieger wurde spürbar ruhiger…

Die Landung verlief gewohnt sicher, jedoch mit ungewohnt langem ausschweben. Der Breezer schien sich einfach nicht setzen zu wollen. Nahezu mit der Halbbahnmarkierung waren wir dann aber einfach zu langsam zum fliegen und der Breezer musste sich auf sein Fahrwerk setzen :)

Breezer fliegen bis Sunset

verfasst am 13. Oktober 2008

Am Freitag den 09.10.2008 habe ich in meinem Flugbuch wieder einmal genau eine Flugstunde hinzufügen können. Das Wetter war einfach nur ruhig. Anders kann man es gar nicht ausdrücken. Lediglich die Sichtweite war etwas eingeschränkt, weil es zunehmend diesiger wurde. Fluggast war mein Vater, der unbedingt auch mal eine Runde im Breezer drehen wollte.

Destination EDVI oder besser als Höxter bekannt. Es ging nach dem Vorflugcheck und einem kleinen Pläuschchen mit einigen anderen Fliegern also direkt los auf die Piste 22. Wind vielleicht 5 kt aus 200°. Also fast direkt von vorne. Der Wind machte demnach keine Probleme, Turbulenzen oder Thermik gab es nicht. Schnell erreichten wir die Platzrundenhöhe von 1.600 ft und stiegen weiter auf 2.500 ft um den Flug in östlicher Richtung fortzusetzen.

Nach einer guten halben Stunde befanden wir und im rechten Queranflug auf die Piste 14 in Höxter. Lediglich ein Tragschrauber flog einige Platzrunden und meldete, dass er im Endanflug sei. Kein Problem, denn wir hatten noch locker 2-3 Minuten Flugzeit bis zur Schwelle der Piste. Also habe ich erstmal die Geschwindigkeit reduziert und flog mit Klappen in erster Stufe und rund 110 km/h auf den Endanflug zu. Normalerweise ist es so, dass sich durch auftretende Winde der IAS immer etwas auf und ab bewegt (+- 5 bis 10 km/h). Diesmal konnte wirklich absolut keine Bewegung des Zeigers ausgemacht werden. Der stand genau auf 110 km/h, als wäre er da festgenagelt.

Die Landung in Höxter verlief demnach völlig unkompliziert und ziehmlich weich. Nach einem Cappuchino ging es dann wieder über die Piste 14 zurück. Die Navigation habe ich mal ganz ohne GPS durchgeführt. Wenn man sich Anhaltspunkte zur Orientierung in der ICAO-Karte suchen muss, macht auch der ruhigste Flug viel Spaß. Das kann ich also auch noch :)

Wir flogen in immer diesiger werdender langsam eintretender Dämmerung gen Oerlinghausen. Ich habe schonmal die Frequenz von Oerlinghausen reingedreht und hörte auch prompt zwei andere Piloten, welche sich irgendwo im Nirgendwo befanden. Die tauschten sich die ganze Zeit gegenseitig über ihre Positionen aus, obwohl sie sich zu sehen schienen. Das Lustige ist, dass die von Orten sprachen, die ich nie zuvor in meinem Leben gehört habe. Auch nach mehrmaligem Studieren der Karte konnte ich deren Position und vor allem die genannten Orte nicht ausmachen.

„Wo bist Du?“ „Ich bin jetzt hinter Dir auf 3.700 ft“ „Siehst Du mich?“ „Ja, Du bist schräg vor mir“ „Ich habe jetzt 3.500 ft“ „Ja, das bist Du“ bla bla bla…

So in etwa deren Unterhaltung auf der Frequenz von EDLO in der Nähe von Detmold. Wir sind dann auf jedem Fall weiter in Richtung Asemissen und Bielefeld Hillegossen geflogen und ich habe mich bei Oerlinghausen Info zur Landung zurück gemeldet. Anschließend drehte ich in die Platzrunde ein und Flog einen genauso ruhigen Anflug wie in Höxter. Normalerweise hat man direkt über dem Kamm des Teutoburger Wald im Anflug auf die Piste 22 einige Luftbewegungen. Diesmal verspürte ich nichts. Total ungewohnt. Der Flieger setzte sich deshalb auch nahezu von selbst wenige Minuten vor Sunset auf die Piste.

So ruhig war es noch nie. Wo wohl die beiden anderen Piloten jetzt sind …? :)

Am Wochenende waren meine Freundin und ich mal wieder eine kleine Runde im Breezer unterwegs. Ich würde mal sagen, dass der Himmel zu etwa 5/8 bis 6/8 mit Cumuluswolken zuhing. Bei nur durchschnittlichen 3 kt oder 4 kt Wind hatten wir unterhalb der Wolken (Wolkenuntergrenze etwa 5.000 ft) ganz gute Turbulenzen. Sobald man jedoch drüber fliegt ist es ruhig. Äußerst ruhig. Das Fliegen war wie auf Schienen. Wir zogen in etwa 6.500 ft unsere Kreise über dem Flugplatz EDLO, Lage, Bielefeld und auch Schloß Holte.

über den Wolken auf 6.500 ft

Über Schloß Holte meldete ich nach etwa 30 Minuten Flugzeit, dass wir jetzt gleich zurück kommen. Eigentlich noch viel zu hoch, aber egal. „D-HX, Position Schloß Holte, 6.000 ft, mit 2 Personen, zurück vom Rundflug, zur Landung“, „Oerlinhausen hat die Piste 22 in Betrieb. Dann seht mal zu, dass ihr runter kommt…“ hieß es. Eigentlich ist es nicht schwer schnell 4.000 ft Höhe abzubauen und direkt hinter Schloß Holte auf etwa 2.000 ft in den rechten Gegenanflug einzufligen und gemütlich weiter auf 1.600 ft Platzrundenhöhe zu sinken. Das blöde ist nur, dass die meisten Passagiere stärkere Probleme mit dem Druckausgleich und somit schmerzende Ohren bekommen als die Piloten die das ohnehin gewöhnt sind. So auch meine Freundin. Ich musste also erst noch 4 – 5 Minuten im Leerlauf kreisen, sodass ich die Höhe effektiv abbauen konnte. Wir sanken mit etwa 140 km/h und einer Sinkrate von ca. 500 – 600 ft/min.

Direkt unter der Wolkenuntergrenze (zwischenzeitlich auf etwa 4.000 ft gesunken) bemerkten wir sofort die auftretenden Turbulenzen. Es ging auf und ab. Immer wieder gab es einen Ruck beim Unterfliegen der dicken Cumuluswolken. Letztendlich habe ich es dann nach 5 – 6 Minuten auch mal geschafft die ganze Höhe abzubauen und konnte auf etwa 1.600 ft mit leichtem Schleppgas in den rechten Queranflug zur Piste 22 eindrehen. Im shortfinal war es nochmal richtig schön wackelig, aber unproblematisch. Der Wind, welcher leicht aufgefrischt hatte, wehte direkt durch die Hallen auf der rechten Seite der Piste. Das ist immer relativ anspruchsvoll aber mit der nötigen Ruhe gut machbar. Ein paar kleine Korrekturen mit dem Seitenruder reichten vollkommen aus. Mit voll gesetzten Klappen gleitete der Breezer nahezu selbständig in Richtung Pistenschwelle und setzte sich kurz dahinter aufs Hauptfahrwerk. Das Foto stammt übrigens noch aus dem Flug von vor zwei Wochen…