Sport Pilot Licence angekommen

verfasst am 9. April 2008

Da muss man mal zugeben, dass das echt schnell ging mit dem Versand der SPL (Sport Pilot Licence) durch den Verband (DULV). Da der Verband natürlich prompt eine Rechnung in Höhe von 44,49 Euro für die Ausstellung der Lizenz „dazulegt“, darf man die Zustellung innerhalb von 3 Werktagen auch sicherlich erwarten. SPLWas mich wundert ist, dass auf der Lizenz nirgends ein Lichtbild von mir zu finden ist. Ich habe meiner Flugschule zu beginn meiner Ausbildung doch extra 3 Lichtbilder ausgehändigt. Nun frage ich mich natürlich wofür die waren. Ich hatte in der Zwischenzeit weder einen Flugschülerausweis noch irgend ein anderes Papier auf dem meine Passbilder verklebt waren. Aber ich werde das mal noch klären :)

Viel wichtiger ist, dass ich jetzt offiziell Inhaber bzw. Halter der SPL und somit Sportpilot bin und endlich mit der noch begehrteren Passagierberechtigung anfangen darf. Denn das Fliegen macht erst richtig Spaß, wenn man Familie, Verwandte, Freunde, Bekannte und vielleicht auch Kollegen mitnehmen darf. Für die Berechtigung muss ich drei Überlandflüge zu verschiedenen Flugplätzen Solo absolvieren (das schafft man innerhalb von etwa 2 Stunden) und ich muss nochmal 2 Überlandflüge über mindestens 200km mit Zwischenlandung und Fluglehrer durchführen, wobei der zweite der langen Flüge als Prüfungsflug gewertet werden kann. Erst danach darf ich Passagiere mitnehmen. Ich hoffe mal, dass das Wetter gnädig ist und ich die Berechtigung spätestens zum Ende der nächsten Woche in der Hand halte. Und dann kann der Sommer kommen :)

That’s it. Ich bin Pilot :)

verfasst am 4. April 2008

Gestern Nachmittag bzw. Abend am 03.04.2008, nach etwa zwei Monaten Ausbildung war es so weit. Nachdem das Wetter aus seiner nahezu aussichtslosen Lage (M, X) doch noch aufklarte (D, O) ging es tatsächlich los zur praktischen Ultraleicht Prüfung. Es war alles ein bisschen stressig, da es zeitlich ziehmlich knapp bemessen war. Der Streckenflug der Prüfung ging von EDLO via EDVI nach EDVM (Hildesheim). Dort wurden dann noch einige Übungen geflogen, welche der Prüfer laut DULV abnehmen bzw. welche der Prüfling ohne Fehler bestehen musste und dann ging es auch schon direkt wieder zurück nach EDLO.

Der Inhalt der Prüfung ist genau vom DULV vorgegeben. Wie die Verfahren letztendlich angewandt werden ist sicherlich von jedem Prüfer abhängig, da dieser auch ein wenig Spielraum zur Abnahme der Prüfung hat. Bei mir war es so, dass ich nahezu genau das was auf dem Prüfprotokoll vom DULV stand, bewältigen musste.

Vorflugcheck, Windbeurteilung, Anlassen, Rollen, Starten, Steigflug, Platzrunde, Landung, ICAO Karte, Anflugkarten, Wetterberatung, Winddreieck, Terrestrische Navigation, Beachten der Sicherheitsmindesthöhen, Einhalten der Platzrundenvorschriften, Sicherheit in der Bedienung, Einhalten der Flugzeiten, navigatorische Sicherheit und drei Ziellandungen.

Das alles muss und wurde auch geprüft. Bei mir war letztendlich jeder Punkt mit „bestanden“ markiert. Die Landungen in Hildesheim habe ich übrigens alle bei etwa 20kt Wind mit ca. 17kt Seitenwindkomponente (laut Mann im Turm) gemeistert. Nach der ersten Ziellandung meinte der Prüfer schon „Jau, du hast das drauf, das sehe ich. Wir müssen aber trotzdem noch ein paar Landungen machen…“. Nach jeder weiteren Landung hielt mir der Prüfer immer nur seinen nach oben ausgestreckten Fliegerdaumen vors Gesicht. Das hat sogar Spaß gemacht und der Prüfer war auch total zufrieden. In der großen Platzrunde hatten wir sogar Zeit über eine mögliche weitere PPL-N Ausbildung zu sprechen, welche ich mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah nachlegen möchte.

Mit dem Mann im Turm habe ich dann auch noch ein lockeres Pläuschchen von 20 Minuten über die Fliegerei gehalten, während er mir eine handschriftliche Quittung auf einem weißen DIN-A4 Blatt ausstellte. Eine Verkettung von Zufällen (Quittungsblock war leer, Abrechnungssystem war abgestürzt, erster Tag des Manns) machten es dem Mann im Turm schwer. Aber auch der war super drauf und ist selbst PPL Inhaber. Hildesheim kann man echt empfehlen. Die Landungen kosten übrigens 5,00€ pro Stück für UL.

Als ich wieder zurück in EDLO war begann der ganze Papierkram. Mein Fluglehrer hatte das meiste zwar schon vorbereitet, aber es müssen doch schon einige Formulare zusammengesucht und Anträge gestellt werden. Wenn alles gut läuft, halte ich bis spätestens Mitte nächster Woche meine Lizenz in den Händen :)

Aber wie geht es jetzt weiter, fragte ich mich. Ich will ja schließlich Passagiere mitnehmen können und muss dafür eine weitere Berechtigung erlangen. Dazu brauche ich 5 weitere Überlandflüge zu fremden Plätzen, wovon ich mindestens 2 mit Lehrer absolvieren muss, die wiederum von mindestens 200km Länge inklusive Zwischenlandung sein müssen.

Los geht es mit den Solo Überlandflügen. Gerd fragte mich ob ich die nicht mit dem Breezer fliegen will. Klar will ich mit dem Breezer fliegen. Was für eine Frage :) Wir haben uns aber darauf geeinigt am Montag Nachmittag mit dem Breezer noch einige Platzrunden zu drehen, um im Handling noch etwas sicherer und vor allem vertrauter mit dem Flugzeug zu werden. Aber dann kann es endlich losgehen :)

EDIT: Die Prüfungsgebühr beträgt übrigens 80,00 Euro.

SPL Theorieprüfung mit 98,5% bestanden

verfasst am 7. März 2008

Ich habe zwar nichts davon erzählt, aber wer hier mitgelesen hat, der hätte ahnen können, dass die Ultraleicht Theorieprüfung unmittelbar vor der Tür steht. Gestern war das der (06.03.2008) Fall. 130km musste ich zur Prüfung fahren und 105,00€ löhnen, um diese mit etwa 98,5% nach 1h 45min zu bestehen (es hätten auch 85% in 3h 30min gereicht). Die Prüfungsfragen sind genau jene aus dem DULV Fragenkatalog, jedoch ist die Reihenfolge der Antworten etwas vertauscht und die Fragen sind etwas anders, jedoch mindestens genauso schlecht gestellt. Zu meiner Überraschung hatte ich neben den anderen Fächern 3 Navigationsteile: einen Navigationsteil mit 40 Fragen, einen allgemeinen Navigationsteil mit 20 Fragen und die Navigationsaufgabe mit 20 Fragen. Das war zwar kein Problem für mich, aber ich hatte eigentlich nur insgesamt 40 Fragen zur Navigation inklusive Navigationsaufgabe erwartet. Das machte natürlich die Zeit kaputt ;)
Meine Ergebnisse waren wie folgt:

Fach Prüfungsergebnis
Flugfunk 100,00%
Luftrecht 97,50%
Navigation: 98,75%
Meteorologie: 97,50%
Technik: 100,00%
Verhalten in besonderen Fällen: 97,50%
Gesamt: 98,54% (bestanden)

Nun aber zu den lustigeren Sachen: Als ich ankam saßen da natürlich schon 2 andere Prüflinge (beide Motorschirm) seit etwa 45 Minuten. Der eine war zum dritten mal dort und der andere hat sich eher mit Essen, Trinken und Rauchen als mit der Prüfung beschäftigt. Die beiden Kollegen balancierten nur so am Rande der 85% Hürde und mussten nach der Abgabe jeder einzelnen Aufgabe zittern. Einer wäre im Fach Flugfunk um ein Haar (6 Fehler) durchgefallen und sah sich schon in der mündlichen Nachprüfung sitzen. Wie es bei den Beiden ausgegangen ist, kann ich leider nicht sagen, da ich die Jungs überholt habe. Die saßen also schon 45 Minuten da, dann mit mir weitere 1:45h und als ich dann fertig war (abfahrbereit), fingen die gerade mit der letzten Aufgabe (Navigation) an.
Es ist zwar nichts dagegen einzuwenden, denn die maximal zur Verfügung stehende Zeit von 3:30h darf natürlich auch genutzt werden, aber bei so einem direkten Vergleicht mit anderen Prüflingen merkt man, dass sich die Vorbereitung und das Lernen gelohnt hat, denn ich hätte keine Lust nochmal diese 130km da runter zu fahren – fliegen aber schon ;)

Eine Entscheidung musste her

verfasst am 23. Januar 2008

Ich habe an dem Tag noch mindestens dreimal alles durchgerechnet. Ist die Flugausbildung an einer anderen Schule vielleicht günstiger, soll ich lieber in einen Verein gehen und und und…
Ausschlaggebend waren später unter anderem die Kosten zur Scheinerhaltung. Sollte es mal knapp werden, kann man die SPL mit einem Aufwand von etwa 45,00 Euro im Monat halten (12 Flugstunden und eine Übungsstunde mit Lehrer in den letzten 24 Monaten). Bei dem PPL sieht es schon etwas anders aus. Da benötigt man in den letzten 12 Monaten (!) besagte 12 Flugstunden. Man kommt dann auf eine belastung von etwa 125,00 Euro im Monat, was deutlich höher ist. Des Weiteren ist die Umschulung auf PPL jederzeit machbar, ich bin nicht an einen Verein gebunden und die Kosten der Ausbildung sind mit ca. 4.500 Euro vergleichsweise niedrig und dauert nicht so lange.

Welche Flugschule ist geeignet?

verfasst am 23. Januar 2008

Da ich in Schloß Holte wohne und somit direkt die Flugplätze EDLO (Oerlinghausen) und EDLI (Bielefeld) vor der Haustür habe, informierte ich mich für die Ausbildung zum SPL bzw. PPL lediglich auf lokaler Ebene nach einer geeigneten Ausbildungsstätte. Etwa 10 Telefongespräche und drei Flugschulbesuche später wurde ich von einer Flugschule zu einem Probeflug eingeladen, naja, ich hatte einen Gutschein für einen Rundflug. Der Flug sollte am Wochenende der 3. Kalenderwoche 2008 stattfinden.

Ultraleicht Flugzeug C42

An diesem besagten Wochenende war das Wetter nicht unbedingt anfängertauglich, da wir etwa 35kt Wind, Regenschauer und eine relativ niedrige Wolkendecke (ca. 2.400ft) hatten. Das ist ja alles nicht so schlimm, jedoch sieht man das etwas anders, wenn man in das UL C42 (siehe Bild) der Firma Comco Ikarus einsteigt, welches gerade mal ein Leergewicht von etwa 280kg aufweist.
Da man aber später als verantwortlicher Pilot selber und vor allem alleine mit solchen Wetterbedingungen gut zurechtkommen sollte, war der Einblick eigentlich sehr gut. Hinzu kommt natürlich, dass ich absolut flugangstfrei und leidenschaftlicher Karussellfahrer (beschränkt sich auf ein bestimmtes Wochenende im Oktober) bin.

ATPL, CPL, PPL oder doch „nur“ SPL?

verfasst am 23. Januar 2008

Ich habe mir bei einigen Flugschulen Angebote eingeholt und viel verglichen. Mir wurden einige Ausbildungkonzepte dargelegt, wobei ich mich für den modularen Weg entschieden habe um während der Ausbildung meinem Beruf weiter nachkommen zu können. Ich bin somit zwecks ATPL Erlangung nicht an eine Flugschule gebunden, sondern kann erstmal in die Fliegerei reinschnuppern und versuchen das erste Ziel meines Weges, die PPL nach JAR-FCL zu erreichen. Selbst bis dahin werde ich modular vorgehen. Das heißt, dass ich in den folgenden Monaten den SPL absolvieren werde, danach auf PPL-A/N umschulen möchte, danach die Klassifizierung für Flugzeuge bis MTOW 2000kg machen möchte und dann auf den PPL-A nach JAR-FCL upgraden werde.

Ein langer Weg, aber das ist mir eigentlich egal, da ich aufgrund meiner relativ stabilen Berufssituatuion, mit der ich sehr gut Leben kann und die mir auch gut gefällt (Gruß an alle mitlesenden Kolleginnen und Kollegen), nicht unter Zugzwang stehe. Das langfristige Ziel (CPL/IR bzw. frozen ATPL) werde ich aber sicher nicht aus den Augen verlieren, da ich mich einfach viel zu sehr für die Luftfahrt interessiere.