Naja, als kritisch kann man es nicht unbedingt bezeichnen. Gegenüber dem was ich eigentlich vor hatte aber schon :) Ich wollte einfach nur mal eine Runde durch die Gegend gurken und mir wieder einmal die Nachbarorte von oben anschauen. Als ich dann zum Flugplatz kam, gab es gleich die erste Überraschung, die ich schon beinahe wieder vergessen hatte. Eine niegelnagelneue Ikarus C42 schmückt die Halle am Oerlinghauser Flugplatz. Im Gegensatz zur „Alten“ ist das Tuch nicht nikotingelb sondern eher schneeweiß. Auch die Aluminiumteile glänzen ohne jegliche Korrosionsschäden um die Wette. Ein feiner Anblick. Muss man schon sagen…

Die C42 gehört demjenigen, der mir damals auch das Fliegen beigebracht hat – prinzipiell also der Flugschule Senne. Er hat mir natürlich sofort angeboten die Runde mit der neuen C42 zu drehen. Da ich zudem noch Solo los wollte, fragte er mich, ob ich ihn nicht mitnehmen kann. An dieser Stelle fiel die Entscheidung darüber wie viel Stress ich heute bei dem Flug um den Brei haben werde. Davon wusste ich nur nichts – noch nicht.

Also sind wir erstmal richtung Bielefeld geflogen um dort mit den ersten Überziehübungen zu starten. Die Theorie war mir nicht zuletzt aufgrund des Fluglehrerlehrgangs natürlich noch im Kopf. Es ist prinzipiell schon im Hirn eingebrannt, dass man im überzogenen Zustand mit dem Seitenruder korrigiert und das Querruder schön Querruder sein lässt. Leichter gesagt als getan. Ich kann an dieser Stelle jedem nur empfehlen öfter mal mit einem Fluglehrer in ein Flugzeug zu steigen als es das Gesetz vorschreibt (-> eine Stunde pro 24 Monate). Man hält es gar nicht für möglich, dass man in einer Extremsituation unbewusst falsche Reflexe hervorruft obwohl man genau weiß, dass es falsch ist. Man erinnere sich an meine Flugsimulatorkrankheit. Ihr wisst schon: Das Rühren mit dem Knüppel.

Es war in jedem Fall so, dass ich das Flugzeug in den überzogenen Flugzustand gebracht habe und dann tatsächlich reflexartig winzige bis mäßige Ausgleichbewegungen mit dem Querruder gemacht habe. Obwohl ich genau weiß, dass die ausgleichenden Bewegungen unbedingt mit dem Seitenruder erfolgen müssen. Denn in niedriger Höhe bei einem wirklichen Strömungsabriss kann das der letzte Flug gewesen sein wenn man falsch reagiert. Von einer Landung mal abgesehen. Ich werde das demnächst sicher öfter machen.

Der Flug sollte natürlich nicht mit einer normalen Landung enden. Wäre ja viel zu einfach. Also schnell auf 3.000 ft geschraubt, zentral über den Flugplatz geflogen und zack Triebwerk aus. Nun galt es vorerst mal Höhe durch einige Vollkreise abzubauen um dann im kurzen rechten Gegen-, Quer- und Endanflug die Piste 22 anzuvisieren. Auch das war mir eine Lehre. Natürlich im positiven Sinne, denn ich hätte schon nach einem, spätestens zwei Vollkreisen zur Piste fliegen wollen. Letztendlich haben wir ganz locker drei oder vier Vollkreise drehen können und mussten im kurzen Endteil trotzdem noch rund 700 ft Höhe durch kräftiges Slippen plattmachen.

Das war wirklich mal wieder ein interessanter und erfahrungsreicher Flug. Ich kann euch allen wirklich nur ans Herz legen ruhig mal alle 6 Monate mit einem Fluglehrer zu üben. Mit durchschnittlich 30 Stunden pro Jahr seid ihr zwar gut im Training und bekommt sicher sauber Landungen hin – Extremsituationen stehen im Gegensatz dazu aber auf einem ganz anderen Blatt Papier.

FK9 fliegen in Höxter

verfasst am 11. April 2009

Dass ich relativ viele Leute aus dem UL Forum treffe und obendrein noch einen Flug mit der FK9 machen würde, hätte ich nicht gedacht, als ich am Karfreitag mit meiner Freundin kurz nach Mittag von Oerlinghausen richtung Höxter startete. Bei dem Wetter ist gehört ein Besuch auf der schönen Flugplatzterrasse zum Pflichtprogramm. Der Hinflug bei leicht thermischen verhältnissen lieferte uns Steigraten von 5 m/s ohne den Anstellwinkel großartig zu vergrößern, war aber mit ca. 40 km/h Gegenwind leicht ruppig. Aber das sollte kein Problem sein, denn ich hatte mir nach drei Monaten Breezer fliegen mal wieder die C42 genommen. Den Weg nach Höxter kennt mittlerweile sogar meine Freundin auswendig ^^

Die Landung in Höxter war unkompliziert. Der Wind stand mit rund 7 kt direkt auf der Piste 14, sodass man via Köterberg direkt über den langen Endanflug anfliegen konnte. Im kurzen Endanflug wird man wie gewohnt gut durchgewirbelt. Fliegt man anfangs etwas höher an und slippt am Ende, bekommt man davon jedoch nur die Ausläufer zu spüren. Die Landung in Höxter verlief 1A, was man von der späteren Landung in Oerlinghausen nicht unbedingt behaupten kann. In jedem Fall habe ich den Flieger abgestellt und bin gen Terrasse gegangen. Da hörte ich schon ein „Hallo Markus….“ von der Terrasse rufen. Nach kurzem Blick stellte sich heraus, dass Armin mit kompletter Höxteraner Kombo dort den Nachmittag verbrachte. Mit einem auf dem Tisch stehenden Funkgerät bekommt man sogar alle An- und Abflüge gut mit.

Nach einer Zeit landete dann Patrick mit dem noch jungen „Flugschüler“ Christopher (im Forum eher bekannt als flyingchristopher) in seiner nagelneuen FK9 (siehe Bild). flyingchristopher war übrigens auch der junge Mann, der beim letzten Mal im Turm saß. Ich war nur mal wieder zu blind ihn zu erkennen :) Naja, in jedem Fall bin ich direkt auf das Vorfeld gegangen, um mir den Flieger mal anzusehen. Man muss wirklich sagen, das die FK9 aerodynamisch gesehen vorbildlich verarbeitet ist. Auch die Flugeigenschaften erinnern wenig an die eines UL. „Die fliegt man eigentlich wie eine Cessna…“, so der stolze Besitzer Patrick, den ich übrigens am kommenden Wochenende beim Fluglehrerlehrgang sehen werde.

Es ist wirklich interessant. Es reicht völlig aus das Flugzeug genau auszutrimmen und dann lediglich mit der Geschwindigkeit, also der Motorleistung zu „steuern“. Besonders im Anflug ist es eine ganz andere Situation als beim Fliegen mit „normalen“ ULs wie der C42 oder dem Breezer. Sobald man die Geschwindigkeit unter 110 km/h senkt, baut die FK9 entsprechend gut Höhe ab. Ansonsten wird es schwierig das „Ding“ runterzubringen, da die Anflüge einfach zu hoch wären. In Punkto Geschwindigkeit lässt sich sagen, dass die FK9 ein wirklich schneller Vogel ist. Durch die aerodynamisch hervorragende Verarbeitung spürt man darüber hinaus kaum Böen oder Luftbewegungen. Der Flieger liegt äußerst stabil in der Luft und Geschwindigkeiten von 220 km/h sind ein Kinderspiel.

Nach zwei Überflügen und einem Touch-and-Go ging es wieder auf den Rückflug. Mit ordentlich Rückenwind und rund 180 km/h GS (für die C42 ist das gut) ging es schnell wieder nach Oerlinghausen. Dort wurde die Piste auf die 04 geändert. Der Anflug verlief erstmal astrein. Am Ende war ich jedoch noch deutlich zu hoch, was ich allerdings durch extremes Slippen ausgleichen konnte. Als ich aus dem Slippen in die normale Fluglage zurückging, erwischte uns eine Böe und drückte uns 5 bis 6 Meter von der Centerline nach links. Um das auszugleichen, musste ein größerer Tritt ins rechte Seitenruder her. Wieder auf der Centerline ausgerichtet habe ich etwas zu hoch abgefangen, sodass die C42 aus etwa einem Meter auf die Piste fiel. Da muss ich noch ein wenig dran arbeiten, denn der Blickwinkel ist aus dem Breezer völlig anders und den war ich zu sehr gewohnt. Es ist also wirklich besser öfter mal die Flugzeuge zu wechseln. Man merkt doch zweifelsohne wie wichtig regelmäßiges Training mit jedem Flugzeugtyp ist.

Trotzdem war es alles in allem ein guter Flugtag mit interessanten Eindrücken und vielen Leuten. An dieser Stelle einen Gruß an die gesamte Kombo am Flugplatz Höxter, besonders an Armin, Christopher und Patrick…

Geburtstag feiern in 3.000 ft AMSL

verfasst am 28. November 2008

Es kam mir schon vor wie Jahre, diese Abstinenz vom Fliegen. Ich musste heute wirklich mal in mein Flugbuch schauen, wann das letzte mal war. OK, zwischendurch war ich mit Gerd einmal mit dem Gyro unterwegs, aber das zählt ja nicht (steht ja nicht im Flugbuch). Nein, das zählt natürlich auch, aber Fläche bin ich seit dem 01. November nicht mehr geflogen. Mit meiner Freundin war ich sogar schon seit dem 18. Oktober nicht mehr in der Luft. Das war übrigens auch der letzte Flug im Breezer.

Heute am 28. November, mein 26. Geburtstag (1982) konnte ich den Breezer endlich mal wieder in die Luft bewegen. Das Wetter wurde in der gesamten nördlichen Bundesrepublik mit Oscar vorhergesagt. Und das war auch so. Oben leicht diesig, aber absolut keine Luftbewegung. Die Runde hat uns diesmal in eine andere Richtung geführt. Es ging von Oerlinghausen via Hillegossen der A2 in nördlicher Richtung entlang. Herford, Porta, Bad Oeynhausen und Minden haben wir uns aus rund 3.000 ft angesehen. Eine sehr schöne Strecke. Eigentlich hätte man auch noch Porta anfliegen können. Das ist ein wirklich schöner Flugplatz direkt an der A2 gelegen. Sogar einige Drachenflieger konnte man da unten ausmachen.

Da aber wie gesagt heute noch Geburtstag gefeiert werden soll, haben wir uns die Zwischenlandung gespart. Zurück ging es in etwa auf gleichem Wege. Wir haben jedoch noch einen kleinen Abstecher über Schloß Holte gemacht und sind letztendlich um Verl geflogen um wieder gen EDLO Platzrunde zu gelangen. Die Landung war gar nicht mal so einfach, denn zum Zeitpunkt unserer Landung zog der Windsack ziehmlich straff nach rechts. Das heißt, dass der Wind kräftig von Links bläst. Aber mit vollem Seitenrudereinsatz war auch der Flug nach rund 53 Minuten beendet. Das Kuriose war, dass der komplette Anflug ohne jede Turbulenz verlief und der Wind erst im Short Final auftrat. Aber wer auf den Windsack schaut, ist klar im Vorteil ^^

Schön, dass endlich mal wieder Wetter war :) Ach ja,meine Freundin hat wieder ein Video von der Landung gemacht. Das werde ich noch nachreichen…

Im Breezer auf 6.500 ft – über den Wolken

verfasst am 24. September 2008

Endlich mal wieder ein schönes Erlebnis. Am vergangenen Wochenende (20.09.2008) konnte ich erneut in den Breezer einsteigen um zwei Fluggäste durch die Gegend zu fliegen. Der erste Fluggast war der Vater des Lebensgefährten meiner Tante, welcher schon ein paar Rundflüge (nicht bei mir) gemacht hatte und einfach nur die Sonne und die Aussicht über Bielefeld und Umgebung geniessen wollte. Ich bin mit ihm über Bielefeld, Oerlinghausen und Lage gekreist. Interessant ist es auch mal ein bisschen Bundesliga aus 2.500 ft zu schauen, denn gerade spielte Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Köln in der Schüco Arena. Der Flug ging, wie eigentlich immer, recht schnell vorbei.

Die Landung war nicht holperig oder hart, aber total verzogen. Ich habe im letzten Moment ein bisschen zu wenig Seitenruder gegeben, sodass ich leicht schiebend und etwas rechts von der Pistenmitte aufgesetzt bin. Ärgerlich, da der Anflug sehr gut verlief und das Wetter mit 7 kt Wind alles andere als eine fliegerische Herausforderung war. Man sagt ja ein guter Anflug ist die halbe Landung. Beim Eindrehen in den linken Queranflug zur Piste 04 habe ich die Geschwindigkeit schön auf 110 km/h gedrosselt, die Klappen auf die erste Stufe gesetzt und konnte ganz in Ruhe weitergleiten. Es passte alles haargenau. Beim Eindrehen in den Endanflug habe ich das Gas teilweise ganz herausgenommen oder im Schleppgas auf vielleicht 2.500 upm stehen lassen um den optimalen Gleitwinkel mit optimaler Geschwindigkeit zu halten. Das hat bis zum Ende des Waldstücks auch super geklappt. Durch den dann auftretenden leichten Luv „schob“ das Flugzeug rechts von der Centerline weg und ich begann zu spät mit der Korrektur. Deswegen später das leicht versetzte und schiebende aufsetzen auf der Piste 04.

In der zweiten Runde habe ich einen Freund mitgenommen. Auch hier ging es anfangs über die Schüco Arena. Das Spiel war jedoch bereits zu Ende. Da der Himmel nur etwa zu 3/8 bedeckt war beschloss ich mal über die Wolken zu gehen, um mal wieder das absolute Freiheitsgefühl zu geniessen. Bei 4.500 ft habe ich den Transponder eingeschaltet um noch etwa 2.000 ft weiter auf letztendlich 6.500 ft oder auch FL65 zu steigen. Was für ein Anblick. Es wurde richtig kalt da oben. Laut Wetterbericht lag die 0°C Grenze genau in diesem Bereich. Da an einem UL ja bekanntlich aus gewichtstechnischen Gründen nicht so viel dran ist (schon gar keine Wärmedämmung) habe ich das erste mal seit langem wieder die Heizung eingeschaltet.

Letztenendes sind wir noch einige Minuten da oben geblieben, haben sogar ein Video gedreht, welches ich in den nächsten Tagen hochladen werde und haben die Aussicht einfach nur genossen. Da das Wetter ja sehr ruhig war, habe ich den Sinkflug etwas „sportlicher“ eingeleitet um diesesmal eine gute Landung auf die Piste 04 in Oerlinghausen (EDLO) hinzulegen. Das war echt super und hat Spaß gemacht. Bitte mehr davon…

Heute habe ich mal wieder einen Fluggast glücklich gemacht. Direkt nach der Arbeit ging es darum den Freund der Kollegin meiner Freundin zu fliegen. Kein Problem. Es sollte ein wenig über Bielefeld und Lage gehen. Heute hatte ich mal wieder den Breezer zur Hand. Es herrschte laut Wetterbericht zwar nur geringer bis mäßiger Wind (max. 15 kt, Böen bis 20kt), welcher in Oerlinghausen aber schnell ungünstig sein kann. Heute war genau das der Fall. Wir hatten zur Piste 04 heute etwa 15 kt Seitenwind aus 90°. Die Seitenwindkomponente betrug schätzungsweise 12 bis 13 kt.

Der Start läuft wie immer easy. Schnell gewinnt man mit dem Breezer an Fahrt und Höhe, sodass wir über den Kamm des Teutoburger Wald via Oerlinghausen in Richtung Bielefeld flogen. Dort einmal über die Sparrenburg am Kesselbrink, dem Boulevard und der Schüco Arena vorbei um letztendlich hinter der Uni Bielefeld umzudrehen. Da wir wunderbar in der Zeit lagen, machten wir noch einen kurzen Abstecher über Lage und drehten dann in Richtung Asemissen ein. Über Asemissen meldete ich uns per Funk bei Oerlinghausen Info zur Landung an, es ging wieder zur Piste 04.

Ich habe dann genügend Höhe abgebaut, sodass ich beim Eindrehen in den linken Queranflug zur Piste 04 etwa 1.600 ft und 120 km/h auf den Anzeigen hatte. Das passt. Also habe ich das Gas weiter gedrosselt, die Nase angehoben und die Klappen auf die erste Stufe gesetzt. Locker flogen wir mit rund 110 km/h dem Endteil entgegen. Beim eindrehen in den Endanflug habe ich etwas weiter als sonst ausgeholt, da zum einen Platz genug war und der Wind uns so oder so mit seinen 13 kt wieder in Richtung Piste 04 schiebt. Also bin ich leicht rechts von der Centerline der Piste eingeschwebt.

„Wind mit 17 aus 9“, hieß es über Funk. Alles klar. Ich entschloss mich für ein wenig Schleppgas leicht unter 3.000 upm und freute mich auf die Landung. Zack wehte der Wind nicht mehr. Wir verloren in dem Moment ganz gut an Geschwindigkeit und auch an Höhe, denn ich musste die Nase zwecks Geschwindigkeitsgewinnung leicht nach unten drücken und habe direkt danach Gas gegeben um anschließend wieder die verlorene Höhe zu gewinnen. Prompt wehte der Wind wieder. Kurz vor dem Erreichen der Schwelle, direkt hinter dem Wald ging es nochmal ein erhebliches Stück runter und auch die Geschwindigkeit fiel. Ich habe noch einmal etwas Gas gegeben, sodass wir über der Schwelle etwa 100 km/h hatten.

Die Klappen hatte ich die ganze Zeit in der ersten Stufe belassen, da mir das bei den böigen Verhältnissen einfacher erschien. Denn wenn der Wind dann bei voll gesetzten Klappen aufhört zu wehen, hätte ich noch mehr Zeit benötigt um wieder Geschwindigkeit aufzunehmen. Da war die erste Stufe doch ausreichend und etwas „dynamischer“. Das Ausschweben war dann keine Kunst mehr und zack war der Flug an diesem Tag auch wieder vorbei. Am Samstag geht es zu Glück schon wieder weiter :)

Rundflug: einmal Lemgo und zurück

verfasst am 13. September 2008

Am 08.09. bin ich mal wieder C42 geflogen. Es war ein Rundflug den jemand geschenkt bekommen hat. Der Heimatort des Beschenkten ist Lemgo. Also keine Frage, dass das das Ziel der Reise sein sollte. Der Fluggast hatte einen „Gutschein“. Mir war es ehrlich gesagt egal. Mein Auftrag lautete: „Flieg mal mit dem…“. Der Mann war sehr interessiert an der ganzen Sache. Ich bin mit ihm in Oerlinghausen (EDLO) einmal durch die ganze Halle gegangen um fast jeden einzelnen Flugzeugtyp zu erklären. Auch an den Fluglizenzen war er interessiert.

Als wir dann im Flugzeug saßen erzählte er vom Flugsimulator. Die Instrumente waren also im groben bekannt. Er wollte nur wissen wie die funktionieren. Prinzipiell war das anspruchsvoller als mein Prüfungsflug :) Naja, einige Minuten später ging es von derPiste 22 vorerst gen Detmold. Das Hermannsdenkmal will jeder sehen. Danach ging es weiter nach Lemgo. Dort angekommen war es absolut kein Problem für den Passagier sein Eigenheim zu finden. Gewöhnlich dauert das bei meinen Fluggästen zwischen 5 und 10 Minuten, teilweise finden die es auch gar nicht. „Ich nutze viel Google Earth…“, sagte er.

Nach einem echt ruhigen und schönen Flug ging es dann via Lage, Asemissen und Sennestadt zurück in die Platzrunde und zur Landung auf die Piste 22. Die Landung war Butterweich und der Fluggast total zufrieden. „Super, kann man das öfter machen…?“, fragte er zum Abschluss. Ich teilte ihm meine Kontaktdaten mit und er sagte, dass er sich bald zwecks erneutem Rundflug melden würde. Kein Problem. Ich fliege gerne :)

Es ist passiert!

verfasst am 6. September 2008

Heute hat sich bei mir ein Passagier (w) angemeldet, welcher unbedingt mal fliegen wollte. Kein Problem. Es sollte von Oerlinghausen EDLO via Asemissen und Detmold nach Lage und anschließend via Hillegossen zurück auf die Piste 22 nach Oerlinghausen gehen. Das alles sollte innerhalb einer bis eineinhalb Stunden „gegessen“ sein. A propos gegessen: Der Passagier hatte vorher Kuchen gegessen und war super drauf.

Heute hatten wir bekanntlich sehr durchwachsenes Wetter. Jetzt geht es zwar wieder, aber zur Startzeit wurden sogar im GAFOR Bericht bis zu 35 Knoten vorhergesagt. Das heißt, dass es heute auf jeden Fall windiger als sonst ist. Mir ist das egal. Dem Flugzeug auch. Den Passagier hatte ich vorher gewarnt. Also ab zur Piste 22, Vollgas und zack wurden wir samt C42 in etwa 1-2 Meter Höhe von der ersten Böe quer nach obenrechts gerissen. „Heute ist es etwas ruppig, aber mal sehen wie es oben ist…“, meinte ich zum Passagier. „Kein Problem, mir gehts gut…“, hieß es zurück. Glück gehabt dachte ich.

Mittlerweile waren wir im „Querabflug“ und wurden auf etwa 1.500 ft das erste mal aus den Sitzen gehoben. Da drückte uns der Wind für ein bis zwei Sekündchen mit aller Gewalt nach unten ^^. Mir hats Spaß gemacht. „Wie geht es Ihnen?“, fragte ich. „Mir gehts gut, mir macht das nichts…“, kam als Antwort zurück. Ich habe mich richtig gefreut, denn die meisten hätten sicher schon zurück gewollt. Also ging die Reise weiter entlang des Teutoburger Wald nach Detmold. Einmal um das Hermannsdenkmal kreisen und ab über die Detmolder Stadtmitte in Richtung Lage. Teilweise 70km/h Gegenwind! Zumindest zeigte mir das GPS 82 km/h GS während der Fahrtmesser etwas über 150 km/h IAS anzeigte.

5 Minuten später Position kurz vor Lage. „Da ist ja die Zuckerfabrik…“, hieß es vom Passagier begeistert. Danach machte sie sich auf die Suche nach ihren vier Wänden. Ein Fehler. „Haben Sie es gefunden, oder soll ich nochmal um Lage kreisen…?“, fragte ich, da die Fotos fürs Familienalbum scheinbar noch nicht im Kasten waren. „Ich glaube es ist besser wenn wir komplett zurück fliegen…“, war die Antwort während ihr Gesicht deutlich sichtbar die Farbe wechselte. Ich sofort: „Schaffen Sie das noch bis nach Oerlinhausen? Es dauert etwa 15 Minuten…“. „Ich glaube nicht…“, sagte sie. In dem Moment habe ich das Ruder gen Oerlinghausen gerissen und verzweifelt nach einer Kotztüte gesucht. Kurz bevor sie in eine Taschentuchpackung reiern wollte (Ich frag mich wie das gehen soll ^^) fiel mir ein, dass ich vom Urlaub doch noch eine TUIfly Kotztüte in meiner Pilotentasche hab. „Take it with a smile“ steht da drauf. Ich war am smilen ^^. Der Passagier hing samt Mikro in der Tüte „Würden Sie das Mikro bitte noch abklappen…?, sagte ich.

Sekunden nach dem Herausholen der Tüte wurde diese auch schon gut gefüllt. Dem Passagier ging es bis zum Aufsetzen richtig schlecht. Nach der Landung war die Übelkeit wie „verflogen“ ;) Da ich ja ein großes Herz habe und guten Service bieten wollte, habe ich direkt neben einer Mülltonne angehalten um das auffällig gelbe Tütchen zu entsorgen. Das war echt lustig…

Da der Flug aufgrund der Vorkommnisse nicht sonderlich lange dauerte bin ich noch mit meiner Freundin geflogen. Das Wetter war zwar immer noch nicht super, aber deutlich ruhiger. Aus Angst hat meine Freundin auch noch eine Tüte mit an Bord genommen. Gebraucht wurde die aber nicht. Letztendlich sind wir wie immer sicher auf der Piste 22 gelandet. Auf jeden Fall ein lustiger Tag…

Nach 10 Wochen endlich wieder Breezer geflogen

verfasst am 1. September 2008

Das war super. Endlich mal wieder den Breezer in der linken Hand zu haben. Meine Freundin und ich hatten im August unseren Jahresurlaub. Eigentlich wollte ich viel mehr Zeit einplanen um fliegen zu gehen und der magischen Stundenzahl von 150 näher zu kommen. Leider ist aber immer wieder was dazwischen gekommen. Zum einen waren es Kunden für die ich dann doch noch hier und da einen Handschlag erledigen musste oder aber der Urlaub auf der kanarischen Insel Gran Canaria, in welchem ich mangels Flugzeug nicht fliegen konnte. Bis auf den Flug mit einer TUIfly Klapperkiste (737-800, Baujahr 1998) war bei mir also eher MSL bzw. GND angesagt.

Ein Blick in mein Flugbuch erklärte meine schon zittrigen Hände. Direkt nachdem wir samt Boeing vom Copiloten auf die Piste in Düsseldorf geschmissen (Landen geht anders) wurden, dachte ich fast nur noch ans selber Fliegen. Endlich mal wieder den Steuerknüppel in den Händen halten. Das war schon wieder zu lange her. Es steht noch ein Flug vom 15.08. (kurz vorm Urlaub) als letzter Eintrag in meinem Flugbuch. Auf diesem Flug hat meine Freundin übrigens Videos von Start und Landung gedreht, welche ich zeitnah hochladen werde. Höchste Zeit also, dass ich genau einen halben Monat später (am 30.08.) wieder in die Luft und somit deutlich über MSL komme.

Es sollte mal wieder der Breezer sein. Ich bin fast vom Stuhl gefallen als ich gesehen habe, wann ich die Maschine das letzte mal persönlich gesteuert habe. Man kann schon fast von einer Abstinenz sprechen :) Über 2 Monate war der letzte Breezerflug schon her! Am 21.06.08 saß ich das letzte mal auf dem Pilotensitz. Danach stehen nur C42 Flüge im Flugbuch. Aber zum Glück kehrt ja jetzt wieder Normalität ein :)

Also habe ich am Samstag, den 30.08.2008 schnell das Wetter eingeholt, welches sich im Oskar Bereich befand und den Flug mittels der ulForum.de Flugplanung geplant. Leicht böiger Seitenwind von etwa 10-13 kt aus 120° sollten mir beim Start von der Piste 04 in Oerlinghausen (EDLO) keine Probleme bereiten. Woher ich die Windwerte habe? Die wurden mir per Funk mitgeteilt! Ich habe das erste mal nach Scheinerhalt die Windverhältnisse in Oerlinghausen mitgeteilt bekommen. Danke an den Mann im Turm (ich weiß leider nicht wer es war), das kann man auf jeden Fall gut gebrauchen. Bitte weiter so…

Mit Freundin und der Vorfreude auf ein Stückchen Kuchen inkl. Cappuchino im Gepäck ging es zu meiner Lieblingsdestination Höxter (EDVI). Der nette Mensch am Funk hat mich wie immer mit reichlich Informationen versorgt. Das läuft da wirklich vorbildlich. Sogar meine Extrawurst direkt aus dem langen Endanflug einfliegen zu dürfen stellte absolut kein Problem dar. Denn ich hatte vorher den Schiedersee überflogen und befand mich somit im Weiterflug richtung Höxter rechts vom Köterberg im langen Endteil der Piste 14, welche bei Wind aus 120° natürlich in Betrieb war. Auf diese Weise konnten wir uns das Einordnen in die Platzrunde und somit ein erneutes Ausholen sparen.

Der Endanflug an sich ist eine super Sache. Umgeben von einer schönen Berglandschaft hat man einen astreinen Blick auf die Schwelle der Piste 14. Das einzige was mir aufgefallen war, ist dass die Konzentration unter Umständen nachlassen kann, wenn man über den langen und monotonen Endteil anfliegt. Denn in der Platzrunde hat man wenigstens noch ein paar kurven zu fliegen. Im kurzen Endanflug musste ich deshalb nochmal ein bisschen Gas geben, da ich während des Klappensetzen und des Funken die Geschwindigkeit etwas außer acht gelassen habe. Das war zwar nicht unbedingt im gefährlichen Bereich, befand sich aber schon unter der 100 km/h Marke. Ich hatte also etwa 10-15 km/h zu wenig drauf. Wichtig ist es in Höxter schnell zu reagieren, da man nach dem Waldstück im kurzen Endanflug zusätzlich noch nach unten gezogen wird und die Piste 14 am Anfang etwas ansteigt (so zumindest mein Eindruck). Da sollte man nicht erschrecken, wenn man auf einmal schon etwas unter dem idealen Gleitwinkel einschwebt. Wie gesagt hilft da das kurze Einschieben des Gashebel um das Ausgleiten etwas zu verlängern. Da man die rechte Hand so oder so zwecks möglichem Go-Around stets am Gashebel hat, ist es also kein Problem schnell zu reagieren.

Fazit der Sache war, dass der Breezer nach rund 2 Monaten immer noch ganz gut in der Hand liegt. Ich hatte mir erst schon sorgen gemacht, aber es wurde noch besser. Nach zwei Stückchen Pflaumenkuchen, einem Milchkaffee und einem Cappuchino für nur 7 Euro (Trinkgeld inklusive), einer der weiteren Gründe warum sich Höxter immer wieder lohnt, ging es zurück nach Oerlinghausen. Das Start Prozedere wie üblich: Backtrack über die Piste 32 zur Piste 14, drehen auf die Piste 14, Windbeurteilung, Vollgas und Take-Off. In Höxter bekommt man sogar immer seine Startzeit und ein nettes „Bis zum nächsten mal…“ hinterhergerufen. Das nenne ich Service. Da wir uns nochmal den Schiedersee, den Köterberg und den Hermann angesehen haben, war der Rückflug nicht zuletzt auch aufgrund der langen Platzrunde in EDLO etwas länger. Dort habe ich meiner Meinung nach die bisher sauberste Landung auf die Piste 04 gelegt. Trotz 11kt Seitenwind hatte ich keine Probleme den Breezer nahezu unbemerkt auf die Piste zu setzen. Alles in allem also wieder ein super Flugtag. Diesen Artikel widme ich Klaus, der sich schon danach gesehnt hat :)

Fotoflug über Heepen

verfasst am 13. Juli 2008

Heute Nachmittag habe ich erneut einen Fotoflug gemacht. Kurz nach Mittag habe ich die C42 aus der Halle geholt, gecheckt und dann kam auch schon der Fotograf. Der sagte mir, dass er das alles schon ein paar Mal gemacht hätte und somit konnten wir ohne große Erklärungen los. Heute war das Wetter eigentlich sehr in ordnung. Lediglich leicht thermische Verhältnisse sollten dem Fotografen mehr oder weniger zu schaffen machen. Schnell ging es über die Piste 22 los in Richtung Bielefeld-Heepen. Dort zogen heute irgendwelche Schützen durch die Straßen (es waren mehrere Hundert), die der Fotograf gerne im Kasten haben wollte.

Ich bin also erstmal auf 2000ft gestiegen, wir haben uns das Objekt angesehen, entschieden wie wir es anfliegen, sind auf ca. 1.500ft gesunken und es konnte los gehen. Bei etwa 100 km/h, Klappen in erster Stufe und leicht slippener Flugzeugstellung kann die Tür problemlos geöffnet werden. Dabei muss man natürlich sicher gehen, dass beide Insassen fest genug angegurtet sind und dass keine beweglichen Teile aus dem Flugzeug rausfliegen können. Wir haben also die Runden um den Platz gedreht an dem Sich die Schützen versammelten und es wurden Fotos en masse geschossen. Nach einer guten Stunde hatten wir alles im Kasten und flogen zurück Richtung EDLO Oerlinghausen. Dort war die Landung auch wieder leicht thermisch, aber vom Wind her mit 5 Knoten verhältnismäßig unkompliziert und ruhig, obwohl ich am Ende stark slippen musste, da die Thermik uns nicht so runter ließ wie wir wollten :)

Alles in allem ein super Flug, bei dem man endlich mal wieder das Wetter gespürt hat.

Rundflüge mit dem Breezer und der C42

verfasst am 8. Mai 2008

Gestern habe ich noch ein Geburtstagsgeschenk für meine Cousine einlösen müssen (Rundflug über OWL), wobei sich mein Cousin auch für einen Flug bei mir angemeldet hat. Ich habe mehr oder weniger mein Standardprogramm geflogen: Flugvorbereitungen am BreezerZwei bis drei mal Schloß Holte umfliegen, dann in Richtung Bielefeld über die Sparrenburg, die Innenstadt, die Schüco-Arena und letztendlich zur Uni Bielefeld. Danach geht es dann wieder gen EDLO, wobei oft noch ein kleiner Abstecher über Schloß Holte gewünscht ist.

Meist nehme ich ganz unkompliziert den direkten Weg über den Teutoburger Wald via Sennestadt, leite dort den Landeanflug ein um dann schließlich bei etwa 1.600ft Höhe in die Platzrunde entweder über den Gegenanflug zur Piste 04 oder in den rechten Gegenanflug zur Piste 22 einzufliegen. Sollte dann gerade kein Schulbetrieb z.B. Flugschüler mit Ziellandung und stehendem Triebwerk in der Luft sein, kann man Problemlos in die Platzrunde einfliegen und landen. Sollte wirklich Schulbetrieb sein, dann lasse ich den Leuten lieber den Vortritt und ziehe noch ein oder zwei Vollkreise um die Landung angemessen zu verzögern.

Im zweiten Durchgang habe ich wieder genau das gleiche Programm durchgezogen. Der Anflug machte mir persönlich dann schon wieder etwas mehr Spaß als der Vorige, da es durch den stärkeren Seitenwind anspruchsvoller war den Flieger auf der Centerline zu halten. Wie immer ist mir das aber ohne Weiteres gelungen :)