Die Assistenzzeit ist eine Zeit, in der es als frisch gebackener Fluglehrer-Assistent darum geht eine bestimmte Menge an Praxis gegenüber dem jeweiligen Verband nachzuweisen. Die Assistenzzeit wird in Fachkreisen auch Assi-Zeit genannt, wobei es bei mir mittlerweile eher als Absti-Zeit (Abstinenz) zu bezeichnen wäre.

Ich habe den Wisch (Nachweis für erfolgreich bestandene Fluglehrertheorie und -praxis) seit Ende April 2010 zu Hause liegen. Danach wurde es zeitlich etwas schwierig mit der Fliegerei, da – mal wieder – eine kleine berufliche Veränderung anstand, die ein wenig mehr Zeit als geplant in Anspruch nahm. Dieses „Wirr-Warr“ dauert noch bis etwa Ende Juli oder Mitte August an. Dann kann ich mich jedoch endlich wieder mehr der Fliegerei widmen.

Wie oben bereits erwähnt, steht bei mir nur noch die Assi-Zeit an. Das heißt, dass ich bei einer Flugschule mindestens zwei verschiedene Schüler durch alle Abschnitte der Flugausbildung begleiten muss – quasi als Fluglehrer im Auftrag des jeweiligen Ausbildungsleiters tätig werde. Genau für diesen Zweck suche ich derzeit über ulForum.de nach einer Flugschule, die mir diese Zeit ermöglichen kann. Für die Zeit, die danach kommen wird, sind die meisten Weichen bereits gestellt. Es wird, nicht nur auf diesem Blog, viele Neuigkeiten geben. Aber dazu später mehr.

Ich freue mich über jedes erdenkliche Angebot und komme nach Möglichkeit auch gerne darauf zurück. Zwei Angebote habe ich via ulForum.de bereits erhalten. In dem einen Fall waren es jedoch rund 450, in dem anderen Fall mehr als 600 Kilometer Fahrtweg, die mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Trotzdem nochmal besten Dank an dieser Stelle. Es wäre also schön, wenn sich etwas aus der Nähe ergeben würde. Ach ja: Gegenleistungen erwarte ich übrigens keine.

So weit von mir. Sobald es etwas Neues gibt, berichte ich natürlich :)

Fluglehrer-Assistent

verfasst am 26. April 2010

Es ist geschafft. Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum Fluglehrer liegen hinter mir. Es fing damals mit einem theoretischen Fluglehrerlehrgang beim DULV an. Das war vor etwa einem Jahr. Den Lehrgang hatte ich damals relativ glatt bestanden. Mein Vorteil gegenüber anderen Teilnehmern war der, dass ich erst ein Jahr zuvor für die Theorie gepaukt hatte, da ich zu der Zeit ja schließlich selbst noch in der Pilotenausbildung steckte. Mir war der ganze „Kram“ also noch präsent, sodass ich mich dazu entschlossen habe den Lehrgang nach nur 50 oder 60 Stunden Flugerfahrung einfach mal mitzumachen.

Da das alles ganz wunderbar hingehauen hat, schimpfe ich mich seit Anfang Mai 2009 daher Lehrer für UL-Theorie und durfte seitdem angehende Piloten theoretisch sowohl für aerodynamisch gesteuerte als auch gewichtskraftgesteuerte UL unterrichten. Das habe ich natürlich wahrgenommen und letztendlich schon die ein oder andere Unterrichtsstunde auf dem Buckel.

Danach kam eigentlich der schwierigste oder eher langwierigste Teil. Das Sammeln von Flugerfahrung. Ich hatte im Frühjahr 2009 wie gesagt erst rund 60 Flugstunden im Flugbuch stehen. Damit hatte ich leider keine Chance mich für eine Teilnahme am praktischen Lehrgang zu qualifizieren, denn dieser erfordert, neben dem Bestehen einer Auswahlprüfung, mindestens 150 Flugstunden Erfahrung.

Nicht zuletzt durch gute Kontakte über das Ultraleicht Forum machte man mir einige Angebote bezüglich des Langzeitcharterns von Ultraleichtflugzeugen. Ein Angebot überzeugte nicht nur mich, sondern auch denjenigen, der mir das Flugzeug (eine FK9) verchartert. Immerhin bestand mein Vorhaben darin gut 100 Stunden (!) zu fliegen – und zwar innerhalb eines Jahres. Das ganze klappte hervorragend und machte viel Spaß. Letztendlich möchte ich an dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an Patrick Rudolph richten, der mir das problemlose Sammeln der 100 Stunden mit seinem Angebot möglich machte. Ohne ihn hätte ich vermutlich nicht mehr als 100 Stunden auf dem Konto.

Als auch das in trockenen Tüchern war, meldete ich mich beim DAeC als Interessent für einen praktischen Fluglehrerlehrgang. Dank der großen Hilfe von Hermann Hante und der Flexibilität des DAeC ermöglichte man mir die Teilnahme an einem praktischen Fluglehrerlehrgang, der direkt vor der Haustür, nämlich in Oerlinghausen, stattfand. Doch es kamen neue Probleme auf mich zu. Für die Teilnahme am Lehrgang verlangt der DAeC nicht nur 150 Flugstunden Erfahung und das Bestehen einer praktischen Auswahlprüfung, sondern auch das BZF (Flugfunkzeugnis). Das hatte ich nicht.

Da die Zeit drängte, lernte ich in Eigenregie die Theorie für das BZF und telefonierte mit dem ein oder anderen hilfsbereiten ulForum.de User, die mit mir jeweils einen An- und Abflug im Sprechfunk durchspielten. Das hat mir auf jeden Fall geholfen, teilweise sogar den Ar*** gerettet! Gut eine Woche später war ich stolzer Inhaber des BZF II. Nun gab es keine großen Hürden mehr. Die praktische Auswahlprüfung hatte ich bestanden, während des Lehrgangs die Prüfungsqualifikation erworben und letztendlich auch die praktische Prüfung bestanden. Nun bin ich sogenannter Fluglehrer-Assistent. Aber wie geht es nun weiter?

Als Fluglehrer-Assistent muss ich mich jetzt in einer Flugschule an der Ausbildung von mindestens zwei Flugschülern beteiligen und dabei jeden Ausbildungsschritt als Lehrer mindestens einmal nachweisen bzw. durchlaufen. Wenn ich das hinter mit habe, schicke ich den Nachweis zum entsprechenden Verband, in meinem Fall der DAeC, und ich bekommen den Zusatzeintrag Fluglehrer in meine Lizenz. In der kommenden Woche werde ich nun einige Gespräche führen müssen, denn ich brauche ja nun eine Flugschule, die mich als Fluglehrer-Assistent aufnimmt. Auch hier gab es bereits vorab das ein oder andere Angebot, wobei noch nichts in trockenen Tüchern ist. Wer also interesse hat: Meine eMail Adresse findet ihr im Impressum :)