Gestern war es wieder so weit. Meine Freundin machte sich aufgrund des letzten Flugs, auf dem ihr etwas unwohl war, große Gedanken und war höllisch aufgeregt. Naja, trotzdem hatte ich ja den Breezer am Nachmittag reserviert. Also sind wir zum Flugplatz EDLO gefahren. Ich habe den Breezer gecheckt, auf das Vorfeld gezogen, wollte ihn anmachen und dann: nix. Der sprang einfach nicht an. Da nach den ganzen Anlassversuchen schon die Batterie leicht zur Neige ging, habe ich Gerd angerufen. Der meinte, er wäre gleich da. Als er wieder kam, setzte er sich in den Breezer und diesmal sprang er auch ohne zu murren an.

Es konnte also losgehen. Wir hatten vor Paderborn-Haxterberg anzuvisieren, da der Flugplatz erstens sehr schön gelegen ist und laut Flugplanung, die ich übrigens mit der kostenlosen Flugplanung von ulForum.de innerhalb von nur 30 Sekunden erstellt habe, nur einige Kilometer südlich liegt. Das könnte selbst meine Freundin schaffen :)

Als wir dann bei etwa 14 kt Seitenwind gestartet sind, ging es ihr erstaunlicherweise sehr gut. Sie hat diesmal sogar alles auf dem Boden gesehen und konnte sich gut orientieren. Selbst relativ steile Kurven und das mitschreiben der Start- und Landezeit war kein Problem. Der Flug nach EDLR verlief sehr ruhig. Die Landung auf der Piste 24 war mit 10kt Seitenwind etwas turbulent, aber ich bin gut mit dem Breezer zurecht gekommen. Interessant ist, dass die Platzrunde von EDLR genau durch den langen Endanflug der Piste 24 in Paderborn-Lippstadt geht. Das heißt, dass man in der Platzrunde super auf die etwa 3 Kilometer lange Piste von EDLP schauen kann, auf welcher ich in meiner Ausbildung auch schon aufgesetzt bin.

Auf dem Rückweg sind wir hinter dem Teutoburger Wald via Detmold (die Stadt, nicht der Flugplatz) zurück in Richtung EDLO geflogen. Auch der Flug verlief super. Die Sicht war einfach nur hammer und es war ein total entspanntes Fliegen. Auch die Landung in Oerlinghausen war trotz leichtem bis mäßigem Seitenwind sehr weich und unkompliziert.

Gegen 11:00h morgens dachte ich noch, das wird heute nichts. Wolkenuntergrenze 300ft, Nieselregen und keine Sonne. Das Schulflugzeug C42Kurz vor Mittag wendete sich das Blatt und es wurde immer besser mit dem Wetter. Letztendlich waren keine Wolken mehr vorhanden und der Himmel zeigte sein blau von der besten Seite.

Aber der Schein trügt. Es war äußerst ungemütlich und böig als wir vorerst zu einigen Platzrunden starten, um in der Luft zu entscheiden, ob wir den eigentlich geplanten Streckenflug zu den beiden kontrollierten Flugplätzen Kassel-Calden (EDVK) und Paderborn-Lippstadt (EDLP) wirklich durchführen sollen. Nach der dritten sehr harten Landung in EDLO haben wir uns für den Streckenflug entschieden.

Es ging also vorerst nach Kassel. Ein Flugplatz mit einer relativ breiten und langen Piste. Wenn man gut 1500m Asphalt vor sich hat, kann man sich gar nicht entscheiden wo man landen soll. Als wir über Funk erfuhren, dass wir nach der Landung über Bravo zum Vorfeld rollen sollen, sind wir auch bis etwa 100m vor den Abroller Bravo, etwa in der Mitte der Piste 22 geflogen um diese nicht zu lange zu blockieren.

Final Approach in Paderborn LippstadtNach einem Kaffee und dem Zahlen der Landegebühren ging es weiter nach EDLP. Von hier aus bin ich bisher immer nur mit einer Boeing 737-800 NG in den Urlaub geflogen und nun fliegt man den Platz selber mit einer kleinen C42 an ;) Die Piste 24 in Paderborn ist etwa doppelt so lang wie die 22 in Kassel. Ich glaube wenn der Wind richtig steht und stark weht, könnte man mit einem UL auch über die Breite der Piste starten. Wirklich beeindruckend und im Vergleich zu EDLO (ca. 520m) einfach nur groß. Das Bild zeigt den Endanflug der Piste 24 in Paderborn Lippstadt.

Interessant ist, dass man in EDLP erstmal komplett durchleuchtet wird bevor man nach einem Kaffee zurück zu seinem Flieger auf das Vorfeld darf. Die Landegebühren müssen natürlich auch hier beglichen werden. Als Flugschüler bekommt man aber Rabatt und zahlt die Summe von 666 Cent ;)

Der Rückflug nach EDLO war sehr entspannt. Etliche Kilometer Sicht, viel weniger Wind und vor allem viel Sonne. Die Landung in EDLO haben wir mit stehendem Triebwerk als Notlandeübung durchgeführt. Dafür sind wir auf etwa 3000ft MSL gestiegen und haben über Schloß Holte den Motor ausgeschaltet um letztendlich aus dem kurzen rechten Gegenanflug direkt auf die Piste 22 zu drehen. Alles in allem ein super Flugtag, welcher zwar mit harten Landungen anfing, aber wie immer mit reichlich neuen Erfahrungen endete.