fliegerisches Wochenende mit Tücken

verfasst am 21. September 2009

Am Wochenende hatte ich mir insgesamt drei Rundflüge auf den Samstag gelegt. Mein Plan war es Nachmittags anzufangen und mit den ganzen Flügen am frühen Abend durch zu sein. Aber meistens kommt bekanntlich alles anders und dann auch noch als man denkt. Ich war schon 20 Minuten vor vereinbarter Zeit am Flugplatz Oerlinghausen, um das Flugzeug startklar zu machen und Verzögerungen zu vermeiden. Der Vorflugcheck war schnell erledigt, sodass ich zur Tankstelle fahren konnte. Derweil fiel mir auf, dass ich trotz des hohen Verkehrsaufkommens erstaunlich wenig Funksprüche hörte. Also habe ich beim Rollen zur Tankstelle das andere Headset aufgesetzt und siehe da: es funken doch welche…

Da es äußerst ungünstig ist mit einem Passagier zu fliegen, der einen weder hören noch mit mir reden kann, musste ich vorerst das Problem Headset lösen. Rund 15 Minuten später als geplant, ging es dann endlich hoch zum ersten Rundflug. In sehr ruhiger Luft ging es über die Piste 04 direkt über den Teutoburger Wald in östlicher Richtung gen Hermannsdenkmal. Nach einigen Kreisen über Detmold flogen wir weiter in Richtung Schiedersee, von dort aus über Lemgo, nochmal nach Detmold und via Lage und Asemissen über Bielefeld-Hillegossen zurück nach Oerlinghausen. Der Fluggast war, nachdem wir nach etwas mehr als einer Stunde sanft auf der Piste 04 aufsetzten, mehr als zufrieden.

Als ich zum nächsten Rundflug los wollte, merkte ich beim taxeln auf einmal, dass ich mehr und mehr Motorleistung zum Rollen benötigte. Ich ahnte schon etwas. Denn das hatte ich schon mal. Die Bremsen wurden fester und fester. Ich entschloss mich natürlich nicht zu starten und rollte zurück zum Vorfeld. Die Bremse war später wie in Parkstellung eingeklemmt und leiß sich kaum bis gar nicht bewegen. Nach kurzer Reparatur durch den Halter rollte das Flugzeug wieder wie eine Eins und es sollte endlich losgehen. Also reinsetzen, Motor anwerfen und… da war schon das nächste Problem. Der Motor sprang nicht mehr an. Nach zwei oder drei Anlassversuchen war klar, dass das Ding versoffen ist. Wie man damit umzugehen hat wusste ich. Nur leider konnte ich die Schritte aufgrund fehlernder Batteriepower nicht durchführen. Kein Durchzug beim Anlassversuch, nichts. Also musste ich erneut den Halter kontaktieren, welcher zwecks Überbrückung sofort heraneilte und den Motor letztendlich anließ. Scheint wohl nicht mein Glückstag zu sein. Aber das gehört dazu…

Nun war es zwar schon sehr viel später als geplant, aber meine Gäste haben Zeit mitgebracht und waren nach den Flügen trotz ungewollter Verspätungen hellauf begeistert. Zwei der drei Gäste kündigten bereits eine Wiederholung des Abenteuers an. Kein Problem, solange der Flieger, das Glück und das Wetter mitspielt. Denn wir kommen so langsam aber sicher in den Herbst hinein, in welchem es sicherlich mehr Wind, mehr Turbulenzen und auch mehr Regen, etc. geben wird. Als ob das nicht genug wäre wird die Sonne in Zukunft immer früher untergehen, sodass das Zeitfenster zum Fliegen erheblich kleiner als das im Sommer ist.

Scheinbar hat am Wochenende aber nicht nur mich das Glück verlassen. Am Sonntag rummste es auf der Piste in Oerlinghausen. Bei einer landenden FK9 brach das Bugfahrwerk auf der Piste, sodass sich das Flugzeug überschlug. Glücklicherweise konnten beide Insassen ohne nennenswerte Blessuren aus dem Wrack des Ultraleichtflugzeug geborgen werden. Nur schade um die FK9, welche einen Sachschaden von schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Euro erlitten hat.

Etwas schlimmer, aber auch glimpflich verlief ein Unfall in Porta Westfalica. Hierbei handelte es sich zwar nicht um ein Ultraleichtflugzeug, aber man ist ja schon betroffen, wenn Fliegerkollegen so etwas passiert. Vor allem wenn sich solche Zwischenfälle an Flugplätzen ereignen, die man selber oft anfliegt und an denen man mittlerweile ein paar Leute kennt. In Porta ist die Maschine des Typs Robin DR400-180 Regent direkt nach dem Start über eine Fläche abgekippt und in einen der Teiche gestürzt. Ursache soll plätzlich abfallender Schub und ein daraus folgender Strömungsbriss gewesen sein. Der Pilot schaffte glücklicherweise das Flugzeug so aufzusetzen, dass keiner der vier Insassen schwerere Verletzungen von sich tragen mussten.

Glück im Unglück. Das zeigt, wie wichtig volle Konzentration und Ernsthaftigkeit der Piloten vor, während und nach dem Flug ist. Und das wie gesagt nicht nur vom Abheben bis zum Aufsetzen, sondern mindestens von Übernahme bis zur Übergabe des Flugzeugs, wobei hier die Vor- und Nachbereitung der Flüge (Wetterbriefing, etc.) nicht vergessen werden darf.

FK9 fliegen in Höxter

verfasst am 11. April 2009

Dass ich relativ viele Leute aus dem UL Forum treffe und obendrein noch einen Flug mit der FK9 machen würde, hätte ich nicht gedacht, als ich am Karfreitag mit meiner Freundin kurz nach Mittag von Oerlinghausen richtung Höxter startete. Bei dem Wetter ist gehört ein Besuch auf der schönen Flugplatzterrasse zum Pflichtprogramm. Der Hinflug bei leicht thermischen verhältnissen lieferte uns Steigraten von 5 m/s ohne den Anstellwinkel großartig zu vergrößern, war aber mit ca. 40 km/h Gegenwind leicht ruppig. Aber das sollte kein Problem sein, denn ich hatte mir nach drei Monaten Breezer fliegen mal wieder die C42 genommen. Den Weg nach Höxter kennt mittlerweile sogar meine Freundin auswendig ^^

Die Landung in Höxter war unkompliziert. Der Wind stand mit rund 7 kt direkt auf der Piste 14, sodass man via Köterberg direkt über den langen Endanflug anfliegen konnte. Im kurzen Endanflug wird man wie gewohnt gut durchgewirbelt. Fliegt man anfangs etwas höher an und slippt am Ende, bekommt man davon jedoch nur die Ausläufer zu spüren. Die Landung in Höxter verlief 1A, was man von der späteren Landung in Oerlinghausen nicht unbedingt behaupten kann. In jedem Fall habe ich den Flieger abgestellt und bin gen Terrasse gegangen. Da hörte ich schon ein „Hallo Markus….“ von der Terrasse rufen. Nach kurzem Blick stellte sich heraus, dass Armin mit kompletter Höxteraner Kombo dort den Nachmittag verbrachte. Mit einem auf dem Tisch stehenden Funkgerät bekommt man sogar alle An- und Abflüge gut mit.

Nach einer Zeit landete dann Patrick mit dem noch jungen „Flugschüler“ Christopher (im Forum eher bekannt als flyingchristopher) in seiner nagelneuen FK9 (siehe Bild). flyingchristopher war übrigens auch der junge Mann, der beim letzten Mal im Turm saß. Ich war nur mal wieder zu blind ihn zu erkennen :) Naja, in jedem Fall bin ich direkt auf das Vorfeld gegangen, um mir den Flieger mal anzusehen. Man muss wirklich sagen, das die FK9 aerodynamisch gesehen vorbildlich verarbeitet ist. Auch die Flugeigenschaften erinnern wenig an die eines UL. „Die fliegt man eigentlich wie eine Cessna…“, so der stolze Besitzer Patrick, den ich übrigens am kommenden Wochenende beim Fluglehrerlehrgang sehen werde.

Es ist wirklich interessant. Es reicht völlig aus das Flugzeug genau auszutrimmen und dann lediglich mit der Geschwindigkeit, also der Motorleistung zu „steuern“. Besonders im Anflug ist es eine ganz andere Situation als beim Fliegen mit „normalen“ ULs wie der C42 oder dem Breezer. Sobald man die Geschwindigkeit unter 110 km/h senkt, baut die FK9 entsprechend gut Höhe ab. Ansonsten wird es schwierig das „Ding“ runterzubringen, da die Anflüge einfach zu hoch wären. In Punkto Geschwindigkeit lässt sich sagen, dass die FK9 ein wirklich schneller Vogel ist. Durch die aerodynamisch hervorragende Verarbeitung spürt man darüber hinaus kaum Böen oder Luftbewegungen. Der Flieger liegt äußerst stabil in der Luft und Geschwindigkeiten von 220 km/h sind ein Kinderspiel.

Nach zwei Überflügen und einem Touch-and-Go ging es wieder auf den Rückflug. Mit ordentlich Rückenwind und rund 180 km/h GS (für die C42 ist das gut) ging es schnell wieder nach Oerlinghausen. Dort wurde die Piste auf die 04 geändert. Der Anflug verlief erstmal astrein. Am Ende war ich jedoch noch deutlich zu hoch, was ich allerdings durch extremes Slippen ausgleichen konnte. Als ich aus dem Slippen in die normale Fluglage zurückging, erwischte uns eine Böe und drückte uns 5 bis 6 Meter von der Centerline nach links. Um das auszugleichen, musste ein größerer Tritt ins rechte Seitenruder her. Wieder auf der Centerline ausgerichtet habe ich etwas zu hoch abgefangen, sodass die C42 aus etwa einem Meter auf die Piste fiel. Da muss ich noch ein wenig dran arbeiten, denn der Blickwinkel ist aus dem Breezer völlig anders und den war ich zu sehr gewohnt. Es ist also wirklich besser öfter mal die Flugzeuge zu wechseln. Man merkt doch zweifelsohne wie wichtig regelmäßiges Training mit jedem Flugzeugtyp ist.

Trotzdem war es alles in allem ein guter Flugtag mit interessanten Eindrücken und vielen Leuten. An dieser Stelle einen Gruß an die gesamte Kombo am Flugplatz Höxter, besonders an Armin, Christopher und Patrick…

Endlich mal wieder ein bisschen Sonne :)

verfasst am 16. März 2009

Zu früh gefreut. Denn leider scheint gute Frühlingslaune, welche man am Freitag und Samstag am Flugplatz in Oerlinghausen deutlich verspürte, noch nicht anzuhalten. Trotzdem war ich wieder mal ein wenig über GND unterwegs.

Nicht nur die Sonne kam heraus, auch die ganzen Segelflieger zogen am Freitag und Samstag ihre Flieger aus dem Hangar. Es wurde schon wieder etwas voller auf dem Platz. Der Winter scheint langsam aber sicher vorbeizugehen. Leider regnet es hier und da noch viel zu lange. Trotzdem waren am Freitag wie auch Samstag wie gesagt einige Slots mit guten Wetterbedingungen vorhanden, welche man natürlich nach so langer Regenphase direkt ausnutzen muss. Also ab in die Luft.

Am Freitag war es ein Rundflug mit meiner Freundin. Bei besten Bedingungen mit leichtem Seitenwind flogen wir unseren Rundflug und erfreuten uns an dem Wetter. Samstag war es ähnlich, nur turbulenter. Ein Freund hat sich kurzfristig zum Mitflug angemeldet. Bei diesem Rundflug sollte man schon die Front, die aus nordwestlicher Richtung auf Deutschland und somit auch EDLO zurollte, bereits spüren. Neben ein wenig Termik waren es teilweise sehr turbulente Wetterverhältnisse auf bestimmten Höhen. Wir wurden ganz gut durchgeschüttelt, sodass man endlich mal nicht nur wie auf Schienen flog, sondern das Fliegen wieder spüren konnte.

Besonders über dem Kamm des Teutoburger Wald in Richtung Bielefeld und Osnabrück bekam man die Verhältnisse deutlich zu spüren. Auch die Sonnenbrille war an dem Tag fast ein absolutes Muss. Oben blendete es teilweise doch sehr stark, stellenweise verstärkt durch eine etwas diesige Umgebung. Trotzdem fand mein Fluggast den Flug entsprechend amüsant. Zur Ausbildung konnte ich ihn zwar (noch) nicht überreden, grundlegendes Interesse ist aber schon da. Da sich der gute Mann allerdings neben dem Hauptberuf noch mitten in der Ausbildung zum Techniker befindet wäre ein Flugschein evtl. etwas zu viel des Guten. „Wir sprechen uns in einem Jahr“ sicherte er zu :)

Auch bei der Landung wurden wir entsprechend über dem Teutoburger Wald durchgeschüttelt. Außerdem muss man gerade jetzt auf die Segelfliger acht geben, da die absolut keinen Schmerz damit haben, sich in drekter Nähe des Quer- und Endanflugs auf kleinen Thermikblasen hochzuschrauben. Aber ein wenig Verkehr macht die ganze Sache schließlich wesentlich interessanter. Ich freue mich schon, wenn in den Frühlings- und Sommermonaten wieder ordentlich was los ist.

Endlich mal wieder Wetter :)

verfasst am 4. März 2009

Gestern war nach langer Zeit mal wieder Top Wetter. Es war zwar etwas holperig unter den sich auftürmenden Wolken, dafür aber freie Sicht und mit 8 kt bis 15 kt schwacher bis mäßiger Wind. Nachdem ich kontrolliert habe, ob mein Flugschein überhaupt noch gültig ist ^^, konnte es auch schon losgehen.

Ich hatte alles bereits so weit prepariert, dass ich direkt von der Arbeit aus zum Flugplatz fahren konnte, um den Breezer aus der Halle zu ziehen. Als Fluggast hatte ich mal wieder meinen Bruder an Bord. Also tuckerten wir über Schloß Holte und Umgebung. Ziel unserer „Mission“ war die Betrachtung verschiedener Fussballplätze aus der Vogelperpektive. Da wir beide Fussball im VfB Schloß Holte spielen und unser Rasenplatz immer noch gesperrt ist, war es Zeit für eine Begutachtung von oben. Gegenüber den anderen Plätzen in der Umgebung (Verl, Liemke, Kaunitz, Hövelhof und Stukenbrock) sah unser Rasen ehrlich gesagt nicht ganz so fit aus. Wenn man das gesehen hat, versteht man auch warum der Platz gesperrt ist. Anstatt grünem Gras sah man an den meisten Stellen nur schwarzen Erdboden. Naja, wie dem auch sei…

Der Start an dem Tag verlief wie immer ziemlich problemlos, obwohl etwa 10 kt Wind mit geschätzter Seitenwindkomponente von ca. 6 kt oder 7 kt herrschten. Der Mann im Turm schien gerade das stille Örtchen aufgesucht zu haben und konnte den Wind aufgrund dessen nicht durchgeben. Oben angekommen war die Sicht wie gesagt sehr gut. Man konnte z.B. aus der Position Schloß Holte auf etwa 2.000 ft ganz eindeutig das grüne Firmengebäude von Miele in Gütersloh erkennen. Oft ist es so, dass man zwar sehr weit in die Ferne schauen kann, die Dinge aber nicht ganz so kristallklar zu erkennen sind. Wie eine schlechte Grafikkarte für den Flugsimulator. Gestern war die Grafik super :)

Die Landung habe ich etwa 2.500 ft über Schloß Holte bzw. Sende eingeleitet. Über Funk bekam ich die Piste 22 sowie erhöhten Verkehr in der Platzrunde mitgeteilt. Der Platzrundenverkehr bestand aus drei Flugzeugen, mit jeweils einem in jedem Platzrundenabschnitt. Also habe ich zugesehen, dass ich a) von den 2.500 ft auf 1.600 ft Platzrundenhöhe sinke, b) vor dem Verkehr, der gerade nach seinem Start in den „Querabflug“ und c) hinter den Verkehr im Gegenanflug in die Platzrunde einfliege. Der Abstand war mehr als ausreichend. Der Flieger, der gerade gestartet ist, flog gerade in den „Querabflug“ ein und derjenige vor mir war bereits kurz vorm Queranflug. Also flog ich mit rund 4.000 upm und ca. 150 km/h weiter dem Kamm des Teutoburger Wald entgegen.

Am Kamm des Waldes angekommen drehte ich 90° nach rechts. „D-HX dreht in den rechten Queranflug, Piste 22“, lautete meine Meldung, während ich das Gas deutlich herausnahm, die Nase anhob und auf unter 120 km/h reduzierte. Bereits hier bekam ich den Wind aus dem Turm, sodass ich mich schon jetzt gut auf die Verhältnisse einstellen konnte. Bei etwa 110 km/h setze ich die Klappen auf die erste Stufe und gleitete mit wenig Schleppgas in Richtung Endanflug. Weitere 90° rechts und ich befand mich im Endanflug. Das Gas habe ich hier bis auf Leerlauf herausgenommen und setzte die Klappen auf die letzte Stufe, um nochmal ordentlich Höhe „kaputt“ zu machen. Mit rund 100 km/h gleiteten wir so über die Schwelle und setzten im ersten Viertel der Piste, während uns eine leichte Windböe erfasste etwas schiebend und rund einen Meter links (zu stark korrigiert) von der Centerline auf. Alles in allem aber eine sanfte Landung.

Es war allerhöchste Zeit wie Klaus zu sagen pflegt „den Arsch endlich wieder in die Luft“ zu bekommen. Ein geiles Gefühl, es macht immer noch Spaß wie am Anfang und ich freue mich schon auf die warmen Tage. Natürlich werde ich auch vor den warmen Tagen fliegen gehen :)

Ach und nochwas. Diese Seite, also dieses Blog werde ich in den kommenden Tagen mit einem frischem Design und einer etwas besseren Struktur versehen. Aber eins nach dem anderen :)

Rundflug: einmal Lemgo und zurück

verfasst am 13. September 2008

Am 08.09. bin ich mal wieder C42 geflogen. Es war ein Rundflug den jemand geschenkt bekommen hat. Der Heimatort des Beschenkten ist Lemgo. Also keine Frage, dass das das Ziel der Reise sein sollte. Der Fluggast hatte einen „Gutschein“. Mir war es ehrlich gesagt egal. Mein Auftrag lautete: „Flieg mal mit dem…“. Der Mann war sehr interessiert an der ganzen Sache. Ich bin mit ihm in Oerlinghausen (EDLO) einmal durch die ganze Halle gegangen um fast jeden einzelnen Flugzeugtyp zu erklären. Auch an den Fluglizenzen war er interessiert.

Als wir dann im Flugzeug saßen erzählte er vom Flugsimulator. Die Instrumente waren also im groben bekannt. Er wollte nur wissen wie die funktionieren. Prinzipiell war das anspruchsvoller als mein Prüfungsflug :) Naja, einige Minuten später ging es von derPiste 22 vorerst gen Detmold. Das Hermannsdenkmal will jeder sehen. Danach ging es weiter nach Lemgo. Dort angekommen war es absolut kein Problem für den Passagier sein Eigenheim zu finden. Gewöhnlich dauert das bei meinen Fluggästen zwischen 5 und 10 Minuten, teilweise finden die es auch gar nicht. „Ich nutze viel Google Earth…“, sagte er.

Nach einem echt ruhigen und schönen Flug ging es dann via Lage, Asemissen und Sennestadt zurück in die Platzrunde und zur Landung auf die Piste 22. Die Landung war Butterweich und der Fluggast total zufrieden. „Super, kann man das öfter machen…?“, fragte er zum Abschluss. Ich teilte ihm meine Kontaktdaten mit und er sagte, dass er sich bald zwecks erneutem Rundflug melden würde. Kein Problem. Ich fliege gerne :)

Ein turbulenter Rundflug

verfasst am 4. August 2008

Endlich bin ich mal wieder geflogen. Das hatte ich mir für das Wochenende fest vorgenommen, denn der letzte Flug war aufgrund von Zeitmangel schon wieder einige Tage her. Das Wetter war zwar nicht atemberaubend, aber es hat schonmal nicht geregnet. Das ist ja auch positiv ^^. Zu Hause habe ich mittags gerade das aktuelle Wetter eingeholt und auf der Internetseite des örtlichen Flugplatz (EDLO) geschaut, ob ein Flug überhaupt möglich ist. Der Bodenwind wurde dort mit ca. 7kts (15 kts Böen) angezeigt und stand genau auf der Piste 22. Scheinbar also keine schwierigen Seitenwinde o.ä. Das Wetter wurde im GAFOR Gebiet 9 (Teutoburger Wald) mit D1 eingestuft, sah örtlich jedoch viel besser aus. Die Wolkenuntergrenze lag örtlich schätzungsweise bei 6.000 ft mit mehr als 10km Sicht. 20-25 kt Wind auf 1.500 bzw. 3.000 ft Höhe sind zwar nicht wenig, aber durchaus noch gut fliegbar. Also ab zum Flugplatz.

Da ich beim Vorflugcheck der C42 nur noch etwa 10 Liter Benzin im Tank hatte ging es erst zum Tanken, anschließend nach Magnetcheck und Warmlaufen auf die Piste 22. Der Wind ist in der Zeit etwas stärker geworden und wir hoben bereits nach ca. 50 Metern (!) von der Piste ab und gewannen sehr schnell an Höhe. Über Schloß Holte sind wir dann westlich der A33 entlang auf etwa 3.000 ft in Richtung Paderborn geflogen. Dabei schoben uns kräftige 50 km/h Rückenwind von hinten an. Der IAS lag bei ca. 130 km/h, auf dem GPS wurden mir allerdings 180 km/h GS mitgeteilt. Über Paderborn kreisten wir kurz über die Kirmes Libori und flogen dann weiter östlich in Richtung Teutoburger Wald, um dem Kamm in nördlicher Richtung bis Detmold, Oerlinghausen und Bielefeld Hillegossen zu folgen.

Der Flug war sehr turbulent. Ich habe zwei oder drei mal eine andere Höhe (3.000 ft -> 3.500 ft -> 2.500 ft) ausprobiert um vielleicht etwas ruhigere Wetterlagen zu erwischen. Leider konnte man die Turbulenzen durch ein Sinken auf ca. 2.000 ft lediglich um gefühlte 25% verringern, sodass wir nach einigen Minuten holperigen Flug trotzdem entspannt und sicher EDLO 5 Minuten nördlich passieren konnten. ca. 1.800 ft über Sennestadt meldete ich mich bei Oerlinghausen Info zurück und flog über dem WISA Gelände bei Dalbke auf 1.600 ft in den rechten Gegenanflug zur Piste 22. Beim Eindrehen in den rechten Qeranflug habe ich den Gashebel schon bis zum Anschlag zurückgenommen und bei etwa 115 km/h die Klappen auf die erste Stufe gesetzt. Schon beim eindrehen in den Endanflug wurde mir klar, dass es durch den zur Zeit westlichen Gegen- bzw. Seitenwind und die Turbulenzen etwas schwieriger als sonst werden könnte. Ich freute mich aber darauf, weil man so endlich mal was zu tun hat :) Die C42 setzt sich bei ruhigem Wetter ja mehr oder weniger von selbst auf die Piste.

Der Wind hatte im Gegensatz zur Startzeit also etwas von Südwest auf West gedreht und kam nun genau zwischen den Flugzeughallen und dem Turm her. Das kann natürlich für Scherwinde und Verwirbelungen unmittelbar vor dem Aufsetzen auf der Piste führen, sodass ich mich in der Luft dazu entschieden habe entweder ganz am Anfang der Piste oder erst kurz vor der Halbbahnmarkierung aufzusetzen um die kritische Zone zu überfliegen. Sicherer ist es meines Erachtens nach den Anfang der Piste aufgrund eines möglichen langen Ausgleitens anzuvisieren. Also habe ich geslippt was die C42 hergab. Selbst unmittelbar vor dem Aufsetzen musste ich nochmal etwa 2-3 Sekunden in den leichten Slip gehen um optimal die Schwelle zu erwischen. Das hat gut geklappt. Meine Freundin war zwar nicht so begeistert von dem ihr kurios vorkommendem Manöver, aber ich habe ihr erklärt, dass ich alles unter Kontrolle hatte und dass das Slippen ein sicheres und vor allem gewöhnliches Manöver ist, um im Anflug effektiv und ohne Geschwindigkeitszunahme Höhe abzubauen.

Insgesamt war ich am Ende froh bei diesem Bedingungen geflogen zu sein. Denn dadurch kann man unschwer erkennen, ob man Verhältnissen wie diesen noch gewachsen ist. Gut zu wissen, dass man das noch drauf hat und gut damit zurecht kommt. Das hat mal wieder Spaß gemacht. Ab der nächsten Woche habe ich dann endlich Urlaub. Die Zeit möchte ich unter anderem vor allem zum Fliegen nutzen. Zwischendurch geht es allerdings auch eine Woche auf eine Kanareninsel. Leider gibt es da im Gegensatz zu Mallorca meines Wissens nach keine Chartermöglichkeit für UL. Aber ein bisschen Fliegen ist trotzdem angesagt, denn seit einem Jahr liegt ein Parafoil Lenkdrachen mit ca. 5 Metern Spannweite und angeblich guten Zugkräften zum testen bereit :)

3 Rundflüge im Breezer bei bestem Wetter

verfasst am 23. Juni 2008

Am letzten Samstag war das Wetter endlich mal wieder passabel. Das Flugzeug (Breezer) war gebucht und dem Flug bzw. den Flügen stand nichts im Wege. Dieses mal hatte ich Fluggäste aus Asemissen. Es ging nach dem Vorflugcheck und einigen Fotos pünktlich in die Luft. Das Wetter und die Sicht war hervorragend. Besser konnte es fast gar nicht sein. Mein Fluggast, der sich übrigens auch für die UL-Ausbildung interessiert, war einer der Wenigen, die das eigene Haus schon aus der Ferne und innerhalb weniger Minuten ausfindig machte. Die meisten Fluggäste suchen verzweifelt oder aber sehr lange nach den eigenen vier Wänden. Während des Flugs habe ich alle Fragen zum Flugzeug, zu den Instrumenten, der Start- und Landeprozedur sowie auch zur Ausbildung beantwortet und auch darüber erzählt.

Nach der Landung habe ich dann noch den Sohn des Fluggastes zu einer Platzrunde eingeladen. Die Platzrunde ist in Oerlinghausen etwa 7 Minuten lang. Trotz der kurzen Flugzeit, naja, einen kleinen Abstecher nach Asemissen haben wir uns schon erlaubt, war der Junge begeistert. Auf die Frage ob er denn mal Pilot werden möchte antwortete er allerdings mit „Nö, ich würde gerne Computerprogrammierer werden…“. Aber auch da könnte ich weiterhelfen :)

Später habe ich dann noch eine Runde mit meiner Freundin gedreht. Eigentlich hatte ich vor mal wieder über den Wolken zu fliegen, aber als ich auf etwa 5.000ft angekommen war, hatte ich schätzungsweise immer noch 2.000ft Abstand zu den Wolken. Also habe ich mich dazu entschieden den Transponder nicht einzuschalten und wieder in den Sinkflug Richtung Oerlinghausen (EDLO) zu gehen. Die Landung verlief optimal, der Flugtag war super und ich habe wieder eine weitere Flugerfahrung sammeln können…

An diesem Wochenende sind Flugtage in Höxter. Leider war das Wetter gestern so ungünstig, dass einige Besucher bzw. Piloten und im Programm eingeplante Flugzeuge (Yak, AN2, DO28) es nicht geschafft haben Höxter aus Richtung süden zu erreichen. Die Wolkenuntergrenze lag etwa zwischen 1.300 bis 1.700ft bei einer Sicht von ca. 2 bis 3,5 km. Wir (Gerd, Klaus und ich) sind mit zwei Fluggeräten, zum einen der C42 und zum anderen dem Autogyro MT03 nach Höxter aufgebrochen. Etwa 2 Stunden später als erwartet, da das Wetter uns vorerst „gegroundet“ hat.

Bild von mir in der C42 (nw-news.de)In Höxter angekommen haben wir uns stellvertretend für die Flugschule für Rundflüge zur Verfügung gestellt. Der Andrang hielt sich mit 5 Rundflügen zwar in Grenzen, aber man kam wenigstens ein bisschen in die Luft. Der Autogyro wurde einige Male mehr gebucht und war ständig unterwegs. Bei diesem Fluggerät ist es auch nicht unbedingt die Sicht nach unten, sondern viel mehr der Spaß, der absolut im Vordergrund steht. Trotzdem war der Tag in Höxter ein schöner Tag mit vielen neuen Erfahrungen und man merkt, dass man auch bei sehr schlechten Sichtverhältnissen mittlerweile sicher ist, wobei man zugeben muss, dass ohne GPS Unterstützung der VFR Flug von EDLO nach EDVI sehr schwierig und der von EDVI nach EDLO noch schwieriger geworden wäre.

Lustig war es jedoch mit einigen Fliegerkollegen zu fliegen, auf diesem Wege schöne Grüße an Patrick, Armin und Konsorten :) Des Weiteren war es super, dass man aus der Pilotencommunity ulForum.de, die ich programmiert habe bereits Leute trifft, die zum einen dort als UL Pilot angemeldet sind und zum anderen auch noch aufmerksam meinen Blog lesen. Daher auch viele Grüße an Sebastian :)

Alles in Allem ein super Flugtag mit neuen Erfahrungen vielen Leuten und einer wieder sehr netten Stimme am Funk. Das ist echt ein super Team dort. Weiter so…

Das Bild wurde übrigens freundlichst von der Lokalredaktion Höxter der Tageszeitung Neue Westfälische zur Verfügung gestellt. Danke dafür :)

Gestern war Feiertag in NRW und das habe ich natürlich ausgenutzt. Ausgenutzt in dem Sinne, dass ich insgesamt drei Passagiere hatte, die die Umgebung mal von oben sehen wollten. geplatzten Reifen an einer C42 reparierenRecht früh morgens habe ich mit einer Arbeitskollegin das erst mal den Boden verlassen (an diesem Tag). Der Flug war super ruhig. Es kam mir fast so vor, als hätte jemand versehentlich einen Autopilot in das Flugzeug eingebaut und diesen aktiviert. Der Flieger flog wie auf Schienen. Nach dem Rundflug hatte ich dann bei der Landung meine erste kleine Panne in meiner noch jungen Pilotenkarriere. Die Landung selbst verlief gut und war eigentlich weich. Ich habe auf der Piste 04 in EDLO ganz normal abgebremst und wollte über den mittleren Abroller die Piste verlassen. Als ich etwa mit der halben Flugzeuglänge auf dem Abroller war, wurde die Lenkung schwerer und schwerer. Ich dachte erst ich hätte das Bugrad irgendwie verdreht. Es nützte nichts, ich musste den Motor ausmachen, aussteigen und auf der Piste nachschauen was los ist. Da sah ich, dass ich auf der linken Seite einen Plattfuß hatte und nichts mehr ging. Letztendlich wurde die Reparatur direkt im Hangar innerhalb einer viertel Stunde vom Fachmann (nicht ich) vorgenommen. Der Schlauch war geplatzt, nichts schlimmes, sondern eher etwas was mal passieren kann. Ich frage mich nur warum er einfach geplatzt ist. Auf der Piste lag kein verdächtiger Gegenstand, der den Reifen hätte beschädigen können und die Landung war alles andere als hart. Vermutlich einfach nur Verschleiß, da die Reifen ja täglich ganz schöne Belastungen aushalten müssen.

Danach ging es direkt weiter. Im Breezer verlief wie immer alles super. Das Flugzeug macht immernoch genauso viel Spaß wie beim ersten Flug und gehört einfach zur Königsklasse der UL. Nachbereitung im Ikarus BreezerBeim ersten Flug war es wie oben erwähnt noch schön ruhig. Das sollte sich zu Ungunsten meines letzten Fluggasts jedoch im Landeanflug ändern. Der Fluggast hatte etwas weniger Spaß als ich, sodass über Bielefeld die Frage kam ob wir nicht umkehren können :) Ich habe vorsichtshalber die Umdrehungszahl etwas erhöht und bin Pfeilschnell richtung Piste 04 in Oerlinghausen EDLO geflogen, sodass ich den Fluggast nach zwei Verzögerungsvollkreisen im Queranflug, die dem Fluggast übrigens gar nicht gut bekamen, und einer sauberen Landung entlassen konnte. Es war zugegeben etwas turbulenter bzw. thermischer, für uns Piloten aber eigentlich nicht der Rede wert. Für eine Frau anscheinend schon :)

Ein kurzer Nachtrag zu einem Flug den ich völlig vergessen hatte. Am 12.05. waren meine Freundin und ich in den Abendstunden nochmal kurz in der Luft. Diesmal ging es mit der C42 in Richtung Rietberg, um die Landesgartenschau von oben zu betrachten. Eigentlich ist das von oben gesehen nicht so das super Highlight, aber jetzt war man zumindest mal da :) Meine Freundin erweist sich sogar als super Copilotin, da sie selbständig die Start- und Landezeiten für mich aufgeschrieben hat. In letzter Zeit, vor allen bei den Rundflügen in Höxter, hatte ich das immer wieder vergessen und musste die äußerst nette Stimme am Funk (in EDVI) nach meinen Start- bzw. Landezeiten fragen. Jetzt kann mir das nicht mehr passieren…

LGL von obenAm gleichen Wochenende war in Oerlinghausen EDLO übrigens das Flugplatzfest, welches massig Besucher und Interessierte angezogen hat. Wir sind jedoch erst ganz am Ende des Festes geflogen um dem Troubel mehr oder weniger ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Außerdem hatte sich das Wetter und die Turbulenzen bis zum Abend gebessert. Es war den ganzen Tag über sehr thermisch und relativ windig, zumal der Wind auch noch etwa im 90° Winkel auf die Piste wehte. Am Abend war es aber super :)