Heute, direkt nach Lizenzerhalt ging es auch schon weiter mit dem ersten Teil der Passagierberechtigung. Die Bedingungen waren solala. 4kt Wind, 6-8km Sicht bei etwa 7/8 Bedeckung mit einer Wolkenuntergrenze von ca. 1.700ft. Heute haben wir uns nochmal für die C42 entschieden und sind mit dieser in etwa 1,5h oben genannte Strecke, also von Oerlinghausen (EDLO), via Bad Pyrmont (EDVW), Höxter (EDVI), Paderborn-Haxterberg (EDLR) und schließlich zurück nach EDLO geflogen.

Die Navigation mit der ICAO Karte war zwar schwierig, gelang aber letztendlich. Teilweise musste man wirklich schauen, dass man sich an den Hügeln vorbeischlängelt um nicht in die Wolken zu geraten. Ansonsten war der Flug aber sehr angenehm und erstaunlich ruhig. Auch die angeflogenen Flugplätze sind eine Landung bzw. in diesem Fall einen Touch-and-Go wert. Bad Pyrmont ist ein Flugplatz auf einem Berg, welcher einen langen und unkomplizierten (naja, es war ja auch kein Wind) Endanflug hat. Etwas aufpassen muss man beim Anflug auf die Piste 04, da diese in der Richtung ein wenig abschüssig ist. Ohne Wind allerdings kein Problem.

In Höxter und Paderborn-Haxterberg bin ich ja während meiner Ausbildung schon gewesen. Man kann schon fast sagen „im Westen nix Neues“, außer dass diese Wetterbedingungen (s.o.) in Paderborn-Haxterberg bislang die besten waren. Erinnere ich mich an den letzten Besuch in EDLR, fällt mir nur das Umkehren wegen schlechtem Wetter ein (Hagelschauer). Heute war das schon bedeutend besser aber immernoch nicht das gelbe vom Ei.

Am Wochenende soll es dann mit den Steckenflügen über 200km weitergehen. Ich hoffe mal, dass das Wetter bis dahin etwas besser wird bzw. zumindest trocken und fliegbar bleibt.  Aber das werden wir sehen. Ich werde natürlich davon berichten und sicherlich auch mal wieder einige Fotos machen (hatte heute die Kamera nicht dabei).

Des Weiteren möchte ich nochmal auf mein neues Ultraleicht Forum bzw. die neue Community für Ultraleicht Piloten ulForum.de hinweisen. Ich verlose bis Juli unter den ersten Mitgliedern, die sich aktiv beteiligen ein Jahresabo der Ultraleicht Zeitschrift „Flügel – das Magazin“. Mitmachen lohnt sich also auf jeden Fall und zwar nicht nur deswegen :)

Bei mir stehen in der Ausbildung prinzipiell nur noch die Streckenflüge an, welche ich ebenfalls alleine (Solo) fliegen muss. Gestern war einer dieser Streckenflüge, mein erster alleine, welcher auch gar nicht so einfach war. Von den Windbedingungen her war es nahezu optimal. Etwa 8kt Bodenwind (15kt auf 1.500ft) wurden mir als Maximum gemeldet. Es war eher die Wolkenuntergrenze von nur ca. 1.500ft und die Sichtweite von etwa 6km, die mir richtig zu schaffen machten. Auf dem Flug von EDLO nach Damme (EDWC) konnte ich noch super mit Hilfe der ICAO Karte navigieren. Die Wolkenuntergrenze stieg in Richtung Norden sogar auf ca. 2.500ft – 3.000ft an, sodass ich auch den Flugplatz sehr schnell und ohne Probleme finden konnte. In Damme habe ich dann zwei Platzrunden im Touch-and-Go Verfahren geflogen und bin anschließend gelandet um die Gebühr von nur 5,25€ (3 Landungen) zu zahlen. Flugschülertarif :)

Da ich etwas unter Zeitdruck stand, bin ich von Damme aus direkt weiter nach Münster-Telgte (EDLT) geflogen. Auch auf diesem Abschnitt habe ich es gut hinbekommen per Karte zu navigieren. schlechte Sicht beim SoloLeider wurden die Sicht- und Wetterverhältnisse mit jedem Kilometer schlechter und schlechter. In Münster angekommen habe ich das gleiche Verfahren durchgeführt (erst zwei Platzrunden, dann Landung), was allerdings aufgrund eines ordentlichen Regenschauer relativ schwierig war. Hinzu kam, dass ich die Platzrunde nicht kannte und es relativ schwierig war die markanten Punkte der Platzrunde im Regen zu finden. Außer Wald, Wiese und drei bis vier Bauernhöfen findet man da leider nicht viel. Schon gar nicht bei Regen. Die Landungen kosteten in Münster übrigens das doppelte (10,50€ für 3 Landungen).

In Münster habe ich dann via Handy Kontakt zu meinem Fluglehrer zwecks Wetterinformation in EDLO aufgenommen. Der versicherte mir, dass es gen Osten, also in Richtung Oerlinghausen wieder deutlich besser wird. Also wieder ab in den Flieger und durch den Regen Richtung Osten. Bei diesem Flugabschnitt habe ich zugegebenermaßen ein bisschen mehr auf das GPS als auf die Karte vertraut. Denn bis Harsewinkel gab es zum einen nicht viele Anhaltspunkte im Gelände und zum anderen bei etwa 2,5-3 km Sichtweite und 1.400ft Wolkenuntergrenze auch fast keine Chance vernünftig zu navigieren. Erst über Harsewinkel war das Wetter wieder heiter genug, um ausschließlich mit der Karte zu fliegen.

Zurück in EDLO habe ich wiederum die gleiche Landeprozedur durchgeführt. Letztendlich war es ein erfahrungsreicher Flugtag bei welchem ich etwa 200km Strecke zurückgelegt habe, nicht unbedingt einfache Bedingungen hatte und 9 weitere Sololandungen auf mein Konto schreiben durfte. Ich habe auch einige Bilder gemacht, welche ich zeitnah hochladen werde.

„Delta Sierra Sierra, erbitte QDM.“

verfasst am 9. März 2008

Am Freitag sah es erst ganz schlecht aus. Das Wetter lag morgens noch im Mike Bereich, ging im Laufe des Mittags aber glücklicherweise auf Delta zurück, sodass mein erster Navigationsflug stattfinden konnte. Von EDLO sollte es via EDLT (Münster-Telgte) nach EDWC (Damme) und wieder zurück nach EDLO gehen. Gut 200km Flugstrecke lagen also vor uns.

Diesmal musste ich den Flug komplett alleine planen und durchführen. Also habe ich die Flugplanung erstellt, bin nach EDLO gefahren, habe das Flugzeug aus der Halle geschoben, den Vorflugcheck durchgeführt, schnell noch getankt und schon ging es auf die Piste 22 und anschließend in Richtung Westen nach Telgte. Man hangelte sich an markanten Punkten im Gelände und der ICAO-Karte entlang, bis wir in etwa bei Telgte ankamen. Da ich dort noch nie war, habe ich den Flugplatz auf Anhieb gar nicht gefunden. „Delta Sierra Sierra, erbitte QDM“, und ich bekam prompt mein QDM welchem ich nachfliegen musste. Dann hieß es auf einmal vom Turm zurück: „Delta Sierra Sierra, haben Sie den Platz in Sicht?“ „Delta Sierra Sierra, negativ.“ Dann zeigte mein Fluglehrer mit dem Finger aus meinem Fenster auf ein Gebiet etwa 100m vor mir auf ca. 10 Uhr gelegen. Das war Telgte :) Gelächter im Cockpit. Das war schon eine blinde Nummer, spätestens beim nächsten QDM hätte ich es aber sicherlich bemerkt. In Telgte sind wir dann noch zwei Platzrunden geflogen, dann habe ich die Landungen bezahlt und es ging schnell weiter nach EDWC.

Den Flugplatz habe ich fast auf Anhieb gefunden. Ein sehr schöner Flugplatz mit einem langen und ruhigen Endanflug auf dem man echt saubere Landungen hinlegen kann, wenn man das bei mir schon so bezeichnen darf. Dort haben wir uns nach zwei Platzrunden im Touch-and-Go Verfahren einen Kaffee gegönnt und sind zurück nach EDLO aufgebrochen.

Nach EDLO ging es dann per GPS. Das GPS ist sehr leicht zu verstehen und zu bedienen, nicht zuletzt deswegen, weil ich mich aufgrund meines Berufs (ITSE) ganz gut mit Computern und deren Interfaces auskenne. Über Bielefeld habe ich dann die Landung in EDLO angekündigt, welche ich etwa über Sennestadt eingeleitet habe. Die Landung, wie auch der gesamte Flug hat Spaß gemacht und war laut Fluglehrer auch in Ordnung.

Am Donnerstag soll es nochmal mit Platzrunden und Notlandeübungen weitergehen. Außerdem warte ich schon auf meinen „Checkflug“ mit einem anderen Fluglehrer, welcher meine Flugfähigkeiten durch den Checkflug objektiv bestätigen kann (oder auch nicht), sodass mich mein Fluglehrer mit gutem Gewissen alleine zum Soloflug hochschicken kann. Freitag soll dann ein weiterer Navigationsflug durchgeführt werden, in welchem unter anderem auch ein kontrollierter Flugplatz bzw. Flughafen angeflogen werden soll. Das könnte zum Beispiel EDDV (Hannover) oder aber EDVK (Kassel) sein.

Ich bin in diesen Tagen dabei die theoretische Prüfung zum Ultraleicht Pilot zu simulieren. Ich habe also einfach mal drauflos simuliert und halte die Zwischenergebnisse mal hier fest. Das Ergebnis kommt natürlich nicht aus den jeweils 40 Fragen pro Fach wie es in der Prüfung ist, sondern aus allen Fragen im jeweiligen Fach, also dem gesamten Fragenkatalog zustande. Der Fragenkatalog besteht schätzungsweise aus etwa 1000 Fragen zu den jeweiligen Theoriefächern.

Fach Ergebnis
Flugfunk 100%
Luftrecht 98%
Navigation: 97%
Meteorologie: 98%
Technik: 98%
Verhalten in besonderen Fällen: 99%

Ich werde diesen Beitrag in den kommenden Tagen immer wieder editieren um die Ergebnisse möglichst aktuell zu halten. Momentan (Stand 01.03.2008) habe ich also einen durchschnittlichen Wert von 98,33%. Das heißt, dass ich mir auf etwa 1000 Fragen 16 Fehler erlaube. Im Prüfungsfall beantworte ich also etwa 0,66 Fragen pro Fach falsch, wobei bis zu 6 falsche Antworten noch im bereich des Bestehens (min. 85%) liegen würden. Trotzdem werde ich die Ergebnisse noch weiter optimieren.

Diese Woche war es leider nichts mit Ultraleicht fliegen. Das Wetter war zwar hervorragend, mein Fluglehrer hatte sich aber für eine Woche verabschiedet. Also habe ich die Woche und das Wochenende genutzt um zum Einen meinen defekten Computer wieder zu reparieren und zum Anderen die Theorie in den Fächern Technik, Navigation und Verhalten in besonderen Fällen zu lernen bzw. aufzufrischen. Die Prüfungsfragen habe ich mir dazu noch nicht angesehen, kann daher auch noch kein genaues Feedback über den Lernerfolg geben.

Das Fach Luftrecht (94%) sitzt eigentlich, Technik wird auch immer besser (92%). Die Naviagtionsberechnungen klappen ebenfalls schon ganz gut, verinnerlichen muss ich es mir jedoch vermutlich noch einige Male. Vor allem die allgemeinen Fragen im Fach Navigation. Verhalten in besonderen Fällen (90%) ist ein relativ logisches Thema, hat es aber trotzdem in sich. Es geht dort schließlich nicht nur um mögliche Flugunfälle, sondern auch z.B. um das Trudeln des Ultraleicht Flugzeug oder das Treffen bestimmter Entscheidungen in zum Teil sehr gefährlichen Situationen.

Am Freitag geht es dann endlich wieder in den Flieger. Ich hoffe, dass das Wetter bis dahin stabil bleibt.

EDIT: Aus reiner Neugierde habe ich mir auch schonmal das Thema Pyrotechnik angeschaut und habe danach die Prüfung simuliert. Hierbei habe ich keinen Fehler gemacht und somit ein Ergebnis von 100% erzielen können. Trotzdem ersetzt das natürlich nicht den noch anstehenden Pyrotechnik Lehrgang.

Flugplan und Navigation – von EDLO nach EDVK

verfasst am 11. Februar 2008

Ich habe zur Festigung der Inhalte aus der letzten Theoriestunde (Navigation, etc.) eine kleine Aufgabe mit nach Hause bekommen, welche ich gerade berechnet habe. Es geht dabei um einen Flug von EDLO (Oerlinghausen) nach EDVK (Kassel-Calden). Mein Tisch bei der FlugplanungDie Berechnungen habe ich jedoch nur bis zum Pflichtmeldepunkt Lima nord-westlich von Kassel durchgeführt. Würde man direkt fliegen wollen, fällt auf, dass man unter Umständen ein ED-R Gebiet durchfliegen müsste. Um das zu vermeiden, habe ich die Streckenführung via Detmold brechnet. Dort bekommt man im Gegensatz zum direkten Flug nach Kassel keine „Probleme“ mit speziellen Lufträumen. Die Berechnung habe ich erstaunlicherweise relativ schnell hinbekommen und wie es scheint auch richtig ausgerechnet. Ich werde die Aufgabe mit meinem Fluglehrer so oder so noch besprechen. Auch das „Handling“ mit dem Flight-Computer stellte sich als relativ unproblematisch heraus. Ist wahrscheinlich eine reine Übungssache bis man damit richtig gut umgehen kann.

Von EDLO nach EDVI und die ersten Platzrunden

verfasst am 9. Februar 2008

Heute war es endlich wieder so weit. Fliegen kann wirklich süchtig machen. Das Wetter war super: strahlend blauer Himmel, zwischen 2kt und 5kt Wind auf den Flugplätzen, Sichtweite locker 40km und absolut keine Turbulenzen – völlig ungewohnt, aber gut.
Gestartet haben wir jedoch mit einer Theorieeinheit im Fach Navigation. Flight Computer von JeppesenIch wurde mit dem „Flight-Computer“ vertraut gemacht. Am Anfang ein echt kompliziertes „Gerät“, aber das wird sich mit der Praxis schon noch geben.
Dann war es endlich so weit. Nach der Flugplanung und dem Vorflugcheck ging es wieder auf die Bahn 22. Beim Rollen zur Piste ging ich den Start nochmal genau im Kopf durch. Direkt nach dem Line-Up habe ich Vollgas gegeben. Während des Startvorgangs habe ich am Anfang fast ausschließlich nach vorn geschaut um die Mitte der Piste mit dem Seitenruder zu halten, wobei der Blick mit steigender Geschwindigkeit immer wieder auf den Fahrtmesser fiel. Bei ca. 110 km/h konnte ich die Nase der C42 hochziehen und der Start war geglückt – diesmal komplett ohne Hilfe des Fluglehrers.
Wir hangelten uns entlang markanter Punkte bis zum Flugplatz Höxter (EDVI). Die Landung haben wir dort übrigens mit stehendem Triebwerk durchgeführt.
Nach einem Kaffee ging es dann los in die ersten Platzrunden. Die Landungen wurden nur in Form von Touch-and-Go durchgeführt. Das heißt, dass wir das Flugzeug nur mit dem Hauptfahrwerk aufsetzen lassen, wieder Vollgas geben und direkt zur nächsten Runde starten. Nach zwei oder drei Platzrunden ging es zurück nach Oerlinghausen (EDLO). Dort haben wir nach dem Tanken die Platzrunden fortgeführt. Der Start klappt dabei schon fast einwandfrei und an den Landungen wird in den nächsten Flugstunden gefeilt, obwohl sich mein Gefühl dazu schon weitaus verbessert hat. Selbst an das sogenannte Slippen im Endanflug kann man sich gewöhnen. Obwohl ich diesen „Flugzustand“ immernoch komisch finde, muss ich sagen, dass das Slippen echt äußerst effektiv und eigentlich auch gar nicht so schwierig ist.

Am Montag habe ich mir einen Tag Urlaub gegönnt, da ich morgens beim Fliegerarzt meine Erstuntersuchung für das geforderte Flugtauglichkeitszeugnis Klasse 2 „ablegen“ muss. Am Nachmittag geht es direkt wieder in die Luft. Dann werde ich auch sicher mal wieder ein paar Fotos zu den Artikeln hochladen.