Wofür waren eigentlich die Fotoflüge?

verfasst am 21. Januar 2009

Um ein Haar hätte ich diese Erlebnisse vergessen gehabt, wenn da nicht gestern jemand mit einem großen Kalender um die Ecke gekommen wäre. Man darf sich an die damaligen Fotoflüge erinnern. Ich habe im Sommer einige Flüge mit Fotografen über Bielefeld gemacht. Ich hatte meiner Erinnerung nach zweimal das Vergnügen mit Ralph Pache zu fliegen, einer der insgesamt vier Leute, die das Projekt „Über Bielefeld“ verwirklicht haben.

Das Resultat wurde mir gestern in Form eines einzigartigen Kalenders übergeben. Der Luftbildkalender 2009 – Über Bielefeld. Die Fotos, die den Kalender schmücken sind ideal und einfach super anzuschauen. Man merkt, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen. Durch diesen Kalender wird den Leuten sicherlich nicht nur die Fotografie, sondern auch die Fliegerei näher gebracht.

Natürlich ist dieser Kalender auch käuflich zu erwerben, wobei er momentan ausverkauft ist. Vorbestellungen sind jedoch zum Preis von nur 29,80 Euro möglich. Ein passendes Buch, welches ebenfalls zu dem Projekt „Über Bielefeld“ gehört erscheint am 14. Februar 2009.

Ich bin gespannt und sende einen schönen Gruß an Ralph und seine Leute :)

Fotoflug über Bielefeld und Umgebung

verfasst am 15. Juli 2008

Gestern Abend hieß es wieder „Ready for takeoff“ für einen Fotografen, der bei bestem Wetter und Sunsetstimmung ein paar Fotos von der Bielefelder Stadt sowie der Umgebung machen wollte. Abends ist es wirklich super angenehm zu fliegen. Keine Turbulenzenm keine Thermik, wenig Wind und super Sicht. Wir starteten von der Piste 22 bei etwa 5kt Wind zur Bahn in Richtung Sonne. Auf etwa 2.000 ft angekommen drehten wir erst in Richtung Norden nach Oerlinghausen, Asemissen und Hillegossen um uns letztendlich weiter westlich zur Bielefelder Innenstadt zu orientieren.

Die Sonne und das Licht waren laut Fotograf wohl nicht super, aber brauchbar genug um einige Motive im Kasten festzuhalten. Diese Fotoflüge sind sowohl für den Fotografen als auch für den Pilot nicht ohne. Man muss sehr konzentriert sein, da man für den Fotografen zum einen die Tür öffnet, und zum anderen mit gesetzten Klappen, niedriger Geschwindigkeit und leicht slippend die unterschiedlichen Objekte anfliegt, die man selber meist gar nicht sieht. Das heißt, dass der Fotograf Richtungsänderungen via Intercom wünscht und diese dann versucht werden auszuführen bzw. auf Wunsch auch zu halten. Schwierig ist es auch die slippende Stellung in den Kurven einzuhalten, während man ein Objekt umkreist. Würde man versehentlich aus dem Slip rauskommen (z.B. reflexartig wegen zu niedriger Geschwindigkeit o.ä.), so ist es sehr wahrscheinlich, dass dem Fotografen mit voller Wucht die eigentlich von der Luft unterströmten und somit aufgehaltenen Tür auf den Kopf knallt. Um das zu vermeiden steuert man faßt ausschließlich mit dem Seitenruder und dem Gashebel. Der Stick wird dabei recht steif zur hängenden Seite gehalten.

Wie gesagt war es ganz schön anstrengend, aber schön wieder ein paar Stunden in das Flugbuch zu schreiben. Meine Flugerfahrung – wenn man denn von Erfahrung sprechen darf – wächst durch Aktionen wie diese ungemein. Daher werde ich solche Angebote auch in Zukunft stets wahrnehmen.

Fotoflug über Heepen

verfasst am 13. Juli 2008

Heute Nachmittag habe ich erneut einen Fotoflug gemacht. Kurz nach Mittag habe ich die C42 aus der Halle geholt, gecheckt und dann kam auch schon der Fotograf. Der sagte mir, dass er das alles schon ein paar Mal gemacht hätte und somit konnten wir ohne große Erklärungen los. Heute war das Wetter eigentlich sehr in ordnung. Lediglich leicht thermische Verhältnisse sollten dem Fotografen mehr oder weniger zu schaffen machen. Schnell ging es über die Piste 22 los in Richtung Bielefeld-Heepen. Dort zogen heute irgendwelche Schützen durch die Straßen (es waren mehrere Hundert), die der Fotograf gerne im Kasten haben wollte.

Ich bin also erstmal auf 2000ft gestiegen, wir haben uns das Objekt angesehen, entschieden wie wir es anfliegen, sind auf ca. 1.500ft gesunken und es konnte los gehen. Bei etwa 100 km/h, Klappen in erster Stufe und leicht slippener Flugzeugstellung kann die Tür problemlos geöffnet werden. Dabei muss man natürlich sicher gehen, dass beide Insassen fest genug angegurtet sind und dass keine beweglichen Teile aus dem Flugzeug rausfliegen können. Wir haben also die Runden um den Platz gedreht an dem Sich die Schützen versammelten und es wurden Fotos en masse geschossen. Nach einer guten Stunde hatten wir alles im Kasten und flogen zurück Richtung EDLO Oerlinghausen. Dort war die Landung auch wieder leicht thermisch, aber vom Wind her mit 5 Knoten verhältnismäßig unkompliziert und ruhig, obwohl ich am Ende stark slippen musste, da die Thermik uns nicht so runter ließ wie wir wollten :)

Alles in allem ein super Flug, bei dem man endlich mal wieder das Wetter gespürt hat.

Am letzten Samstag habe ich mal wieder eine neue Erfahrung machen können, an welche ich mich durchaus gewöhnen könnte. Ich hatte das erste mal einen Fotografen mit an Bord, welcher ein paar Fotos von der Bielefelder Innenstadt schießen wollte. Da professionelle Fotografen natürlich nicht durch Plexiglas fotografieren wollen und für die C42 leider keine Fototür bzw. ein Fotofenster vorhanden ist, kann praktisch nur eine Sache effektiv zufriedenstellen – Fliegen mit offener Tür :)

Eigentlich ist das ganz einfach und auch völlig ungefährlich, wenn man es richtig und gewissenhaft, nach ausführlichem Briefing und Einweisung des Fotografen angeht. Man fliegt etwa zu 45° versetzt auf das entsprechende Fotomotiv zu, verringert die Drehzal auf ca. 3.500 upm und reduziert somit die Geschwindigkeit vorerst auf unter 120 km/h um die Klappen der C42 auf die erste Stufe zu setzen. Während der Fotograf und der Pilot nochmal den festen Sitz der Gurte überprüfen, verringert man die Geschwindigkeit auf etwa 90 – 100 km/h und stellt das Flugzeug in eine ähnliche Lage wie beim Slippen im Landeanflug. Dabei lässt man die linke Tragfläche leicht hängen, tritt je nach Bedarf ins rechte Seitenruder und der Fotograf kann die Tür öffnen. Durch die leicht slippende Fluglage wird die Tür vom Fahrtwind unterströmt und bleibt automatisch offen. Wenn der Fotograf seine Bilder nach ca. einer oder zwei Minuten im „Kasten“ hat, gibt er kurz Bescheid. Nun „dreht“ man das UL einfach wieder in die normale Fluglage zurück und die Tür schließt sich automatisch.

Worauf man unbedingt achten muss, ist dass beide Insassen vernünftig und fest genug angegurtet sind, dass alle beweglichen Teile im Luftahrzeug ausreichend fixiert sind damit sie nicht herausgeschleudert werden können und dass man beim schließen der Tür auf das ordnungsgemäße Einrasten der Verschlusstechnik achtet. Des Weiteren dürfen auch bei einem Fotoflug die geltenden Sicherheitshöhen sowie die Sicherheitsabstände nicht unterschritten werden. Denn auch hier gilt safety first…